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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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elegante Männer folgten ihnen auf dem Fuße. Selbst die Polizisten, die als Wachen für den Abend engagiert worden waren, flohen.
    „Guter Gott! Ich fange sie … ich fange sie!“
    Camille erkannte die Stimme. Es war Alex.
    Plötzlich ertönte noch ein anderes Geräusch. Ein Schrei, laut und gequält.
    Während die Gäste über ihre eigenen Füße fielen, um nur zu entkommen, lief Camille los, um ihren Freund zu finden. Und da, mitten zwischen umgestürzten Stühlen und zersplittertem Glas, lag Alex. Neben ihm hatte die Natter eine Verteidigungshaltung angenommen, hoch erhoben mit aufgestelltem Kragen. Sie stieß immer wieder ihren Kopf vor, aber alle hatten sich so weit zurückgezogen, dass ihre Attacke ins Leere ging. Das Tier hatte Angst und glaubte, um sein Leben kämpfen zu müssen.
    „Tötet sie!“ rief jemand, als das Tier begann, sich davonzuschlängeln.
    „Himmel!“ Es war Brian. Kurz entschlossen setzte er der Schlange seinen Stiefel direkt hinter den Kopf und drückte sie auf den Boden. Dann beugte er sich hinunter und packte das Tier im Genick. Die Natter zischte und zappelte wie wild, aber sein Griff war eisern.
    „Hier!“ ertönte ein Ruf. Es war Aubrey mit einem Jutesack. Brian ließ die Schlange hineingleiten, und Aubrey trug sie fort. „Tötet sie! Tötet sie!“ riefen die Leute ihm nach.
    „Guter Gott, warum haben die hier eine Giftschlange?“
    Camille wusste, dass die Kobra nichts anderes getan hatte, als eine Schlange zu sein. Wer immer ihr Terrarium nicht sorgfältig genug verschlossen hatte, war der Schuldige.
Alex!
    Camille stürzte vor und fiel neben ihm auf die Knie. Sie suchte die Stelle an seinem Körper, wo die Giftzähne seine Haut durchstoßen hatten. Sie fand die beiden Punkte an seiner linken Hand. Ein Messer lag auf dem Boden. Schnell schnitt sie in sein Fleisch, setzte ihre Lippen darauf, saugte und spuckte das vergiftete Blut aus. Sie wurde an der Schulter gepackt und hochgezogen. Protestierend sah sie in Brians durchdringende blaue Augen, die vom Leder der Maske umringt waren.
    „Lass mich, ich weiß, was ich tue.“
    „Camille“, erwiderte er scharf. „Du riskierst dein eigenes Leben.“
    „Ich weiß, was ich tue. Ich schwöre es …“
    „Woher?“
    „Aus Büchern natürlich.“
    Trotzdem schob er sie zur Seite.
    „Ich kann mit dem Gift besser fertig werden“, erklärte er knapp. Und schon lag er auf den Knien und wiederholte die Prozedur, mit der sie begonnen hatte.
    „Ein Arzt! Es muss doch ein Arzt unter uns sein!“ rief Lord Wimbly, der wütend durch den Saal marschierte. „Ich habe doch die Anweisung gegeben, das Tier für die Nacht sicher zu verwahren. Aubrey, wie konnte es ausbrechen? Das ist ein Desaster. Der ganze Ball ist ein Desaster.“
    Camille starrte den Mann ein. Sie hatte das Gefühl, Eiswasser würde durch ihre Adern rinnen. Alex musste vielleicht sterben, und Lord Wimbly machte sich Sorgen wegen seiner Spenden.
    „Aubrey, verdammt noch mal!“
    „Lord Wimbly, Alex war derjenige, der dafür gesorgt hat, dass die Schlange aus dem Saal gebracht wurde“, versuchte Aubrey, sich aufgeregt zu verteidigen.
    Während des Tumults saugte Brian unentwegt Blut aus der Wunde und spie es aus. Wieder und wieder. Schließlich stand er auf und rief: „Hat jemand einen Arzt gefunden?“
    Ein Mann trat vor. Er wirkte selbst ein wenig nervös. Er verzog das Gesicht, als er sich aus Versehen in das Blut mit dem Gift kniete.
    „Der Mann stirbt“, stieß Camille verzweifelt hervor. Es schnürte ihr fast die Kehle zu.
    „Ich werde tun, was ich kann. Ich werde tun, was ich kann …“, murmelte der Mann. Er zog ein Stethoskop aus seiner schwarzen Tasche und hörte Alex’ Brust ab. Dann sah er zu der kleinen Gruppe von Menschen auf, die nicht geflohen waren und um Alex herumstanden. Traurig schüttelte er den Kopf.
    „Nein!“ schrie Camille. „Nein!“ Sie fiel an Alex’ Seite auf die Knie, presste ihr Ohr auf seine Brust und lauschte. Nichts.

13. KAPITEL
    E velyn stand mit Rupert vor dem Museum. „Sie ist eingefangen worden. Sie ist weg“, sagte Lady Lavinia und eilte auf sie zu.
    „Ist doch jetzt eigentlich nicht mehr wichtig, oder? Das Fest ist vorbei, würde ich sagen“, erklärte Rupert achselzuckend.
    „Rupert! Der tapfere junge Mann, der sich dazwischengeworfen hat, um uns alle zu retten, ist tot“, tadelte Lavinia.
    „Armer Kerl! Ich hoffe, es ging schnell. Man sagt, es sei ein furchtbarer Tod.“
    „Ja, ganz schrecklich“, murmelte

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