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Der Matarese-Bund

Der Matarese-Bund

Titel: Der Matarese-Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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sich zu der Frau in mittleren Jahren. Ihr Gesicht wirkte wie aus Granit gemeißelt. »Bitte erklären Sie, Genossin Direktor.«
    Die Frau klappte ihren Aktendeckel auf und überflog das obenauf liegende Blatt, ehe sie zu sprechen begann. Sie legte das Blatt um und wandte sich an den Premierminister. Ihre Augen wichen dem Diplomaten aus. »Wie Ihnen bekannt ist, handelte es sich um zwei Attentäter, vermutlich beides Männer. Der eine muß ein Meisterschütze von außergewöhnlichem Geschick sein, der andere besitzt ohne Zweifel dieselben Fähigkeiten, ist aber außerdem auch ein Experte für elektronische Überwachung. Wir haben in den Stallungen Beweismaterial gefunden – Kratzspuren, Abdrücke von Saugnäpfen, Fußabdrücke –, die uns vermuten lassen, daß sämtliche Gespräche in der Datscha abgehört wurden.«
    »Das deutet auf den CIA, Genossin«, unterbrach der Premier.
    »Oder Consular Operations, Sir«, erwiderte die Frau. »Es ist wichtig, das im Auge zu behalten.«
    »O ja«, nickte der Premierminister. »Die kleine Gruppe von ›Unterhändlern‹, die das State Department unterhält.«
    »Warum nicht die chinesischen Taopans?« fragte der Diplomat ernsthaft. »Sie gehören zu den effektivsten Mördern auf der ganzen Welt. Die Chinesen hatten von Juriewitsch mehr zu befürchten als sonst jemand.«
    »Die kommen aus Gründen des Gesichtsschnittes nicht in Frage«, konterte der Mann vom WKR. »Peking weiß, was ihm blühen würde, falls uns einer seiner Leute in die Hände fiele, tot oder lebend.«
    »Kommen Sie wieder auf Ihre Entdeckungen zurück«, unterbrach der Premierminister.
    Die Frau fuhr fort: »Wir haben alles den KGB-Computern eingegeben und uns dabei auf amerikanisches Abwehrpersonal konzentriert, von dem wir wissen, daß es sich in Rußland aufgehalten hat, unsere Sprache fließend beherrscht und als Killer bekannt ist. Wir sind auf vier Namen gekommen. Hier sind sie, Herr Premierminister. Drei von der Central Intelligence Agency und einer von den Consular Operations des State Department.« Sie reichte das Blatt dem WKR-Mann, worauf dieser sich erhob und es dem Premierminister übergab. Er sah die Namen an.
    Scofield, Brandon Alan. State Department, Consular Operations. Nachgewiesenermaßen für erfolgreiche Attentate in Prag, Athen, Paris und München verantwortlich. Steht unter dem Verdacht, in Moskau selbst gearbeitet zu haben. An mehr als zwanzig Fluchtfällen beteiligt.
    Randolph, David. Central Intelligence Agency. Verbirgt sich unter der Position eines Importversandleiters der Dynamax Corporation in West-Berlin. Alle Stufen der Sabotage. Nachgewiesenermaßen an Kraftwerksexplosionen in Kazan und Tagil beteiligt.
    Saltzman, George Robert. Central Intelligence Agency. War sechs Jahre lang in Vientiane als diplomatischer Kurier und Meuchelmörder unter dem Deckmantel des AID tätig. Experte für den Orient. Augenblicklich – seit fünf Wochen – im Bereich Taschkent tätig. Deckmantel: Immigrant aus Australien, Verkaufsleiter der Perth Radar Corporation.
    Bergstrom, Edward. Central Intelligence Agency
    »Herr Premierminister«, unterbrach der Mann vom WKR. »Mein Kollege wollte erklären, daß die Namen nach Priorität geordnet sind. Nach unserer Meinung deuten alle Anzeichen und Spuren bei der Ermordung von Dimitri Juriewitsch auf den ersten Mann in der Liste hin.«
    »Diesen Scofield?«
    »Ja, Herr Premierminister. Er verschwand vor einem Monat in Marseille. Er hat mehr Schaden angerichtet und mehr Operationen unserer Seite gestört als irgendein anderer Agent, den die Vereinigten Staaten seit dem Krieg auf uns angesetzt haben.«
    »Wirklich?«
    »Ja.« Der WKR-Mann hielt inne. Dann fuhr er zögernd fort: »Seine Frau ist vor zehn Jahren getötet worden. In Ost-Berlin. Seitdem war er wie ein Verrückter.«
    »Ost-Berlin?«
    »Eine Falle. KGB.«
    Das Telefon auf dem Schreibtisch des Premierministers klingelte; er ging schnell hinüber und nahm den Hörer ab.
    Es war der Präsident der Vereinigten Staaten. Die Dolmetscher standen bereit.
    »Wir betrauern den Tod – die schreckliche Ermordung eines sehr großen Wissenschaftlers, Mister Premier. Ebenso wie das Schreckliche, das seinen Freunden widerfuhr.«
    »Ich bin Ihnen für Ihre Worte dankbar, Mister President, aber, wie Sie wissen, handelt es sich um von langer Hand vorbereiteten Mord oder Terror. Ich bin Ihnen für Ihr Mitgefühl dankbar, aber ich muß mich fragen, ob Sie nicht doch irgendwie erleichtert sind, daß die Sowjetunion

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