Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Messingmann

Der Messingmann

Titel: Der Messingmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
Vom Netzwerk:
Angelinas Geheiß erfolgt war. Der Golem knöpfte sich den Mantel wieder zu. »Okay, gehen wir«, sagte Angelina.
    Der Golem streckte die Hand aus und schloss sie um einen der abgerissenen Köpfe. »Lass das liegen!«
    Die Hand schloss sich, und der Kopf implodierte mit einem dumpfen Knall und verspritzte blutige Hirnbrocken auf dem Tisch.
    »Folge uns!«
    Als sich Angelina abwandte, sah Stanton, wie die Hand des Golems vorzuckte und den kleinen Gummihund packte, den er sich dann flink in die Tasche steckte. Stanton äußerte sich nicht dazu, und er hielt auch den Mund, als ihm der Golem das Gesicht zuwandte und ein Auge halb schloss, womöglich die Andeutung eines Zublinzelns. Mit Semper an der Seite folgte Stanton einfach der Killermaschine nach draußen, froh darüber, dass das Ding hinter Angelina ging und nicht hinter ihm.
    - Rückblick endet -

    »Eine Flaschenpost wäre noch die treffendste Analogie.«
    Cormac sann über diese Worte nach, während sie durch die jetzt leere Kammer auf das Runcible von Flint zugingen. Ehe sie die Estrade erreichten, blieb er stehen und drehte sich zu seinen Gefährten um. Gantstand neben Mika, als hielte er sich bereit, sie an der Flucht zu hindern. Vielleicht lag es daran, dass es so lange gedauert hatte, sie endlich zum Aufbruch zu motivieren. Das Ergebnis dieser Verzögerung stapelte sich jetzt auf einem Gravoschlitten, den Thorn per Fernbedienung steuerte: das Gepäck der Frau.
    Die Flint-KI hatte den Platz längst räumen lassen, und Cormac wusste, dass sie praktisch jedes einzelne Ortungsgerät, das ihr zur Verfügung stand, derzeit auf seine Gefährten richtete. Sie hatte jeden Computerzugang gesperrt, abgesehen von der Sprachverbindung zu sich selbst, und kein einziger Roboter war zu sehen - nichts, was durch Dschainatechnik zu unterwandern gewesen wäre.
    »Aber es liegen keine Daten vor, dass die Vulture dort gelandet wäre?«, fragte er.
    »Keine Daten, denen zufolge das Schiff dort liegt«, antwortete die Flint-KI. »Aber drei Schiffe sind gelandet, von denen jedes leicht die Vulture gewesen sein könnte. Auch hat Viridian eine Subraumsignatur gefunden, die auf keines der an den genannten Stellen gelandeten Schiffe zurückging. Die wahrscheinlichste Erklärung lautet, dass Skellor Chamäleonware auf der Vulture installiert hat und mit ihr woanders gelandet ist.«
    »Und die Quintessenz der Nachricht?«
    »Die Vulture-KI kann sich eine gewisse Eigenständigkeit dadurch sichern, dass sie sich selbst in einen Speichersektor verschiebt, der nicht von dem Dschaina-Sklavenprogramm belegt ist. Jedes Mal, wenn sie das tut und eine unabhängige Aktion startet, besetzt dieses Programm den Sektor und zwingt Vulture weiterzuziehen. Eindeutig ist also ein Ende dieser Option absehbar. Sie hat mir auch Einzelheiten von den Ereignissen auf dem Asteroiden berichtet - die wir bereits vermutet hatten.«
    »Liegt ein Hinweis vor, wohin sich Skellor wenden könnte?«
    »Sie wusste lediglich zu melden, dass er nach Viridian gegangen ist, um eine Jämmerliche Metallhaut zu finden< und >zu komplettieren^ Das sind Vultures Worte, obwohl ich glaube, dass sie auf die Übersetzung von Dschainacode zurückgehen, der direkt aus Skellors nichtverbalen Gedankenprozessen sickerte.«

Cormac war überrascht. Er hatte erwartet, Skellor mit einem Schiff zu verfolgen und nicht durch das Runciblenetz der Polis, denn falls zutraf, dass Skellor die Drachenkugeln suchte, dann fand er sie schließlich eher an der Polisgrenze oder sogar dahinter.
    »Metallhäute erhält man überall in der Polis«, sagte Gant.
    »Viridian scheint eine unwahrscheinliche Stelle zu sein, um dort eine zu suchen«, ergänzte Thorn. Cormac sah Mika an und wartete auf ihre Meinung. Sie wirkte kränklich auf ihn, aber vielleicht lag das nach allem, was sie ihm erzählt hatte, an seiner Fantasie.
    In bedächtigem Tonfall sagte sie: »Viridian ist der Planet, wo wir dem Erschaffer begegneten. Und Sie haben dort Arian Pelter getötet. In seiner Begleitung war ein Metallhautgolem - dieser Messingkiller, der Mr. Crane genannt wurde.«
    »Das stimmt«, sagte Thorn, »aber Cento und Aiden haben ihn ordentlich zur Schnecke gemacht.«
    Cormac sah ihn an. »Du hast Recht, sie haben ihn zerrissen und dann seinen Verstand zertrümmert. Für Skellor dürfte dort nichts mehr zu holen sein. Allerdings … « Er wandte sich ab und blickte zum Runcible hinüber: »Flint, du musst auf Viridian umschalten. Ich muss dorthin und herausfinden, worum es

Weitere Kostenlose Bücher