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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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verwirrt. Sie wusste, dass sie abwarten musste. Und sie war überzeugt, dass Alex gut versorgt wurde, solange Shelby und der Doktor sich um ihn kümmerten.
    Nervös eilte sie den Flur hinunter zu Tristans Raum. Sie wollte klopfen, dann zögerte sie, weil er vielleicht schlief. Sie öffnete die Tür und warf einen Blick hinein.
    Er lag im Bett, aber er schlief nicht.
    „Camille?“ Er klang erschöpft.
    „Tristan, es tut mir Leid. Ich wollte dich nicht wecken.“
    „Komm rein, komm rein. Was ist geschehen?“
    Er stieg in seinem langen Nachthemd und mit der Schlafmütze auf dem Kopf aus dem Bett und eilte zur Tür, um sie hereinzuziehen. „Komm, komm her! Du bist doch so strahlend abgefahren. Was ist passiert?“
    „Die Kobra hat sich irgendwie befreit. Tristan, Alex ist gebissen worden. Er ist jetzt hier, ein paar Türen weiter.“
    „Er lebt?“
    Sie nickte und beschloss, ihm nicht zu erzählen, dass sie das Gift aus seiner Wunde gesaugt hatte. Wie auch Brian Stirling. Kurz verspürte sie Gewissensbisse. Aber selbst wenn sie dem Lord traute, seiner Dienerschaft traute sie nicht mehr.
    Sie hatte so sehr an Alex gezweifelt. Und jetzt stand er an der Schwelle zum Tod.
    „Er ist am Leben?“ fragte Tristan erneut.
    „Gerade noch“, murmelte sie.
    „Haben sie der elenden Schlange wenigstens den Hals umgedreht?“
    „Nein. Sie ist wieder in ihrem Terrarium.“ Aufgebracht lief sie zum Kamin. „Irgendjemand hat die Schlange freigelassen, Tristan. Jemand muss es getan haben.“
    „Ach, Camie, ich weiß nicht.“ Tristan kratzte sich nachdenklich das Kinn. „Eine Schlange in einem Raum voller Menschen … Da kann man doch gar nicht voraussagen, wen die Schlange beißen wird, oder?“
    Sie betrachtete ihn. „Ich nehme an, du hast Recht. Oh, Tristan. Es wäre so furchtbar, wenn Alex stirbt. Das wäre, als wenn …“
    „Als wenn es tatsächlich einen Fluch gäbe, nicht wahr, mein Mädchen?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Vielleicht.“
    „Camille!“
    „Es ist nie etwas Schlimmes passiert im Museum. Nicht, bis Brian Stirling wieder aufgetaucht ist.“
    Tristan sah sie nicht an, als er schließlich sagte: „Du darfst dort nicht wieder hingehen.“
    „Wie bitte?“
    „Du kannst nicht wieder ins Museum gehen.“
    „Das ist doch lächerlich. Da ist meine Arbeit. Etwas Ähnliches werde ich nie wieder finden …“
    „Ich kann für dich sorgen; Camie!“
    „Tristan! Du wolltest nichts Illegales mehr machen“, erinnerte sie ihn.
    Er nickte. „Ich weiß. Ich habe meine Lektion gelernt, Mädchen. Aber ich denke trotzdem, dass du nicht mehr dorthin zurückgehen solltest.“
    „Vielleicht sollten wir nicht hier sein“, murmelte sie. „Es geht dir besser, Tristan. So viel besser. Wir können doch einfach nach Hause fahren …“
    Sie unterbrach sich und schluckte. Der Gedanke trieb ihr Tränen in die Augen. Sie wollte nicht fort. Sie wollte nicht einmal wütend sein. Sie wollte nur keine Zielscheibe des Spotts sein. Ein Faustpfand. Denn nichts anderes war sie, egal, welche Sehnsucht und Versuchung sie in die Arme eines Mannes getrieben hatte, der … lächerliche Ankündigungen über eine Hochzeit machte!
    „Nach Hause!“ rief Tristan.
    „In unser kleines Heim, wo wir leben“, sagte sie. Tristan schien ihr heute Nacht schon wieder ziemlich hergestellt. Aber jetzt war Alex hier. Sie konnte Alex doch nicht im Stich lassen. Besonders, da sie beschlossen hatte, Evelyn Prior nicht mehr zu trauen.
    Tristan schwieg. Es tat ihr plötzlich Leid, dass sie überhaupt zu ihm gekommen war. Natürlich musste er erfahren, was geschehen war. Am nächsten Morgen würde es ganz London wissen. Aber sie hätte ihm seinen Schlaf gönnen sollen. Schließlich hatte er immer noch mit seiner Genesung zu tun. Und sie konnte nicht abreisen. Nicht, solange Alex zwischen Leben und Tod schwebte.
    „Camie, also, ich sage dir, mein Mädchen …“
    „Tristan, es tut mir Leid, dass ich dich gestört habe. Ich möchte bei Alex bleiben und aufpassen, dass er die Nacht übersteht. Wir reden morgen früh, in Ordnung?“
    Nie zuvor hatte sie Tristan so ernst und betrübt gesehen. Sie ging zu ihm und umarmte ihn fest. „Hoffentlich ist Alex bald über den Berg.“
    „Camie, ich halte mit dir Wache“, sagte er.
    „Gott im Himmel, nein! Du musst im Bett bleiben und dich ausruhen.“
    Er starrte sie einen Moment an. Sie fand, dass er irgendwie schuldbewusst aussah. Aber wieso? Wahrscheinlich bildete sie sich das nur ein. Sie war müde und

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