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Der Memory Code

Der Memory Code

Titel: Der Memory Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.J. Rose
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E-Mail an Rollins schickte, wollte er die Edelsteine beim Fotografieren optimal beleuchten, damit jedes Zeichen auch vollkommen klar erkennbar war. Zudem mussten sie sorgsam verpackt werden, bevor er sich auf den Weg zu Gabriella machte. Um sie lose in der Jackentasche herumkullern zu lassen, dazu waren sie zu kostbar.
    “Ich muss zur Stiftung, aber lassen Sie mich Sie vorher absetzen. Wohin möchten Sie?”
    “Zurück zum Haus meines Onkels, würde ich sagen.”
    “Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist? Bleiben Sie dort lieber noch weg. Können Sie nicht woanders hin?”
    Ein besorgter Ausdruck verschleierte ihre Augen. “Sie glauben doch nicht etwa, mein Onkel würde …”
    “Das kann man nie genau sagen. Eben deshalb wäre es mir lieber, ich wüsste Sie vorerst an einem neutralen Ort. Für ein paar Tage nur. Bis wir Gewissheit haben.”
    “Ich dachte, es ginge hier um mich und Harrison! Esme und Blackie!”
    “Ging es ja auch … beziehungsweise geht es … Nur – könnten Sie denn nicht für ein paar Tage umziehen? Ich verspreche, ich helfe Ihnen bei der Auflösung, sobald ich kann. Aber bis dahin brauchen Sie eine sichere Bleibe.”
    “Ausgeschlossen, dass mein Onkel in die Sache verwickelt ist. Er neigt nicht zu Gewalttätigkeiten.”
    “Sie haben sicher recht, aber ich möchte nicht, dass Sie ein Risiko eingehen. Im Augenblick sind Sie außer Gefahr, Rachel. Und so soll es auch bleiben, wenn es nach mir geht.”
    Sie gab dem Fahrer die Adresse ihrer besten Freundin und wandte sich dann wieder an Josh. “Wenn ich außer Gefahr bin, dann nur durch Sie. Harrison hat Sie mit der Waffe bedroht. Wegen eines Bildes! Wie konnte ich mich bloß von ihm so angezogen fühlen?”
    “Sie sind nicht die Erste, die der Verlockung der Macht verfällt.”
    Sie lächelte schuldbewusst. “Nein, das bin ich nicht. Esme verfiel ihr auch. Deshalb muss ich dieser Sache ja auf den Grund gehen. Damit sie sich nicht wiederholt.”
    Als der Wagen vor dem an der Ecke York Avenue und 88. Straße gelegenen Haus von Rachels Freundin hielt, beugte Rachel sich vor und umarmte Josh herzlich. “Sie sind in Gefahr, nicht wahr?”, fragte sie.
    “Um mich geht es hier nicht.”
    “Sie sind doch derjenige, der immer den Kopf hinhalten muss. Bitte, sehen Sie sich vor, ja? Ich habe Sie doch gerade erst gefunden.”
    Eine Viertelstunde später betrat Josh die Stiftung durch das Tiefgeschoss, das man in eine hochmoderne, vollklimatisierte Bibliothek umgewandelt hatte. Dort hatte er seine Fotoausrüstung verstaut. Er schloss die Tür hinter sich und wollte gerade die Juwelen aus der Jackentasche ziehen, als er Malachai sah. Der Psychologe stand auf einer Bücherleiter und inspizierte eine Buchreihe. Als er die Tür hörte, drehte er sich um. “Na, Gott sei Dank, Josh!”, rief er und kletterte hinunter. “Ich hab mir schon Sorgen gemacht! Wo hast du den ganzen Tag gesteckt? Ich hatte eigentlich erwartet, dass du vorbeikommst oder wenigstens anrufst.”
    Auf dem in der Mitte der Bibliothek stehenden riesigen Tisch lagen gut ein Dutzend angestaubter Bücher, offenbar hauptsächlich antiquarische Werke zur Auslösung von Reinkarnationssprüngen. Zwei oder drei waren aufgeschlagen.
    “Wie lief es mit Rollins?”, fuhr Malachai fort. “Nein, erzähl erst mal, wie es Gabriella geht.”
    “Sie ist in keiner besonders guten Verfassung. Und ganz allein. Ich wünschte, sie hätte ihren Vater angerufen, aber sie stellt sich stur. Wie sie das alles aushält, ist mir schleierhaft. Die Angst um die Tochter, die Arbeit mit Rollins, die Entschlüsselung dieses verdammten Mantras.”
    “Und? Kommen sie voran mit der Übersetzung?”
    “Bei einigen Zeichen steht Rollins noch vor einem Rätsel, aber bis zum Ablauf des Ultimatums wird er bestimmt fertig.”
    Malachai nahm eine Karteikarte, legte sie als Lesezeichen in eines der aufgeschlagenen Bücher und klappte es zu. “Stell dir mal vor, das Mantra würde funktionieren! Dann könnte man sich daran erinnern, wer man in einem vorigen Leben war – nicht nur an Bruchstücke, sondern an die gesamte Lebensgeschichte. Hast du mal darüber nachgedacht, was das für denjenigen bedeutet, der die Memory Stones besitzt? Er wäre einer der mächtigsten Menschen auf der Welt! Verdammt, Josh, eigentlich sollten wir sie haben!” Er verengte die Augen. “Und wir waren so nah dran!”
    “Hast du nie in Erwägung gezogen, dass es sich bloß um eine Legende handelt? Dass das Mantra möglicherweise nichts

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