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Der Meister des Siebten Siegels: Roman (German Edition)

Der Meister des Siebten Siegels: Roman (German Edition)

Titel: Der Meister des Siebten Siegels: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes K. Soyener , Wolfram zu Mondfeld
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Menge von wüsten Bildern entstehen:
    »Dann sollten die Befehle direkt mit meinem Namen verbunden sein! Aber Ihr wißt, ich bin Katholik.«
    »Diesen Umstand müßt Ihr ja nicht unbedingt vor Euch sichtbar hertragen. Ansonsten soll Euer Wunsch erfüllt werden.«
    »Wie soll der Transport zur Flotte erfolgen? Welche Häfen sind dafür geeignet?« versuche ich die wichtigsten Punkte der bevorstehenden Aufgabe mit ihm durchzusprechen.
    Howard überlegt einen Augenblick und steuert dann wieder den Tisch an.
    »Also: Die D ISDAIN ist Euer Schiff. Jedes verfügbare Boot an den Küsten von Sussex, das für den Transport von Pulver und Kugeln geeignet ist, kann von Euch Tag und Nacht für die Versorgung der Flotte herangezogen werden. Zusätzlich werden die Schiffe Am und B ULL bei den wichtigsten Forts vor Anker gehen.«
    Seine Hand zieht ein unter dem Tisch angebrachtes Kartenfach auf. Sorgsam nimmt er die oberste Karte, befiehlt der Ordonnanz, die Kerzen zu entzünden, während er die Karte andächtig auf den Tisch legt und mit beiden Händen glättet. Alit verhaltender Stimme, als wollte er mich nicht erschrecken, fragt er:
    »Kennt Ihr die Lage der wichtigsten Forts und Kanonenplattformen an den Küsten von Sussex?«
    »Rye und Hastings und auch Brighton sind mir als solche Orte bekannt.«
    »Es gibt deren einige mehr. Seht her!«
    Mein Blick auf die Karte erfaßt den Titel in der linken oberen Ecke:
    S IGNALFEUER , B URGEN , B EFESTIGUNGEN
ODER K ANONENPLATTFORMEN IN S USSEX 1578
    Howard fährt mit dem Finger die Küstenlinie entlang. Jede Landzunge ist mit einem Signalfeuer versehen. Die Lage der Orte sind mit runden, die der Burgen, Befestigungen und Kanonenplattformen mit quadratischen und die der Signalfeuer mit kleinen Dreiecksymbolen gekennzeichnet. Bei Brighton bleibt sein Finger stehen und tippt energisch mehrmals auf den Punkt:
    »Wenn der Wind weiterhin schwach weht, wird Brighton Freitag und Hastings spätestens Samstag querab liegen. Ihr müßt also zuallererst dafür sorgen, daß die Forts von Shoreham, Brighton und Seaford ihre Magazine für uns leeren. Die D ISDAIN wird Euch daher direkt nach Brighton bringen, wohin Euch auch die B ULL folgen wird. Lord Buckhurst werdet Ihr entweder in Lewes oder in Brighton aufstöbern. Sollte Euch dies nicht gelingen, wendet Euch an einen der drei Lieutenants, die ihm die gröbsten Arbeiten abnehmen. Es sind die Herren Sir Thomas Palmer of Angmering, Walter Covert of Slaugham und Nicholas Parker of Willingdon.« Sein Finger verharrt auf der Karte, während ich mir die Namen aufschreibe. Danach fährt er fort. »Die Aro geht hier in Hastings vor Anker. So können die Kugeln und das Pulver der Küstenverteidigung von Eastborne und Pevensey von Westen her nach Hastings gebracht werden und die von Winchelsea, Camber und Rye von Osten her. Von Brighton aus laßt Ihr schnelle Reiter vorausjagen, damit alles vorbereitet wird. Das sind die sichersten Orte, aus denen sich die Flotte bedienen kann. Daneben sollten noch die Orte Arundel, Steying, Lewes, Hailsham und Battle ihren Obulus an die Flotte leisten. Jedes noch so kleine Schiff, das bereit ist, Kugel und Pulver herüberzubringen, leistet dem Königreich einen unschätzbaren Dienst!«
    »Aye, aye, Mylord!«
    »Also, wenn alles reibungslos verläuft, die Magazine geöffnet und alles genügend vorhanden ist, dann werden unsere Galeonen in zwei Tagen wieder voll kampffähig sein. Bis dahin werde ich Medina Sidonia reizen, wo wir nur können, damit ihr Mangel wachsen möge, wie Ihr so treffend bemerkt habt.«
    »Wird er Parmas Truppen übernehmen können?«
    »Nach Lage der Dinge bleibt ihnen nur der Abschnitt vor Calais. Dort werden sie es versuchen. Der Kanal ist ein Trichter, an dessen Ende wir unweigerlich zusammengespült werden. Das ist der natürliche Punkt der Entscheidung!«
    »Wird sie dort fallen?«
    »Sie muß dort fallen. Mit vollen Magazinen würde ich die Entscheidung schon morgen früh erzwingen. Ich würde den Angriff sofort befehlen. Doch in unserer Situation werden wir sie morgen ebenso wenig daran hindern können, ihre Fahrt fortzusetzen, wie in den vergangenen Tagen. Doch das sehe ich nun gelassen. Wir werden uns verstärken, was dem Feind bis Calais nicht gelingen wird. Ich werde die Geschwader neu gliedern und damit die Schlagkraft unserer Galeonen erhöhen; denn die vier mehr oder weniger frei operierenden Gruppen müssen effektiver gegliedert werden. Nach erfolgter Umgruppierung, mit aufgefüllten

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