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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Beneto«, sagte Estarra leise. »Ich weiß«, antwortete Beneto von seinem Baumschiff. Sie hatte keine bestimmte Nachricht für ihn, hielt ihren Bauch mit beiden Händen und fühlte, wie sich das ungeborene Kind bewegte. Estarra wollte ihrem Bruder einfach nur nahe sein. Angesichts all der Gefahren im Spiralarm erschien ihr dies als der sicherste Ort weit und breit.
    Sie wies OX an, das kleine Kugelschiff in dem Nest aus Ästen und Zweigen zu lassen. Sie brauchte noch eine Weile Benetos Nähe.

66 MARGARET COLICOS
    Die Klikiss antworteten nicht mehr, als Margaret in ihrer klickenden Sprache Fragen stellte. Sie verstand, was diese Weigerung bedeutete, und wusste, dass sie nicht länger warten konnte. Die Kolonisten mussten sich auf den entscheidenden Konflikt vorbereiten.
    Zahllose Mitglieder des Llaro-Subschwarms waren bei Kämpfen gegen die schwarzen Roboter verletzt oder getötet worden, und hinzu kam, dass sich rivalisierende Brüterinnen auf anderen alten Klikiss-Welten niederließen und Vorbereitungen für ein neues Schwärmen trafen - die Llaro-Brüterin musste weitere Klikiss produzieren. Mehr Kämpfer. Margaret wusste, dass es beim Subschwarm bald zur Teilung und Erweiterung kommen würde. Und die menschlichen Kolonisten in der ummauerten Siedlung würden den Preis dafür bezahlen.
    Margaret fühlte einen dumpfen Schmerz, als sie an die bevorstehende Tragödie dachte. Sie mochte diese Leute. Eine Zeit lang hatte sie gedacht, dass es vielleicht besser war, wenn sie die Wahrheit vor ihnen verbarg und ihnen etwas Frieden gönnte. Aber sie verdienten es, Bescheid zu wissen, ob sie an der Situation etwas ändern konnten oder nicht. Selbst wenn es aussichtslos war - sollten sie nicht die Wahl haben zu kämpfen? Vielleicht konnten sich in der kurzen Zeit, die ihnen noch blieb, einige weitere Kolonisten heimlich auf den Weg machen. Margaret musste mit jemandem sprechen.
    DD begleitete sie zur Mauer. Der robuste und intelligente Freundlich-Kompi konnte sich fast allen neuen Situationen anpassen. Dutzende von Kolonisten hatten sich bereits fortgeschlichen und vermutlich in dem von Davlin Lotze vorbereiteten Versteck Unterschlupf gefunden. Aber die anderen ...
    Vor einer guten Woche hatten die Klikiss Margarets Drängen nachgegeben und eine Leitung von einem Brunnen durch die Mauer gelegt. Sie war die einzige Wasserquelle der Siedlung, und das kostbare Nass war über den Boden geströmt, bis Crim Tylar ein Auffangbecken improvisiert hatte.
    Lupe Ruis und Roberto Clarin näherten sich ihr. »Ich habe Neuigkeiten, aber vielleicht möchten Sie sie allein hören«, sagte Margaret.
    »Wenn eine Versammlung bevorsteht, könnte ich die Getränke vorbereiten«, sagte DD. »Haben Sie Zitronenkonzentrat? Ein bekanntes Sprichwort lautet: >Wenn einem das Leben Zitronen gibt, so mache Zitronensafts«
    Clarin blickte in die Ferne. »Ich vermisse Zitronenwasser. Im Hurricane- Depot bekamen wir manchmal echte Zitronen von den Chan-Treibhäusern.«
    Er seufzte und begegnete widerstrebend Margarets Blick. »Ich nehme an, es sind keine guten Nachrichten.«
    »Nein«, bestätigte Margaret.
    »Wir haben bereits viel durchgemacht. Was wollen die Klikiss von uns?«
    »Was haben wir ihnen getan?«, fragte Ruis. »Von Ihnen wissen wir, dass sie hinter den schwarzen Robotern her sind. Warum sollten sie etwas gegen uns haben.«
    »Die Brüterin sieht in Ihnen eine nützliche Ressource«, erklärte Margaret.
    »Sie muss sich fortpflanzen und ihren Subschwarm vergrößern, um gegen andere Subschwärme zu kämpfen. Und dafür braucht die Brüterin Sie. Sie alle.«
    Sie betraten ein Gebäude mit einer gestreiften Markise über dem Eingang. Früher war es ein Gemüseladen gewesen, aber hier wurden längst keine Lebensmittel mehr verkauft. Clarin wirkte resigniert und schien keine guten Nachrichten mehr zu erwarten. DD stand an der Tür Wache, doch wahrscheinlich hätte er mit Besuchern geplaudert, anstatt sie wegzuschi- cken.
    »Ich habe die Vorbereitungen bei den Klikiss beobachtet«, sagte Margaret.
    »Die Domate sind reif und bereit, neues genetisches Material aufzunehmen, um damit die Fähigkeiten des Subschwarms zu verbessern. Sie werden die menschliche DNS benutzen und dabei auf alle Kolonisten zurückgreifen.«
    Nur einige wenige Hybriden besaßen von Howard Palawu stammende genetische Merkmale, doch sie zeigten das Potenzial der menschlichen Gene. Die neuen Klikiss-Hybriden würden stärker, geschickter und anpassungsfähiger sein, indem sie

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