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Der Messingmann

Der Messingmann

Titel: Der Messingmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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des Golems hoch, tasteten sich an Fethans Arm hinauf und packten ihn am Hals. Das nützte ihm jedoch nichts, denn Fethans Hals war hart. Der Cyborg packte beide Handgelenke, schob die zugreifenden Hände weg und stieß sich selbst rasch nach hinten ab.
    »Gant ist dahin«, sagte er.
    Mit metallischem Knirschen bog sich der Golemkörper nach hinten durch, wölbte sich hoch und stürzte sich auf Fethan. Das bestätigte die Diagnose des Programms mehr als alles andere: Denn die Dschainatech zwängte den Golem in so etwas wie eine dreifüßige Gestalt, die keinerlei Beziehung zur menschlichen Rasse aufwies. Thorn riss sofort Fethans APW hoch und eröffnete das Feuer. Das dreigliedrige Untier hüpfte in roten Flammen umher. Synthofleisch verbrannte, und das Ding hüpfte und sprang dabei herum wie eine Spinne in der Flamme eines Feuerzeugs. Thorn erzielte in einem fort Treffer. Die Gliedmaßen lösten sich, und schließlich rührte es sich nicht mehr. Thorn näherte sich jetzt dem verwüsteten Torso, zog ein Messer, das er sich an Bord des Luftschiffs beschafft hatte, sondierte im Torso herum und stemmte schließlich die Kristallraute mit Gants früherem Verstand heraus.
    »Was hast du vor?«, fragte Fethan.
    Thorn antwortete nicht. Er legte den Verstand auf einen Stein und rammte den Kolben der Waffe heftig darauf. Dann erinnerte er sich vielleicht an Mr. Crane, denn er zermalmte die Splitter zu Staub und verstreute diesen.
    »Den Rest überlassen wir den Aufräummannschaften«, sagte Thorn. »Von ihnen wird es hier bald wimmeln. Kehren wir in die Stadt zurück.«
    Ja, dachte Fethan und wurde sich der Tatsache bewusst, dass er selbst nicht in naher Zukunft von hier fortgehen würde. Tanaquil brauchte bei seinen anstehenden Aufgaben Hilfe.
    Die Sonne versank in einer grünlichen Explosion, und der eine oder andere Stern wagte sich ans Firmament. Anderson Endrik hatte sich die Rüstung ausgezogen und sie zusammen mit seinen übrigen Habseligkeiten an Behelfshaken gehängt, die er mit Epoxidharz an Boneheads Flanke befestigt hatte; so wanderte er einem neuen Horizont entgegen. Die Beine taten ihm weh bei dieser ungewohnten Anstrengung, aber er würde sich daran gewöhnen - schließlich konnte keine Rede davon sein, dass er alt war oder so was. Er hatte gerade ein paar Runden gegen eine der wildesten Kreaturen dieses Planeten überstanden. Allerdings widerstrebte es ihm, wieder anzuhalten, egal wie sehr ihm ein wenig Ruhe zustand. Es fiel ihm schwer, so zu tun, als bemerkte er gar nicht, wie das Sandschwein jedes Mal, wenn er stehen blieb, den Sinneskopf vorstreckte, ihn anblickte und mit der Spitze einer Kriechgliedmaße eine kleine Tätowierung auf die Erde klopfte.
    Die wüste Landschaft aus zertrümmertem Gestein, die das Drachenplateau bildete, lag inzwischen weit hinter ihm, was ärgerlich war, denn jetzt brauchte er schon eine gewisse Zeit, bis er einen geeigneten Felsen entdeckte, auf den er sich setzen konnte. Als ihm das schließlich gelang, sank er seufzend darauf - Bonehead den Rücken zugewandt - und wischte sich mit einem Tuch den Schweiß von der Glatze.
    Es war eine Schande, Tergal zurückzulassen. Der junge Mann zeigte, seit er seine kriminellen Neigungen überwunden hatte, viel versprechende Anlagen. Tergal behauptete jedoch, dass er noch das eine oder andere mit dem Stiefvater und der Mutter zu klären hätte. Das war auch gut so, denn es hieß, dass der Junge wieder auf Kurs war. Anderson plante nicht, sich ihm dabei in den Weg zu stellen, obwohl er das Gefühl hatte, dass der Abschied des jungen Mannes nur zum Teil auf die genannten Motive zurückging. Tergal war der Humor abhanden gekommen, während der Droon sie jagte, und ihm war das Herz gebrochen, als das Monster Stone tötete. Anderson vermutete, dass Tergal und die anderen an Bord des Luftschiffs inzwischen die halbe Strecke nach Golgoth geschafft hatten. Hätte sich Anderson entschieden, mit ihnen zu reisen, dann hätte er damit vielleicht schon ein Viertel des Weges zurück nach Bravence geschafft. Aber so hatte er sich nicht entschieden.
    Nach einem Schluck aus der Wasserflasche fragte Anderson seine Reisegefährtin: »Ich muss noch mal fragen: wie weit?«
    Arden, die auf ihrem Rucksack saß, blickte ihn an. »Fünftausend Kilometer.«
    »Und dann startest du mit diesem Schiff und kehrst in diese Polis zurück?«
    »Gewiss, es sei denn, ich finde auf dem Weg dorthin einen Ort, den ich interessanter finde.« Arden zuckte die Achseln.
    »Bietet

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