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Der Mann zweier Welten

Der Mann zweier Welten

Titel: Der Mann zweier Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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Die zwölf Räder hatten eine breite Spur.
    Die Maschine wurde schneller. Sie wandten sich wieder nach Süden. Vor ihnen lag das Feuer, das ihnen jede Sicht nahm. Varano stellte die Infrarotlichter ein.
    Weit vorn konnten sie durch die Feuervorhänge einen Vulkan erkennen. Sie fuhren über Felsbrocken, Pfützen von geschmolzenem Gestein, steile Hügel und wellige Ebenen.
    Und dann war die Fahrt zu Ende. Sie waren am Rand und starrten in das brennende Meer aus geschmolzenem Fels. Sie wußten, daß der Wagen von außen glühte. Ozon drang ins Wageninnere.
    Diese Hölle schien sich meilenweit auszudehnen. Varano saß erschöpft vor dem Steuerrad. »Kannst du jetzt fahren?« fragte er.
    Ketan nickte. »Sag mir nur, wohin du willst. Ich kenne einige Wege hinüber.«
    »Das ist egal. Wir müssen nur hinüberkommen. Unsere alten Wege sind zum Teil vernichtet.«
    »Ich verstehe das alles nicht«, sagte Ketan.
    »Das kommt noch. Versuche jetzt, einen Weg zu finden.«
    Der Wachmann hatte jetzt jede Schranke zwischen Gefangenem und Aufseher fallen lassen. Ketan wußte, daß er irgendwie in Freiheit gebracht wurde, aber die Handlungsweise des Wachmanns war ihm noch unbegreiflich.
    Er setzte sich hinter das Steuer und brachte den Wagen wieder auf den alten Weg. Der Tag ging zu Ende. Aber das machte hier in Feuerland kaum einen Unterschied.
    Ketan wandte sich scharf nach rechts. Er fuhr ruhig zwischen den flammenden Bergen hindurch. Varano klammerte sich am Sitz fest, aber er sagte nichts, als Ketan schneller wurde.
    Der Staub und die Felsbrocken gingen in eine schwarze Masse über, die noch vor Hitze glühte.
    »Ketan, du kannst nicht über das Zeug fahren«, rief Varano. »Es ist noch halb flüssig.«
    Sie spürten, wie die Räder in die zähe Masse einsanken.
    »Wir schaffen es, wenn wir schnell genug sind«, rief Ketan seinem Gefährten zu. »Es ist der einzige Weg, wenn die anderen Übergänge zerstört sind. Ich habe ihn schon einmal benutzt.«
    Varano sah wie hypnotisiert aus dem Fenster. Die Hitze im Innern des Wagens wurde nahezu unerträglich.
    »Das ist der schlimmste Teil«, sagte Ketan ruhig. »Sag, lohnt es sich wirklich?«
    Varano keuchte. Die schwarze Masse vor ihnen hatte sich orange gefärbt. Der Wagen jagte mit voller Kraft durch den geschmolzenen See. Eine Antwort war unnötig. Zurück konnten sie nicht mehr. Der Wagen schüttelte sich.
    Und dann spürten sie, wie er langsam wieder faßte. Sie waren auf festem Untergrund.
     
    *
     
    »Sind wir bald da?« Ketan erhob sich von dem harten Bett im Hintergrund des Wagens und sah über Varanos Schulter. Vor ihnen erstreckten sich die öden Ebenen von Nachtland. Hin und wieder tauchte niedriges Buschwerk auf, das vom Wind wild geschüttelt wurde. Ketan hatte keine Ahnung, wo sie sich befanden.
    »Wie lange fahren wir schon?«
    »In einem halben Tag sind wir da«, erklärte Varano. »Wir sind jetzt seit anderthalb Tagen unterwegs.«
    Ketan überlegte. Wenn sie mit einigermaßen gleichbleibender Geschwindigkeit gefahren waren, mußten sie sich tiefer im Landesinnern befinden, als er je vorgedrungen war.
    »Soll ich wieder fahren?«
    »Ja, bitte.«
    Varano übergab Ketan das Steuer. »Wohin fahren wir?« fragte Ketan zum hundertstenmal.
    Und wieder schüttelte Varano den Kopf. »Ich kann es dir nicht sagen. Befehl vom Chef. Hameth wird dir alles erklären. Meine Aufgabe war es, dich herzubringen.«
    Der Nachmittag ging unmerklich in den Abend über. Ketan saß seit Stunden am Steuer.
    »Was wird der Rat sagen, wenn er merkt, daß ich entkommen bin?« fragte er.
    »Das ist mir gleich. Ich habe die Aufgabe der Restauration in Kronweld erfüllt. Ich gehe nie wieder hin.«
    »Die Restauration?«
    »Ich habe schon zuviel gesagt. Bitte, vergiß das Wort.«
    Es wurde kühler. Die Spitzen der Berge waren weiß. Ketan hatte nicht gewußt, daß es in dieser Welt Schnee gab.
    Er zog sich allmählich bis in die Täler hinunter. Weiche Flocken wirbelten auf die Scheibe. Varano berührte ihn am Arm. »Langsam jetzt«, sagte er. »Der Weg wird eng.«
    Die Warnung war überflüssig. Der Wagen hatte bereits zu schleudern begonnen. Ketan verlangsamte das Tempo.
    Kurz nach Mitternacht erreichten sie die höchste Stelle des Passes. Unter ihnen lag ein winziges Tal. Durch den wirbelnden Schnee sah man vereinzelte Lichter.
    »Da sind wir!« rief Varano. Er schien erregt. Mit Verwunderung stellte Ketan fest, daß der Wachmann diesen Ort zu lieben schien.
    Varano übernahm das Steuer und

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