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Der Messingmann

Der Messingmann

Titel: Der Messingmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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bei alldem geht.«
    »Leider kann ich das erst tun, nachdem Ihre Gefährten abgereist sind. Sie müssen Elysium aufsuchen, wo entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen wurden, und dann an Bord der Jack Ketek gehen.«
    Das war sinnvoll: Mika oder Thorn hätten, sobald das Interface neu eingestellt gewesen wäre, direkt dorthin stürmen und auf einem Planeten landen können, wo noch keine Vorkehrungen gegen die Unterwanderung durch Dschainatechnik bestanden. Earth Central traf inzwischen Vorsichtsmaßnahmen bei schier jeder Person, die auch nur in Kontakt mit dieser Technik gekommen war, aber diese beiden Personen, die Dschainatechnik definitiv im Körper trugen, wurden von der KI wie mögliche Seuchenüberträger behandelt.
    »Okay.« Cormac wandte sich an die Gefährten. »Mika, sobald Sie an Bord der Jack Ketek sind, lassen Sie sich alles aufs Schiff bringen, was Sie brauchen - das kann durch robotgesteuerte Beiboote der Jerusalem geschehen. Sorgen Sie dafür, dass Sie alles bekommen, da wahrscheinlich eine lange Reise auf uns wartet, ohne dass noch physischer Kontakt mit irgendeinem Polisplaneten möglich sein wird.«
    Sie nickte nachdenklich. »Die Jerusalem?«
    »Sie ist im Elysium System und greift sich dort alles, was mit Dschaina zu tun hat - ich erkläre es später.« Er drehte sich zu Thorn um, der für sein Empfinden ebenfalls nicht gut aussah. »Thorn, kein Pfusch beim Transit, denn ich wette, dass jeder Verstoß gegen die Vorsichtsmaßnahmen zu atomarer Sterilisierung führen würde.«
    Thorn nickte.
    »Flirrt, bestehen irgendwelche Einschränkungen bei Soldat Gant?«
    »Keine, von denen ich wüsste. Wie Sie selbst wurde er sondiert und enthält nichts, was … anomal wäre.« »Okay, Gant, du begleitest mich.«
    Cormac trat zur Seite und winkte die anderen vor. Gant stellte sich neben ihn und blickte ihnen nach. Mika sah sich um, noch immer mit nachdenklicher Miene, stieg dann auf die Estrade und ging auf den Schimmer des Skaidon-Warps zwischen den beiden Stierhörnern des Runcibles zu. Sie durchquerte ihn und war verschwunden. Thorn lenkte jetzt den Gravoschlitten voraus und ließ ihn höher steigen, damit er auf den Mittelpunkt des Warps zielte. Ehe er ihn hindurchschickte, warf er Gant einen vielsagenden Blick zu.
    »Ich werde Mika bitten, mich auf der Jack Ketek zu memoplantieren, aber ich denke nicht, dass wir in Elysium feiern werden.«
    »Falls sie es für ratsam hält«, sagte Gant steif. »Aber womöglich wäre es besser, wenn du wartest, bis das Myzelium entfernt wurde.«
    Thorn nickte und stieg durch den Warp.
    Nach einer Pause fragte Cormac die Runcible-KI: »Hast du auf die neuen Koordinaten umgestellt?«
    »Bestimmungsort Viridian steht offen«, antwortete sie.
    Cormac stieg auf die Estrade und fragte Gant: »Worum ging es bei dem Gespräch eben?«
    Sie näherten sich der schimmernden Energiewand, deren Licht spielerisch die Schatten der beiden Männer hinter ihnen herum wirbelte.
    »Er spürt seine Sterblichkeit«, antwortete Gant.
    »Das ist mal was Neues.« Cormac stieg hindurch.
    Die Asche lag an manchen Stellen fünfhundert Meter hoch, hatte sich auf dieser vulkanisch aktiven, kleinen tektonischen Platte - der einzigen des Planeten - angesammelt, die wie ein altes steinernes Schiff auf der Oberfläche herumschwamm. Keinerlei Artefakte waren in der Asche oder dem Gestein darunter enthalten; eher bildete das Artefakt die Ursache von beidem und brauchte nicht mal hier irgendeine Hilfe, um von Bestand zu sein. Mit seiner Widerstandskraft, die jedes andere Material auf dem Planeten übertraf, war es weder geschmolzen noch zerbrochen, und im Verlauf der Äonen hatten sich das Gestein angelagert und die Asche darüber aufgehäuft.
    Cento dachte darüber nach, dass seit vielen Jahren Forscher kamen und das studierten, was sie für ein natürliches Phänomen hielten: eine große Schicht Thermokristallkohlenstoff innerhalb dieser kleinen tektonischen Platte. Erst kürzlich war einer Wissenschaftlerin aufgefallen, dass die dichte Struktur dieser Substanz, die einem Diamanten ähnlich war, auf molekularer Ebene auch einem Speicherkristall ähnelte. Diese Frau, Shayden, schloss daraufhin ein optisches Interface an und war erstaunt über die schieren Mengen an Code, die darüber zu ihr zurückflössen. Ein Teil davon erinnerte an genetische Daten, aber der größte Teil war zerhackt und bis jetzt nicht zu entziffern. Heute studierten Polis-KIs den Download aus dem Kristallfragment, das Shayden

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