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Der Memory Code

Der Memory Code

Titel: Der Memory Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.J. Rose
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weiter ist als ein Sammelsurium von Lauten, die nicht die geringste Wirkung haben?”
    “Immer noch der ungläubige Thomas?”
    “Ich brauche es eben schwarz auf weiß. Wenn ich bloß eine Aura fotografieren, sie auf Film bannen könnte …”
    “Und dass du uns ausgerechnet hier in der Stiftung aufgetrieben hast, wo Percy gewohnt hat? Dass du auf den Tunnel im Central Park gestoßen bist? Das reicht dir immer noch nicht als Beweis? Das kleine Mädchen bei der Ausgrabungsstelle in Rom? Meinst du, das war auch nur ein Zauberkunststück?”
    “Die Ausgrabungsgeschichte war auf sämtlichen Fernsehkanälen und in allen Zeitungen. Die kleine Natalie könnte das auch irgendwo aufgeschnappt haben. Was den Stollen angeht – bevor ich ihn entdeckt habe, hatte ich stundenlang mit dir zu tun. Du könntest mich durchaus hypnotisiert haben.”
    “Ohne dass du es merkst? Im Leben nicht! Hast du übrigens vergessen, dass du dich nicht besonders als Hypnoseobjekt eignest? Und die Kleine in Rom, klar, die könnte zufällig mitgekriegt haben, dass man eine weibliche Mumie in einem antiken Grab gefunden hat. Aber woher hätte sie wissen können, dass ihr Name Sabina war? Derselbe Name, den auch du genannt hast. Kein Mensch hatte ihn auch nur erwähnt! Woher also hat sie ihn? Er ist ja wohl kaum vom Himmel gefallen.”
    Josh winkte ab. “Ich habe bestimmt mal an den Namen gedacht. Vielleicht war es extrasensorische Wahrnehmung. Möglicherweise war das alles bloß Gedankenübertragung.”
    “Oder eben Reinkarnation. Beryl und ich glauben, dass wir genügend Beweise dafür haben. Lebende Beweise. Du bist einer davon, Josh. Doch wenn wir die Juwelen in Händen hielten, dann könnten wir sogar die Skeptiker überzeugen.” Malachais Augen begannen zu glänzen angesichts der ungeahnten Möglichkeiten. “Menschen wie ich, die nie in der Lage waren, sich an ein Vorleben zu erinnern – wir könnten zurückschauen und die Antworten finden, die wir brauchen, um weiterzumachen.”
    Bis zu diesem Augenblick hatte Josh geplant, die Steine hervorzuholen, sie seinem Mentor zu zeigen und ihm von Rachel sowie ihren Erinnerungen an Esmes Leben und Tod zu erzählen. Doch die Gier, die in Malachais Augen glänzte, hielt ihn zurück. Was, wenn Malachai sie ihm wegnahm und nicht zurückgab? Wenn er noch verzweifelter war als der Strippenzieher, der hinter diesem ganzen Wahnsinn steckte?
    Nein. Würde nicht jeder das tun, was unter diesen Umständen das einzig Richtige war? Was waren schon eine Handvoll Edelsteine gegen das Leben eines Kindes? Auch wenn es sich um diesen ganz besonderen Schatz handelte? Allerdings befasste sich Malachai schon viel länger damit, Wiedergeburt zu beweisen, als Josh es tat. Gewissheit würde für Josh eine Erklärung seines Daseins bedeuten. Für Malachai hingegen bedeutete sie die Krönung des Lebenswerks, das er ganz und gar diesem einen Thema gewidmet hatte.
    Die Menschen sind allesamt Ungeheuer.
    Wer hatte das noch gesagt? Percy? Richtig, Percy, als er über seinen Onkel Davenport Talmage sprach, den Mann, der ihn vergiftet und seine Schwester in den Tod geschickt hatte. Esme … die sterben musste wegen der Habsucht ihres Onkels. Auch Rachel hatte einen Onkel … Konnte es sein, dass ihr Onkel Alex einfach nur habgierig und deshalb tiefer in diese Angelegenheit verstrickt war, als alle ahnten?
    “Hast du an morgen gedacht?”, fragte Malachai und riss Josh damit aus seinen Grübeleien. “Ich komme mit euch mit. Ihr schafft das nicht allein, ihr zwei. Man stelle sich nur vor, es geht etwas schief!”

67. KAPITEL
    A n jenem Abend traf Josh kurz nach acht Uhr bei Gabriella ein. Erst als er ihr ins Wohnzimmer gefolgt war und sie im Licht sah, fiel ihm auf, wie abgezehrt sie jetzt, nach vierzehn Stunden, wirkte. Nicht nur, weil sie so bleich war und Ringe unter den Augen hatte. Nein, sie schien richtiggehend verblasst, wie ein altes Foto. Als sie ihn begrüßte, versuchte sie ein Lächeln, doch es erstarrte gleichsam in ihrem Gesicht und wandelte sich zu einer gequälten Grimasse. Auch das Wohnzimmer selbst spiegelte ihre Angespanntheit: ein Kaffeebecher, der abenteuerlich nah an der Tischkante balancierte; ein angebissener Apfel, der sich bereits faulig-braun verfärbte; auf dem Fußboden ein zerknüllter Pullover, den sie anscheinend beim Ausziehen einfach an Ort und Stelle fallen gelassen hatte, ohne sich die Mühe zu machen, ihn aufzuheben.
    Keiner von beiden sprach ein Wort. Gabriella hoffte auf die Ergebnisse

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