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Der Matarese-Bund

Der Matarese-Bund

Titel: Der Matarese-Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Winthrop.
    »Ich hatte sie erstaunt. Als ci h sieben Jahre alt war, kannte und verstand ich den Katechismus besser als sie. Mit acht konnte ich Latein lesen und schreiben; noch ehe ich zehn Jahre alt war, konnte ich die kompliziertesten Themen der Theologie und des Dogmas mit ihnen diskutieren. Die Priester sahen in mir den ersten Korsen, den man in den Vatikan schicken konnte, um dort ein hohes Amt zu erlangen… vielleicht auch das höchste. Ich würde ihren Gemeinden große Ehre bringen. Jene einfachen Priester in den Hügeln von Porto Vecchio erkannten vor mir mein Genie. Sie baten den Padrone, meine Studien zu fördern… Guillaume de Matarese tat das in einer Art und Weise, die ihr Begriffsvermögen weit überschritt.«
    Vierzig Sekunden. Winthrop war nur noch zwei Fuß von der Waffe entfernt. Weiterreden!
    »Dann hat Matarese sich mit Appleton abgesprochen? Joshua Appleton dem Zweiten.«
    »Amerikas industrielles Wachstum war ungewöhnlich. Es war der logische Ort für einen talentierten jungen Mann, dem ein Vermögen zur Verfügung stand.«
    »Sie waren verheiratet? Sie hatten einen Sohn.«
    »Ich kaufte ein Gefäß, eine Frau von perfektem Körperbau, um Kinder zu gebären. Der Plan existierte schon immer.«
    »Gehörte der Tod des jungen Joshua Appleton auch mit dazu?«
    »Ein Zufall des Krieges und der Vorsehung. Die Entscheidung war eine Folge der Taten des Captains, kein Teil des ursprünglichen Plans. Es war vielmehr eine Chance ohnegleichen, die man ergreifen mußte. Ich glaube, wir haben genug gesagt.«
    Jetzt! Winthrop warf sich aus dem Sessel nach vorne, seine Hände packten Stanleys Waffe, zogen sie an sich, und jede Faser seines Körpers klammerte sich an die Waffe, weigerte sich, sie loszulassen.
    Sie entlud sich. Bray riß die eigene Pistole heraus, zielte auf den Chauffeur. Winthrops Körper bäumte sich auf, die Kugel war durch seine Kehle gegangen. Scofield drückte einmal ab; mehr bedurfte es nicht. Stanley stürzte. »Weg von dem Schreibtisch!« schrie Bray. »Man hat Sie durchsucht! Das ist unmöglich. Wo…?«
    »Von einem besseren Mann, als irgendeiner Ihrer Computer je finden konnte!« sagte Scofield und blickte einen Augenblick lang voller Schmerz auf den toten Winthrop. »Ebenso wie er einer war.«
    »Sie werden nie hinauskommen!«
    Bray sprang vor, packte Nicholas Guiderone am Hals und stieß ihn gegen den Schreibtisch. »Sie werden jetzt tun, was ich von Ihnen verlange, sonst schieße ich Ihnen die Augen aus!« Er schob die Pistole in Guiderones rechte Augenhöhle.
    »Töten Sie mich nicht!« befahl der Herr der Matarese. »Der Wert meines Lebens ist zu außergewöhnlich! Meine Arbeit ist noch nicht vollendet; sie muß vor meinem Tode vollendet werden!«
    »Sie verkörpern alles auf dieser Welt, was ich hasse«, sagte Scofield und stieß dem alten Mann die Waffe gegen den Schädel. »Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, wie die Chancen stehen. Jede Sekunde, die Sie weiterleben, bedeutet, daß Sie vielleicht noch eine bekommen. Tun Sie, was ich sage. Ich werde jetzt den Knopf drücken – denselben Knopf, den Sie vorher drückten. Sie werden die folgende Anweisung erteilen. Sagen Sie es richtig, oder Sie werden nie wieder etwas sagen. Sie sagen dem, der sich meldet: ›Schickt den Wächter aus dem Konferenzsaal herein, den mit der Maschinenpistolen Haben Sie das verstanden?« Er stieß Guiderones Kopf über die Sprechanlage und drückte den Knopf.
    »Schickt den Wächter aus dem Konferenzraum herein.« Die Worte überstürzten sich, aber die Angst hinter ihnen war nicht zu hören. »Den mit der Maschinenpistole.«
    Scofield klammerte seinen linken Arm um Guiderones Hals, zerrte ihn zum Vorhang und zog ihn auf. Durch das Glas konnte man sehen, wie ein Mann auf den Wächter zuging. Der Wächter nickte, drehte seine Waffe nach unten und ging schnell quer durch den Saal auf den Ausgang zu.
    »Per nostro circolo«, flüsterte Bray. Er drückte mit aller Kraft, die ihm zur Verfügung stand, zu. Der Schraubstock um Guiderones Kehle schloß sich, zerdrückte Knochen und Knorpel. Ein knackendes Geräusch war zu hören, ein letzter Atemhauch. Die Augen des alten Mannes traten aus ihren Höhlen, sein Genick war gebrochen. Der Hirtenjunge war tot.
    Scofield rannte quer durch den Raum zur Türe, drückte sich neben dem Türstock an die Wand. Die Tür öffnete sich; er sah die nach unten gerichtete Waffe und den Bruchteil einer Sekunde später den Mann. Bray trat die Türe zu. Seine beiden Hände

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