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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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einen Teller Pilzsuppe von Dremen gegessen.
    Die breite Mauer war ein guter Treffpunkt für die besorgten und auch gelangweilten Kolonisten. DD und Margaret Colicos näherten sich der Gruppe, und DD hob den Kopf, als er Orli und den Gouvernanten-Kompi sah. Er und UR hatten Freundschaft geschlossen.
    »Es ist ein schöner Tag«, sagte DD. »Es herrscht recht angenehmes Wetter für Menschen. Genießt du die Aussicht, Orli Covitz?«
    »Die Aussicht könnte besser sein, wenn nicht so viele Klikiss im Weg wären.« »Oh, meine Güte, habe ich dich verärgert?« »Ich fürchte, das hast du«, sagte Margaret. »Es war nicht meine Absicht.«
    »Schon gut, DD«, sagte Orli. »Ich mache mir nur Sorgen. Die ganze Zeit über.«
    »Und noch bevor du gesehen hast, was du gleich sehen wirst.« Margaret deutete zur Klikiss-Stadt; sie schien aus einem bestimmten Grund auf die Mauer gekommen zu sein. »Dort.«
    Unruhe entstand zwischen den alten Gebäuden beim Transportal. Krieger bezogen Aufstellung, und Arbeiter eilten zur Seite, als die Trapezwand transparent wurde. Während der vergangenen Woche hatte Orli beobachtet, wie immer wieder von der Brüterin ausgeschickte Gruppen durch das Portal verschwunden waren: erst Krieger, dann Gräber, Techniker, Konstrukteure und Angehörige anderer Subgattungen. Jetzt kehrten einige von ihnen zurück.
    Viele der durchs Transportal kommenden Krieger wirkten sehr mitgenommen, wie nach einem Kampf. Ihre Körperpanzer wiesen Kratzer, Schrammen und sogar Risse auf. Hier und dort waren von Gliedmaßen nur noch Stümpfe übrig, oder nicht einmal das.
    »Die Brüterin hat schwarze Roboter auf Scholld entdeckt, einem der alten Planeten. Sie hat Krieger dorthin geschickt, die alte Stadt erobert und Industrieanlagen errichtet, mit denen Schiffe gebaut wurden. Es ist ihr gelungen, den Subschwarm zu erweitern und Gefangene zu machen.«
    Orli bemerkte schwarze, insektoide Gestalten zwischen den zurückkehrenden Klikiss. Eins der Kinder bei UR rief: »Seht nur, das sind Roboter!«
    Margarets Gesichtsausdruck ließ sich nicht deuten. »Die drei Gefangenen sind intakt und ein Geschenk für die Brüterin.«
    »Was macht sie mit ihnen?«, fragte UR. »Sie wird sie foltern und jeden Moment davon genießen.« »Die Roboter sind böse«, sagte Orli bitter. »Sie verdienen, was sie erwartet.«
    »Die Roboter verhalten sich genauso, wie es ihre Schöpfer, die Klikiss, von ihnen erwarten. Die Klikiss sind viel grausamer als sie. Das wirst du gleich sehen.«
    Die drei gefangenen schwarzen Roboter wirkten sehr aufgeregt. Vor den Gebäuden der alten Stadt bewegten sie ihre Gliedmaßen und drehten die kantigen Köpfe - sie schienen entsetzt zu sein. Orli sah das Glühen und Blitzen ihrer roten Augensensoren. »Wovor haben sie solche Angst?« »Sie wissen, was gleich geschehen wird.« UR nahm die sieben Jungen und Mädchen zu sich. »Vielleicht sollten die Kinder dies nicht beobachten«, sagte er mit strenger Stimme und brachte die Kinder rasch fort.
    Die Klikiss-Krieger wichen von den drei Robotern zurück. Dicht nebeneinander standen sie auf dem festgetretenen Boden wie auf einem Hinrichtungsplatz. Vier Domate näherten sich, zwitscherten und flöteten - es klang wie Musik. »Scheint so etwas wie ein Tanz sein«, sagte Orli. »Es ist eine Art Parodie auf ihr Fortpflanzungsritual. Ich habe es schon einmal gesehen - und gehofft, es nie wieder beobachten zu müssen. Es war ein Experiment. Die Klikiss wussten nicht, was sie mit ihren menschlichen Gefangen machen sollten.« Margaret senkte die Stimme. »Der arme Mann war verwirrt und entsetzt. Er hieß Howard Palawu. Als er die Klikiss- Domate und die Brüterin sah, begann er zu schreien.«
    Orli spürte, wie sich in ihrer Magengrube etwas verkrampfte. »Was ... was ist mit ihm passiert?«
    »Als Palawu schrie, fanden die Klikiss sein Lied inakzeptabel, nicht wie bei meiner Spieldose. Aber weil das Lied unvertraut war, nahmen sie seine Gene auf. Deshalb gibt es bei einigen Subgattungen menschliche Merkmale. Bei jeder Teilung verändert die Brüterin die Morphologie der Subspezies.« Mehrere hellere Klikiss mit totenkopfartigen Gesichtern kamen näher, duckten sich von Schatten zu Schatten und beobachteten das Ritual. Sie wirkten menschlicher als die anderen Klikiss. Harte Platten formten bei ihnen Gesichter, die wie die einer steifen, hässlichen Puppe aussahen.
    »Soweit ich das feststellen kann, suchen die Domate neues genetisches Material, damit der Schwärm nicht

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