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Der Marshal ist eine Lady

Der Marshal ist eine Lady

Titel: Der Marshal ist eine Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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Blockhaus auf der Nordweide auszubessern und winterfest zu machen und einen neuen Corral zu bauen. Zwei Meilen hatten sie auf dem breiten, sandigen Weg nach Norden bereits zurücklegt, etwa sieben Meilen lagen noch vor ihnen. Die Route führte mit vielen Kurven und Windungen durch das Hügelland östlich der Bighorn Mountains.
    Bruce Tabor, ein breitschultriger Mann mit kurzem blondem Haar auf dem kantigen Schädel, ritt links neben dem Mann der Brigade Sieben.
    »Was denkst du?«, fragte Lassiter und sah den Vormann an. »Wo werden sie zuschlagen? Oder müssen wir vielleicht doch nicht mit einem Überfall rechnen?« Tabor hatte ihm das Du angeboten, und er hatte keinen Grund gesehen, nicht zuzustimmen. Es war gut, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, auch wenn es angebracht war, misstrauisch zu sein.
    »Woher soll ich das wissen?«, entgegnete der Vormann gereizt. Es fiel ihm hörbar schwer, seine Nervosität zu verbergen. »Natürlich können sie hier auf jedem Hügel lauern.«
    »Du kennst dich aus«, entgegnete Lassiter. »Wie oft haben sie schon Transporte von Miss McCaffertys Ranch überfallen?«
    »Hat sie dir das nicht erzählt?« Tabor erwiderte den Blick des großen Mannes und zog dabei die Augenbrauen zusammen. Eine andere Regung war in seiner Miene nicht zu erkennen. Wie die übrigen Männer auch, hütete er sich, eine Bemerkung über Lassiters ausgedehntes Zusammensein mit der Rancherin zu machen.
    »Nein«, antwortete der Mann der Brigade Sieben und schüttelte den Kopf. »Nach der Zahl der Überfälle habe ich sie allerdings auch nicht gefragt. Mir geht es in erster Linie darum, Carlton Harris dingfest zu machen. Er ist der Aufrührer, der Washington ein Dorn im Auge ist. Um Harris zu fassen, könnten Einzelheiten aber wichtig sein.«
    »Willst du das ganz allein schaffen?«
    »Wie kommst du darauf?«, entgegnete Lassiter erstaunt. »Wir sind vierzehn Mann. Oder siehst du das anders? Wollt ihr dreizehn etwa stillhalten und die ganze Ladung kampflos übergeben?« Er beobachtete Tabors Reaktion, während er es sagte.
    »Himmel, nein, natürlich nicht«, beeilte der Vormann sich, zu antworten. »Wie kommst du denn auf so was?« Seine Miene wirkte angespannt.
    »Schon vergessen?«, erwiderte Lassiter herausfordernd. »Du hast gerade gefragt, wie ich es ganz allein schaffen will, Harris zu schnappen. Das heißt für mich, ihr habt entweder die Hosen voll und wollt mich deshalb nicht unterstützen. Oder – eure Angst ist so groß, dass ihr gar nicht erst Widerstand leisten wollt.«
    »Was für ein Unsinn!«, rief Tabor und lachte übertrieben. »Natürlich werden wir den Kerlen den Marsch blasen, wenn sie uns über den Weg laufen sollten.«
    »All right.« Lassiter brummte gleichmütig. »Also noch mal: Wie oft haben die Outlaws eure Transporte überfallen?«
    »Ich war nicht jedes Mal dabei. Meistens waren es ja auch nur Lebensmittelvorräte, da fuhren dann nur ein oder höchstens zwei Wagen.«
    »Okay. Wie oft?«
    »Hm … na ja, ich schätze, sechs oder sieben Mal werden es wohl gewesen sein.«
    »Aber du warst nicht jedes Mal dabei.«
    »Sagte ich das nicht gerade?« Tabor hatte mittlerweile Mühe, seine Gereiztheit zu unterdrücken.
    »Richtig, das sagtest du. Eine andere Frage drängt sich da natürlich auf. Gab es bei den Überfällen Verwundete oder gar Tote?«
    »Nein. Sie haben uns – oder die anderen, wenn ich nicht dabei war – jedes Mal überrascht. Sie kamen aus dem Hinterhalt und waren in einer solchen Übermacht, dass es Selbstmord gewesen wäre, Widerstand zu leisten.«
    »Verstehe. Warenwerte kann man ersetzen, Menschenleben nicht. Nach dem Grundsatz habt ihr gehandelt. Hat Miss McCafferty eine Transportversicherung?«
    »Natürlich.«
    Lassiter atmete hörbar ein. »Das muss eine komische Versicherungsgesellschaft sein. Ich an deren Stelle würde euch entweder verschärfte Sicherheitsauflagen machen oder die Transporte überhaupt nicht mehr versichern.«
    »Davon war bislang nicht die Rede.«
    »Und du meinst, es wird auch so bleiben?«
    Tabor verzog ärgerlich das Gesicht. »Hör mal«, knurrte er unwillig. »Was willst du mit deiner Fragerei eigentlich herausfinden? Ich meine, entweder werden wir überfallen oder nicht. So einfach ist das.«
    »Aha.« Lassiter schmunzelte. »Du meinst also, es könnte auch sein, dass wir überhaupt keinen Banditen zu Gesicht bekommen?«
    »So ist es«, erwiderte der Vormann beinahe grimmig. »Möglich ist alles.«
    »Trotzdem …«, murmelte

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