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Der Messingmann

Der Messingmann

Titel: Der Messingmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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und orangenem Sand den weißen vom blauen schieden.
    Tergal erklärte: »Man findet die beiden Schichten dicht beieinander, und normalerweise haben sie miteinander reagiert. Dann verwandeln sich die Spurenelemente in Salze, und der Regen wäscht sie aus. Der Sand bleibt wertlos zurück.«
    Anderson nickte, wollte den jungen Mann nicht mit dem Hinweis enttäuschen, dass er das alles schon gewusst hatte.
    Neben dem Kanal lag ein Sandschwein in der Sonne; es war so alt wie Bonehead und vor einen riesigen Karren voller Koks gespannt. Daneben parkte ein großes Motorfahrzeug mit Raupenantrieb und zwei Anhängern - einem offenen Anhänger und einem Container. Hinter dem Abwasserfluss hatten die Mineraleure ein Gerüst an der Flanke der Sandsteinkuppe errichtet, damit sie die Sandschichten erreichen konnten, die sie dann in getrennten Eimern an einer dampfgetriebenen Transportkette herabließen. Ein Stück hinter der Sandsteinkuppe standen Darröfen und Häuser aus befestigtem Sand, aber Anderson erkannte trotzdem, dass das Lager auf befristete Zeit angelegt war - die Mineraleure blieben nur so lange, bis die Schichten ausgebeutet waren, obwohl das Monate oder Jahre dauern konnte. Zwischen den Häusern hatten sie einen Holzrahmen aufgebaut, an dem Sleerpanzer trockneten -zweifellos als zusätzlicher Brennstoff gedacht. Die Arbeiter gruben an der Sandsteinkuppe den Sand aus oder karrten ihn am Boden zu den Darröfen, wo andere ihn auf Keramikplatten ausbreiteten, um ihn zu Blechen zu verschmelzen. Niemandem fielen die beiden Reiter auf, bis endlich ein kleines Mäd-hen sie entdeckte und schreiend ins Lager rannte.
    »Was täten wir nur ohne sie?«, fragte Anderson und betrachtete dabei die dreiteilige Solarzelle, die aufgeklappt auf Boneeads Rücken lag - sodass die drei Teilzellen die Batterien des Generators aufluden, den die beiden Männer in der zurücksenden Nacht benutzt hatten. »Mineraleure?«, fragte Tergal.
    »Nein, Solarzellen. Zwar kennt man noch andere Methoden, um Strom zu erzeugen, aber keine, die so leicht und bequem wären wie diese.« Er deutete auf einen Stapel Kisten eben einem der Sandsteinhäuser.
    Neben diesem Stapel war eine große schwarzhaarige Frau damit beschäftigt, Scheiben aus undurchsichtig-weißem und durchsichtig-blauem Glas zu schneiden und anschließend abzuschleifen. Neben ihr montierte ein kleiner Affe von Mann leine geflochtene Kupferdrähte daran, strich etwas auf jeweils eine Glassorte und klebte dann Scheiben beider Sorten mit Hilfe eines glänzenden Films zusammen, den er aus einem Eimer neben sich schöpfte. Anschließend packte er jede vollständige fotovoltaische Zelle ein und verstaute sie sorgfältig. Die Frau war es, zu der das Mädchen jetzt rannte. Die Frau stellte ihre Arbeit ein und kam näher, um Anderson und Ter-al am Rand des Lagers zu empfangen.
    »Eine späte Reaktion, und ich hatte kaum damit gerechnet, dass sie uns einen Rondurischen Ritter schicken«, sagte sie d musterte Anderson von Kopf bis Fuß. »Ich denke, du verwechselst mich mit jemandem«, entgegnete Anderson und öffnete den Sicherheitsgurt des Sattels, als ich Bonehead auf die Kriechgliedmaßen absenkte. »Du bist ein Waffenträger?«
    »Das bin ich«, bekräftigte Anderson und stieg auf den Sand hinab.
    Die Frau nickte. »Wir haben vor fünf Tagen in Golgoth um einen Waffenträger gebeten, und er hat sich noch nicht blicken lassen.« Sie blickte sich verärgert um, musterte Tergal einen Augenblick lang und konzentrierte sich wieder auf Anderson. »Nimmst du Aufträge an?«
    Anderson zuckte die Achseln. »Wann immer möglich -schließlich muss man sich von etwas ernähren.«
    »Dann habe ich einen Auftrag, für den ich in Pfennigen zahlen kann oder auch neuen Fozellen, falls dir das lieber ist. Unser Mann aus Golgoth kann dann meinetwegen einen Sleer am Arsch lecken.«
    Tergal schnaubte, unterdrückte dann aber das eigene Lachen. Die Frau musterte ihn abschätzend. »Dein Lehrling?«, fragte sie Anderson.
    »Gewissermaßen«, antwortete der Ritter. »Erzähl mir von diesem Auftrag.«
    Erneut blickte sich die Frau um. »Er kommt nachts, und wir haben uns so lange nichts daraus gemacht, wie er in unserem Lager auf Nahrungssuche nur ein paar Sachen umgeworfen hat. Aber er wird kühner. Vor sechs Nächten griff er eines unserer Schweine an und hat ihm ein Loch in den Panzer geschlagen.« Sie deutete zum Schweinepferch auf der anderen Seite des Lagers, wo weitere der riesigen Kreaturen im Sonnenlicht ruhten

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