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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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trinken. Allerdings war das Gift, das beide in ihrem Bemühen aufgenommen hatten, Alex zu retten, wahrscheinlich schon in ihrem Blutkreislauf.
    In der Ambulanz gab es nur wenig Platz. Solche Kutschen waren nicht für Passagiere gebaut worden. Wo sonst die Sitze waren, befand sich eine Liege. In diesem Gefährt gab es noch einen Sitz auf der Fahrerseite. Dort hatte Brian sich niedergelassen, während Camille und der Doktor, ein niedergelassener Arzt namens Ethan Morton, hinten in der beengten Kabine bei dem Patienten mitfuhren.
    Während der Fahrt fragte sich Brian, warum er die Kobra nicht getötet hatte. Solche Kreaturen hatten, ob nun absichtlich darauf angesetzt oder nicht, immerhin seine Eltern getötet. Ihm wurde klar, dass ihm die Schlange erstaunlicherweise Leid getan hatte. Und er wusste, dass irgendjemand das Tier absichtlich freigelassen hatte. Alex hätte für tot erklärt und zur Autopsie gebracht werden können, wenn Camille nicht so vehement darauf bestanden hätte, dass der Mann noch atmete. Und bei Gott, er war immer noch bewusstlos. Er war noch keineswegs über den Berg.
    „Eine lange Fahrt auf einem so unbequemen Sitz“, entschuldigte sich der Kutscher. „Normalerweise fahren wir in diesen Kutschen nur von Hospital zu Hospital, von Einrichtung zu Einrichtung. Verzeihen Sie, My Lord.“
    „Ich bin schon unbequemer gereist“, versicherte Brian dem Mann.
    „Wissen Sie, das Mädchen fürchtet das Schlimmste. Es gab Zeiten, da hätte ich zugestimmt, dass es die beste Pflege zu Hause gibt. Aber es hat sich viel getan. Sterilisation. Antiseptika. Dieser Mann wäre wahrscheinlich auch in einem Krankenhaus gut aufgehoben. Reiche Leute haben sich früher schon vor dem Anblick eines solchen Hauses gefürchtet. Aber ich sage Ihnen, die Leute kommen heutzutage durchaus dorthin, um geheilt zu werden, und nicht, weil sie so arm sind, dass sie keine andere Wahl haben.“
    „Ich bin sicher, dass es ihm dort gut ergangen wäre. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob er überhaupt wieder gesund wird. Sein Zustand ist immer noch sehr schlecht. Aber solange er atmet, ist mein Haus groß genug, um ihm die nötige Pflege angedeihen zu lassen.“
    „Ein Schloss! Lord Stirling, ich stimme Ihnen zu, Sie haben genug Platz“, nickte der Kutscher.
    Als sie das Tor erreichten, ließ der Kutscher die Pferde anhalten. Corwin wartete schon, Shelby war offensichtlich mit Evelyn vorausgefahren. Das Tor stand offen.
    Der Kutscher ließ die Pferde wieder anziehen. Brian bemerkte, dass ihm das Anwesen unheimlich war, aber trotzdem fuhr er unerschütterlich weiter.
    Sie überquerten den Wehrgraben und rollten in den Innenhof. Dort sprang Brian von der Kutsche. Der Doktor hatte die großen Türen der Kabine geöffnet. Brian beugte sich hinein, hob Alex Mittleman auf seine Arme und trug ihn ins Schloss. Evelyn wartete gleich hinter der Tür.
    „Die Westkammer ist bereit“, sagte sie und strich ihr Haar glatt.
    Brian eilte mit seiner Last die Treppe hinauf. Shelby wartete schon in dem Zimmer, aber Brian schüttelte den Kopf, als er ihm helfen wollte. Das Bett war mit sauberen Laken bezogen, im Kamin brannte ein Feuer und saubere Kleidung und kaltes Wasser warteten auf einem kleinen Beistelltisch neben dem Bett. Vorsichtig legte Brian den bewusstlosen Mann ab.
    „Über der Rückenlehne von dem Stuhl hängt ein Nachthemd für ihn“, murmelte Evelyn.
    Shelby sagte: „Ich werde dem Doktor assistieren.“
    Brian nickte und wollte hinausgehen. Camille stand in der Tür, die Augen aufgerissen, schweigend und voller Sorge.
    „Es gibt nichts, was du im Moment tun könntest“, sagte Brian.
    „Ich werde die Nacht über Wache halten.“
    „Ich kann mich um ihn kümmern“, sagte Evelyn.
    „Danke, aber ich möchte bei ihm bleiben“, sagte Camille bestimmt.
    Sie sah Brian nicht an, während sie sprach. Die Frau, die in der letzten Nacht zu ihm gekommen war, schien plötzlich nicht mehr zu existieren. Diese hier war distanziert, fast eine Fremde.
    Er drängte sie hinaus und schloss die Tür. „Du musst dem Doktor Zeit lassen, ihn zu versorgen“, erklärte er.
    Brian wurde klar, dass Camille ihm die Schuld gab. Aus irgendeinem Grund gab sie ihm die Schuld an allem, was geschehen war. Plötzlich wütend sagte er: „Tu, was du willst!“ Und mit großen Schritten ging er den Korridor hinunter zu seinen eigenen Gemächern.
    Er hätte die verdammte Schlange töten sollen! Solange sie lebte, konnte so etwas wieder geschehen.
    Camille war

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