Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Messingmann

Der Messingmann

Titel: Der Messingmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
Vom Netzwerk:
ihm keinen Anlass für Argwohn zu geben.
    Was für ein Spiel spielst du da ?
    Ich liefere Cormac einen weiteren Stein für sein … Spiel. Einen, von dem er nichts weiß und den er auch Skellor nicht verraten kann. Den einen Stein, der Skellor womöglich umbringt, falls alles andere versagt.
    Fethan senkte die Hand und fuhr mit einem Finger am Haftverschluss des Hemds entlang. Intern gab er Anweisung, einige Verbindungen zu kappen. Der Pilot drehte sich im richtigen Augenblick um und sah, wie Fethan seinen Magen öffnete, als würde er sich selbst einen Kaiserschnitt verpassen, und einen nassen roten Hohlraum freilegte.
    »Keine Sorge. Es tut nicht weh.«
    Der Pilot wandte sich wieder nach vorn und sagte nichts. Fethan zog den Kristall aus der Polsterung, drückte ihn in die Bauchhöhle bis an die Keramalwirbelsäule und schob ihn nach oben bis direkt unterhalb des Brustkorbs - der den größten Teil seines essenziellen Wesens barg. Sofort spürte er, wie die Verstärkeranker und die übrigen Verbindungen Zugriffen, und zog die Hand zurück. Kleine Flimmereffekte wie beim Heraufziehen eines Migräneanfalls zuckten durch sein Blickfeld. Er roch etwas, was zugleich vertraut und geheimnisvoll wirkte. Ein Geräusch wurde vernehmbar wie von einer fernen, brüllenden Menge… oder Gemurmel in der Nähe.
    Was trage ich denn in mir?, erkundigte er sich.
    Einen Teil von mir, der viel Erfahrung mit der Durchsuchung virtueller Netzwerke hat und im Umgang mit Problemen, die dabei auftreten. Viele KIs verfügen über Kopien davon. Ruby Eye gehört dazu.
    Als Fethan einige Stunden später aus dem Runcible auf Ruby Eye hervortrat und spürte, wie sich die Emporladeverbindung einschaltete, sagte er laut: »Ich bin viele.« Und dann in Gedanken. Ich bin auch eine beschissene Sprengfalle!
    Wenig später wütete eine Kopie des Killerprogramms, das Ruby Eye gegen Skellor eingesetzt hatte, in ihm gegen die Zügel an.

    -Rückblick 11-
    Mit Hilfe von grobkörnigem Sand und Meerwasser säuberte sich Balsh die Hände von geronnenem Blut. Dann warf er die Tasche ins flache Salzwasser, holte nacheinander jeden der geschliffenen Saphire hervor, wusch ihn und packte ihn in einen weniger schmutzigen Behälter. »Hast du alle herausholen können?«, fragte Arian.
    Balsh blickte auf. »Vier Komma fünf Millionen. Die letzten sind ihm in die Lungen geraten, und das war die Todesursache.«
    Arian nickte, drehte sich um und betrachtete seine Leute, die im Gänsemarsch und beladen mit Beute von Aistons Wohnhaus herabmarschierten. Er raffte hier so viel zusammen, wie nur ging, ließ aber zugleich auch viel zurück. Weitere Männer, die ihre Ladung im Frachtraum des Bootes verstaut hatten, kehrten zum Haus zurück und schleiften dabei Leichen mit. Die Toten, die dem Ufer am nächsten gelegen hatten, wurden ins Meer geworfen, und die Aktivität der Perlmuscheln stieg demzufolge.
    »Hat schon einige Zeit für den Todeskampf gebraucht«, ergänzte Balsh. »Er hat die Eingeweide leer geschissen und bei dem Kampf die meisten Fingernägel verloren. Der Golem hat einen Großteil von Aistons Zähnen eingeschlagen, während er ihn mit den Saphiren fütterte.«
    Arian fragte sich, was den Golem veranlasst hatte, den Mann auf diese Weise umzubringen. Die Anweisung hatte schlicht gelautet: >Töte Aiston und jeden, der dich daran zu hindern versuchte Kein Ton war darüber gefallen, den Mann mit seinem eigenen Geld voll zu stopfen, keiner darüber, die Toten zu verworrenen Skulpturen aufzuschichten und nicht darüber, systematisch jeden einzelnen Menschen auf dieser Insel umzubringen. Als Arian das Steuermodul per Verstärker anwählte, erhielt er weiterhin die Meldung >Einsatzziel erreicht<, eine Gitterreferenz mit dem Standort des Golems und ein paar chaotische Bilder von Formen, die sich in leerem Raum bewegten. Es ergab keinen Sinn.
    »Angel…« Pelter ging auf seine Schwester zu, die gerade mit den Plünderern zurückkehrte. «… ist noch etwas da, was sich lohnen würde mitzunehmen?«
    »Jede Menge«, antwortete Angelina. »Vielleicht wäre es aber besser, von hier zu verschwinden, ehe irgendein Polissatellit einen genaueren Blick auf die Insel wirft.«
    Arian nickte. »Stimmt. Sind die Ladungen an Ort und Stelle?«
    »Bereit zur Zündung.« Angelina übermittelte den Zündcode aus ihrem Verstärker an den Arians. »Dann brauchen wir nur noch Mr. Crane einzusammeln«, sagte er.
    Angelina starrte ihn an, als hielte sie ihn für völlig verrückt. Seine Leute,

Weitere Kostenlose Bücher