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Der Mann von Oros - Teil 2

Der Mann von Oros - Teil 2

Titel: Der Mann von Oros - Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Begriff der Hölle.
    Mit dem wuchtigen Heck voran schoß die „Regulus“ auf den Mond zu, dessen zernarbtes Antlitz drohend auf den Bildschirmen anwuchs.
    Die vollautomatische Robotsteuerung hatte alle Funktionen übernommen. Ein elektronisches Gehirn gab die steuernden Impulse an die tobenden Maschinen weiter, und dem Menschen blieb nur dar Verstand, der ihm eindringlich sagte, daß diese Geräte nicht versagen könnten. Ihm blieben auch die Augen, die ihn darüber belehrten, wie wundervoll der Automat arbeitete.
    Die Oberfläche des Mondes wanderte langsam aus, was Leutnant Armin zu einem schweren Seufzer verführte. Ächzend lag der junge Mann auf dem Kontrollsitz des Ersten Offiziers. Er stöhnte unter einem Beschleunigungswert, der ihm normalerweise nur ein mitleidiges Lächeln abgerungen hätte.
    Längst befand sich die „Regulus“ im Schwerefeld des Mondes, in dem sie auch unbedingt bleiben mußte. In einer Höhe von nur achtunddreißig Kilometern jagte sie über die Nachthalbkugel hinweg, und als sie wieder vom hellen Licht der auftauchenden Sonne erfaßt wurde, hatte der Automat bereits die erste Umkreisung eingeleitet.
    Urplötzlich verstummte das dumpfe Orgeln schwerer Brennkammern. Die rötlichweißen Gasflammen verzuckten, und eine mechanische Stimme quäkte aus dem Robotautomat:
    „Brennschluß der Reaktor-Kammern. Kreisbahn eingeleitet.“
    Eltron tippte auf den Auslöseschalter des Robotgerätes, in dem die genauen Daten verankert waren.
    Zusammen mit aufzuckenden Kontrollampen jagten die Impulse in den Heckmaschinenraum, in dem das helle Heulen der Stromreaktoren leiser wurde. Die Fahrt des Schiffes durfte nicht mehr mit den vollen Bremswerten des Quantentriebwerks gestoppt werden, da die erforderliche Bahngeschwindigkeit sonst unterbrochen worden wäre.
    Während sich die Männer mit bleichen Gesichtern aufrichteten, erfolgten noch einige kurze Korrekturen, und dann erloschen die flammenden Schirmreflektoren.
    Im freien Fall jagte der heimgekehrte Fernraumer um den Trabanten herum, dessen erdabgewandte Seite zur Zeit die Tageshalbkugel darstellte.
    Hart knallten Eltrons Magnetsohlen auf die Metallfolie des Bodens. Unbewegt sah er auf den leuchtenden Bildschirm, auf dem keine einzige jener Niederlassungen erkennbar war, die man im Laufe von hundertdreißig Jahren auf Luna angelegt hatte.
    Der Schirm der Bildverbindung leuchtete auf, und das Gesicht eines uniformierten Mannes wurde sichtbar.
    „Kommodore Orlando“, meldete er sich. „Das war eine sehr riskante Sache, Kapitän Eltron. Bleiben Sie auf dieser Parkbahn. Ich schicke Ihnen zwei Landungsboote. Haben Sie während des Anfluges fremde Objekte geortet?“
    „Nein, Sir, keine.“
    „Sie scheinen ein erstaunliches Glück zu haben. Schicken Sie Ihre beiden Landungsboote ebenfalls nach unten. Wir benötigen sie dringend für andere Zwecke.“
    Eltron zeigte ein humorloses Lächeln von verhaltener Ironie.
    „Das dürfte kaum möglich sein, Sir.“
    Die Stirn des dunkelhaarigen Mannes runzelte sich.
    „Wieso? Ich verstehe nicht.“
    „Die Tanks der Boote sind vor einer Stunde entleert worden. Ich habe jeden Liter Plutowasser als Arbeitsmedium für meine kernchemischen Triebwerke benötigt. In der ‚Regulus’ finden Sie noch genau zweihunderteinundzwanzig Kilogramm.“
    Maryman begann verhalten zu lachen. Während selbst der ewig unzufriedene Pouniz dem Kommandanten einen bewundernden Blick zuwarf, schien sich der Kommodore nur mühevoll zu beherrschen.
    „Mir scheint, Kapitän Eltron, Sie haben es darauf abgesehen, uns mit waghalsigen Manövern zu imponieren! Es wäre für Sie wohl einfacher gewesen, die ‚Regulus’ zwischen der Mondbahn und Terra zum Stillstand zu bringen. Mit Ihrem Quantentriebwerk hätten Sie mühelos beschleunigen und auf die Parkbahn einschwenken können. Oder sind auch die Strahlmassenvorräte für Ihr Haupttriebwerk erschöpft?“
    „Nein, keineswegs“, gab Eltron gelassen zurück. „Mit dem waghalsigen Manöver habe ich aber höchstwahrscheinlich das Leben meiner Männer gerettet. Die letzte Funkmeldung des Flottenchefs warnte vor einigen Venusschiffen, die in die Mondbahn eingeflogen wären. Ich legte keinen sonderlichen Wert darauf, den schnellen Raketen zu begegnen.“
    Kommodore Orlando sagte nichts mehr. Sein Lächeln wirkte aber drohend, als er schließlich erklärte:
    „So war das also. Zu Ihrer Information, Kapitän, die drei Schiffe sind bereits vernichtet worden. Erwarten Sie die

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