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Der Messingmann

Der Messingmann

Titel: Der Messingmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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verbinden sollte. Er streckte ein virtuelles Phantom aus und drückte auf »Play«.
    »Skellor«, sagte König. »Ich könnte sagen, dass es eine Freude ist, dir endlich zu begegnen, aber ob wir uns tatsächlich begegnen, das könnte man als strittige Frage betrachten.«
    Skellor beschleunigte den Zeitrahmen und trieb damit die Pseudopersönlichkeiten über diesen Austausch einleitender Nettigkeiten hinaus. Sensenmann ragte hoch auf, und beide Repräsentationen sagten ihre Zeilen auf. Es war alles Lug und Trug: »Wir sind gekommen, um dir zur Flucht zu verhelfen … Wir führen dich durch die USER-Blockade… « Skellor nahm auf unterer Ebene Zugriff auf die Persönlichkeiten, um den Begriff Underspace Interference Emitter zu erfahren, und nun begriff er, was ihn aus dem Subraum aussperrte. » .. . bringen dich an jeden Ort außerhalb der Polis, an den du möchtest … beschützen dich… versorgen dich … wachen über dich.«
    Mit keinem Wort erwähnten sie, welche Gegenleistung sie erwarteten. Egal; begrenzte Zielsetzungen. Sie hatten das eindeutig feindliche Schiff weggelockt, das die Vulture vernichtet hatte, und damit Skellor die benötigte Atempause verschafft. Er wandte sich dem Funklaser zu und verband sich erneut mit dem selbst entwickelten Steuerungssystem - und redete mit dem Giganten am Himmel. Innerhalb einer Stunde hatte er festgestellt, dass die meisten Shuttles einsatzfähig waren, und da sie alt waren und keine Garantie bestand, dass alle intakt den Erdboden erreichen würden, rief er sie alle herab. Er behielt nach wie vor den Himmel im Auge, als sein wachsendes Verstärkernetzwerk ihm die Mitteilungen zu Gehör brachte, die Tanaquil aus einem Außenposten in den Sandtürmen sendete.
    »Ian Cormac«, flüsterte Skellor mit gehässiger Freude.
    Nichts war mehr normal, und die nervöse Aktivität in Tergals Magen machte es ihm schwer, ruhig in seinem Sattel auf Stones Rücken zu sitzen. Seit er sich dem Rondurischen Ritter
    angeschlossen hatte, hatte er einen Sleer des dritten Stadiums gesehen und dann erlebt, wie das Tier zur Strecke gebracht wurde; er hatte einen Mann aus Messing zwischen den Sandtürmen einherwandern gesehen - und jetzt? Jetzt war es ein leer des vierten Stadiums, vernichtet durch das ätzende erbrochene eines riesigen Droonen, auf den er, Tergal, persönlich geschossen hatte. Dann dieses verrückte und atemberaubende Manöver Andersons zur Rettung des Messingmanns. Und diese Flucht…
    Er hatte nie geahnt, dass Sandschweine so schnell laufen konnten. Stone hatte auf ganzer Strecke zur Spitze der Sandsteinkuppe gescheut, wo Tergal Deckung geben sollte für Andersons Einsatz zur Rettung des Messingmanns vor dem monströsen Viertstadler. Seit jedoch dieser Säurestrahl den Sleer getroffen und sich der gewaltige Droon gezeigt hatte, war Stone kaum noch zu lenken. Er ging durch, als Tergal auf das Monster feuerte, und der sich dann anschließende Ritt…
    Geradezu spielend überwand das Sandschwein eine Kuppe nach der anderen, sprang über Schluchten, rutschte und rannte Sandsteinklippen hinab, in die es seine Füße wie Spitzhacken rammte; dann stürmte es hinaus auf die Ebene und dann in solchem Tempo weiter, dass der Wind Tergals Nickhäute flach drückte und er nur noch verschwommen sah. Und jetzt hier: wo sie Lichtblitze gesehen hatten, die den Himmel im Osten entzündeten, und Feuersäulen, die von der fernen Bergkette aufstiegen, umschwärmt von schwarzen Formen… und dann dieses seltsame Objekt, das über sie hinwegtrudelte. Tergal wusste nicht mehr so recht, wie er sich fühlen sollte -freudig erregt vielleicht? Aber er war auch leicht verwirrt und nicht weniger verängstigt.
    »Was geht da vor?«, fragte er.
    Anderson, der nachdenklich den vor ihnen dahinschreitenden Messingmann betrachtet hatte, wandte sich Tergal zu. »Bis vor kurzem hätte ich von Vulkanismus gesprochen, aber wenn wir unseren Freund hier berücksichtigen und das, was wir gerade gesehen haben, möchte ich die Theorie vorschlagen, dass wir Besuch haben.«
    »Von der Erde?«, fragte Tergal.
    »Sehr wahrscheinlich«, pflichtete ihm Anderson bei, »aber an deiner Stelle würde ich darüber kein so begeistertes Gesicht machen. Wie es scheint, sind sie sich untereinander nicht allzu freundlich gesinnt, sodass man nur spekulieren kann, was sie mit den Völkern von Cull vorhaben.«
    Wind stieg plötzlich auf und trieb Streusand vor sich her.
    Tergal zog sich die Kapuze über den Kopf und die Panzerhandschuhe an.

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