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Der Messingmann

Der Messingmann

Titel: Der Messingmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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organisch, geschwungen, den Sonar aufsaugend. Drei Bilder von einem Mann bewegten sich um drei scharfe Ecken, die ihrerseits seitlich davon-rutschten. Thorn legte die eigene Pistole an, bis die Maske auch diese entdeckte, wenn auch an drei verschiedenen Stellen, schwenkte sie seitlich, bis sie auf die Gestalt zielte - und schoss.
    Der Mann knallte rückwärts an die unstete Ecke, rutschte daran herab und versuchte, seitlich davonzukrabbeln. Thorn spürte ihm nach, schoss erneut und dann wieder, bis sich die Gestalt nicht mehr rührte.
    Dann erstarrte alles.
    Zwei Angriffsschiffe, die Grim Reaper und die King of Hearts, sind zusammen mit einem USER im System aufgetaucht. Ich werde angegriffen und habe die VR-Kammer ausgestoßen, in der Sie sich aufhalten.
    Eine weiße Linie bildete sich von oben nach unten in der Dunkelheit und zog diese auf wie einen Vorhang. Thorn spürte nicht mehr die Maske im Gesicht, und die Automatik wurde in seiner Hand zu Nebel. Auf einmal fand er sich aufrecht auf einer weißen Fläche wieder - und vor ihm stand Jack Ketch. Der Henker hob die Aktentasche auf und inspizierte sie.
    »Du wirst angegriffen?«, fragte Thorn verwirrt. Er kannte diese Namen - waren das nicht Polisschiffe?
    Jack senkte die Aktentasche und blickte Thorn an. »Ja, das werde ich. Es ist ein unglücklicher Umstand, aber vielleicht ziehen gewisse KIs die Partnerschaft mit einer parasitären Technik einer Partnerschaft mit dem vor, was sie als die parasitäre menschliche Rasse betrachten.«
    »Warum hast du mich ausgestoßen?«, wollte Thorn wissen.
    »Die Methode, mit deren Hilfe ich inzwischen entkommen bin, hätte Sie in eine Geleepfütze am Boden dieser VR-Kammer verwandelt.« Jack hob eine illusionäre Hand, als Thorn den Mund öffnete, um weitere Fragen zu stellen. »Was derzeit mit Ihnen redet, ist nur ein Programm und verfügt nur über eine begrenzte Anzahl Antworten. Dieses Limit haben Sie erreicht.«
    Der Henker verschwand, und der schwarze Vorhang fuhr wieder zu. Abrupt füllte sich Thorns Hand aufs Neue mit dem Griff der Automatik.
    »Jack? Jack?«
    Bewegung rechts von ihm. Was?
    Vier Schüsse krachten im Dunkeln. Einer knallte in sein Schulterblatt und ein weiterer ins untere Ende der Wirbelsäule. Thorn ging zu Boden und spürte dabei den Schock und das Trauma, mit denen er dieses derzeit fahrende VR-Programm angereichert hatte. Die Ergänzung diente dazu, seine Motivation zum Erlernen dieser Nachtkampftechnik zu steigern. Er lag da und blutete, atmete schwer, lag im Sterben. Es gelang ihm, den Kopf zu drehen, und ungeachtet der Beschädigung seiner Maske durch die Schüsse entdeckte er den Mann, der über ihm aufragte. Dann durchschlug ein weiterer Schuss die Maske und schleuderte ihn kurz in eine zweite virtuelle Dunkelheit, ehe er sich erneut in einem Korridor stehend wiederfand, in dem die Beleuchtung flackerte.
    »Programm beenden«, sagte er kurz und bündig.
    Die Lampen flackerten weiterhin und erstarben dann, als das Programm erneut seinen Lauf nahm. Thorn setzte die Echo-Ortungsmaske auf und zog die Automatik aus dem Halfter. Die Aktion wurde ihm allmählich vertraut.
    Einige Zeit, nachdem die Jack Ketch verschwunden war, schalteten sich die Systeme an Bord der Ogygian allmählich ab, so schnell wie sie angesprungen waren, und Fethan begriff einfach nicht warum. Cento hob die Hände von der Computerkonsole, auf der er eine Funkverbindung zur Oberfläche herzustellen versucht hatte, und sagte: »Ich kann nichts tun. Es schaltet sich von innen heraus ab, was eigentlich nicht möglich sein dürfte.« Er starrte Fethan gespannt an.
    Fethan blickte sich auf der Brücke um. Deutlich sah man Elemente einer Interkomanlage, die wahrscheinlich irgendeine Verbindung zum Computer aufwies, damit dort auch automatische und Notfalldurchsagen übermittelt werden konnten. Überall fand man hier Überwachungskameras, wie er wusste, und auch Sensoren. Also hatte das Ding, das er in den Computer eingespeist hatte, sie beide wahrscheinlich in diesem Augenblick im Blick und hörte ihnen zu.
    »Ich weiß nicht mal, wie ich dich anreden soll, aber was immer du bist, kannst du vielleicht erklären, was du hier tust?«
    Im Interkom knisterte es, und eine Stimme meldete sich zu Wort, in der Fethan die des schon lange toten Kapitäns erkannte. »Ich trage keinen Namen. Ich bin eine Waffe.«
    Fethan zuckte die Achseln. »Was immer.«
    Die Stimme fuhr fort: »Ein Funklaser ist derzeit auf dieses Schiff gerichtet, undjemand auf

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