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Der Meister des Siebten Siegels: Roman (German Edition)

Der Meister des Siebten Siegels: Roman (German Edition)

Titel: Der Meister des Siebten Siegels: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes K. Soyener , Wolfram zu Mondfeld
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daß sie ihren Pflichten nur nachlässig …«, beginnt Palmer, als ihn Clerke ohne Rücksicht unterbricht. Die wenigen Worte, die er mit ihm wechselt, genügen, denn voller Hast kommt er auf Cary und mich zugeschossen:
    »Erlauchte Herren! Das Königreich steht vor einer schweren Prüfung …«
    »Verzeiht«, unterbreche ich seinen Redefluß. »Sir Adam Dreyling zu Wagrain, Erster Kanonengießer Ihrer Majestät von England und Gesandter des Lordadmirals Howard of Effingham. Sagt, wo befindet sich Lord Buckhurst?«
    »Lord Buckhurst!?« Palmer verdreht die Augen nach oben, was untrüglich darauf hinweist, daß er in Unkenntnis schwebt.
    »Ja, eben der!« antworte ich ungeduldig.
    »Wenn nicht in Lewes, so doch in Seaford, denke ich.«
    »Das ist ja ein echtes Glanzstück! Der Aufenthalt des Oberaufsehers der Miliz von Sussex bleibt vage«, entrüstet sich Cary.
    Palmer ist völlig verunsichert; die Gelegenheit ist jedoch günstig, ihn sofort zu beschäftigen:
    »Im Namen der Krone und der Admiralität habt Ihr folgende Befehle unverzüglich auszuführen.
    Erstens: Alle Kugel- und Pulverbestände von Brighton werden der königlichen Flotte zur Verfügung gestellt.
    Zweitens: Alle Kräfte der Miliz werden für den Transport und das Verladen herangezogen.
    Drittens: Desgleichen ergehen dieselben Befehle an die Forts von Littlehampton, Shoreham und Seaford sowie an die Städte Arundel, Steyning und Lewes. Die Forts sind unverzüglich aufzusuchen, und der Abtransport beginnt ohne jede Verzögerung.
    Viertens: Sammelstelle und Verladeort für die genannten Forts und Orte ist Brighton. Alles wird sofort und direkt hierher auf die D ISDAIN gebracht. Es besteht höchste Dringlichkeit!
    Fünftens: Ab sofort unterstehen Eure neun Arkebusiere unserem direkten Befehl und damit dem Kommando des Lordadmirals. Sie sollen sich sogleich hinter uns postieren!«
    In wenigen Augenblicken ist die letzte Anweisung ausgeführt, so daß ich fortfahren kann:
    »Eine absichtliche oder unbeabsichtigte Verzögerung der angesprochenen Maßnahmen wird hart bestraft. Bei Nichtbeachtung kann die Todesstrafe verhängt werden!«
    Sir Thomas Palmer ist während meiner Ausführungen bleich geworden.
    »Habt Ihr verstanden?«
    »Ja, habe ich«, erwidert er leise.
    »Wo befinden sich die Lieutenants Covert of Slaugham und Parker of Willingdon?« fragt Clerke.
    »Thomas Parker ist dabei, die Küstenabschnitte bei Newhaven, Cuckmere Haven und East Blatchington mit Gräben zu verstärken. Danach sollte er den Küstenabschnitt zwischen Eastbourne und Fairlight beaufsichtigen. Ich selbst habe heute für Walter Covert den Dienst hier in Brighton übernommen.«
    »So? Dann habt Ihr also morgen frei?« fragt Clerke hämisch zurück.
    »Morgen kümmert sich Covert um die …«
    »Schickt nach ihm! In einer halben Stunde erwarte ich ihn hier an dieser Stelle!« fahre ich hart dazwischen. Während Palmer seine Leute einteilt, kläre ich mit Clerke und Cary das weitere Vorgehen:
    »George, Ihr reitet mit Begleitung sofort weiter über Pevensey und Hastings bis nach Rye. Das heißt, Ihr kümmert Euch um die vier östlichen Forts. Hastings ist der zentrale Punkt, jedoch kann von jedem Ort aus, sofern sich eine Möglichkeit anbietet, die Flotte direkt versorgt werden. Clerke, Ihr bleibt hier in Brighton, während ich mich um Lord Buckhurst und die Orte Seaford bis Pevensey kümmern werde. Eventuell treffen wir uns wieder in Hastings. Wichtig ist, daß die Flotte in den nächsten zwei Tagen alles an Kugeln und Pulver bekommt, was an der Küste vorhanden ist. Achtet auf 18pfünder Eisenkugeln. Kaliber 5,7 Zoll wäre ideal!«
    »Die Ausfertigungen der Befehle des Lordadmirals, bitte!« erinnert Clerke an das Problem der Durchsetzung, die nicht überall so reibungslos funktionieren dürfte, wie gerade bei Sir Thomas Palmer.
    »Wenn Buckhurst nicht aufzutreiben ist, wäre das für die gebotene Eile kaum von Nachteil« bemerkt Cary treffend.
    »Wenn ich ihn in Lewes aufstöbern sollte, habt Ihr die Befehle morgen in Hastings längst umgesetzt!«
    »Darauf könnt Ihr Euch verlassen!«
    »Dann solltet Ihr Euch sofort um die Pferde und um die Begleitung kümmern!«
    »Aye, aye, Sir!«
    »Was haltet Ihr von der Miliz?« wende ich mich an Clerke.
    »Insgesamt nichts als ein kümmerlicher, untrainierter Haufen, der im Ernstfall gegen die besten Soldaten der Welt ohne Hoffnung kämpfen würde. Der Blutzoll wäre beträchtlich, der Widerstand schnell gebrochen!«
    »Auf der anderen

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