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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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die Angehörigen des Soldaten-Geschlechts sofort Feindberührung hatten. Dem Bombardement der Schiffe waren viele schwarze Roboter zum Opfer gefallen - überall lagen Teile ihrer Ektoskelette. Dunkle Polymertümpel wiesen auf in der Hitze geschmolzene Maschinen hin. Doch es gab noch immer überraschend viele aktive Roboter, und sie kamen aus nicht eingestürzten unterirdischen Tunneln. Was hatten sie hier gemacht? Und warum befanden sie sich ausgerechnet auf Maratha?
    »Klikiss-Roboter leisten Widerstand«, sendete Yazra'h. »Aber unsere Waffen sind völlig ausreichend.« Die Bildschirme im Kommando-Nukleus zeigten Explosionen und Bilder der ag gressiven Maschinen. Wütend klingendes Zirpen kam aus den Kom- Lautsprechern.
    »Adar!«, rief der Sensortechniker. »Die Langestreckensensoren erfassen Raumschiffe im Anflug. Unbekannte Konfiguration.«
    Zan'nh wandte den Blick vom Chaos auf dem planetaren Schlachtfeld ab.
    »Schiffe im Anflug? Auf den Schirm.« Er fürchtete, dass die Roboter Verstärkung bekamen. Bei der Erde hatte er eine große Flotte von TVF- Schiffen gesehen, die von den schwarzen Maschinen übernommen worden waren. »Den Einsatz aller Waffensysteme vorbereiten.«
    Kurz darauf stellte sich heraus, dass es keine von Menschen erbauten Mantas oder Molochs waren. Es handelte sich auch nicht um Verstärkung für die Roboter.
    Als sich die unbekannten Schiffe näherten, wurde deutlich, dass sie noch größer waren als die größten Kriegsschiffe der Solaren Marine: keine einzelnen Einheiten, sondern riesige Cluster aus zahllosen kleineren Schiffen, untereinander zu geometrischen Mustern verbunden. Zwitschernde, zirpende Signale füllten die Kommunikationskanäle, und Zan'nhs Kommunikationsoffizier war so klug, die alten Übersetzungsprotokolle zu aktivieren, als ihm etwas vertraut erschien.
    »Es sind fffifciss-Signale, Adar!« Vor langer Zeit hatten die schwarzen Roboter den Ildiranern die Sprache ihrer Schöpfer erklärt. Seit Tausenden von Jahren waren diese Übersetzungsroutinen nicht mehr benutzt worden.
    »Aber die Klikiss sind ausgestorben.«
    Wie um Zan'nhs Worte zu widerlegen, erschien das verschwommene Bild eines dornigen, insektenhaften Wesens auf einem Kom-Schirm. »Wir haben unsere Roboter auf diesem Planeten entdeckt. Wir kommen, um sie zu zerstören.«
    Zan'nh erholte sich schnell von seiner Überraschung, straffte die Schultern und antwortete: »Dann haben wir die gleichen Ziele. Der neue Schwärm ist bereits von uns angegriffen und erheblich dezimiert worden. Wir haben nicht nur die Ver teidigungsanlagen der Roboter zerstört, sondern auch ihre im Bau befindlichen Schiffe.« Er versuchte, sich an historische Einzelheiten der Klikiss zu erinnern. Wenn Vao'sh doch nur im Kommando-Nukleus gewesen wäre anstatt auf dem Planeten! Der Erinnerer hätte über solche Dinge Bescheid gewusst. »Klikiss und Ildiraner waren in der Vergangenheit keine Feinde.«
    Das Insektenwesen klickte und zirpte, und eine monotone Stimme kam aus den Kom-Lautsprechern. »Wir finden alle noch aktiven Roboter. Unsere Krieger werden sie Stück für Stück auseinanderreißen.«
    Die gigantischen Schwarmschiffe gaben ihre Formation auf, und Hunderte von kleineren Schiffen lösten sich voneinander. Sie flogen an Zan'nhs Flotte vorbei, als existierte diese überhaupt nicht, und schwirrten wie zornige Hornissen auf Maratha zu.
    »Warten Sie!«, sendete der Adar. »Auf dem Planeten befinden sich ildiranische Soldaten, die gegen die Roboter kämpfen. Achten Sie darauf, dass sie nicht ins Kreuzfeuer geraten.«
    »Weisen Sie die Soldaten an, uns aus dem Weg zu gehen«, erwiderte der Klikiss und unterbrach die Verbindung.
    Zan'nh wirbelte zum Kommunikationsoffizier herum. »Nehmen Sie Kontakt mit unseren Soldaten auf. Weisen Sie Yazra'h darauf hin, dass Klikiss unterwegs sind.«

36 NAHTON
    Der Mondstatuengarten gehörte zu den wenigen Orten, die Nahton aufsuchen durfte. Dort konnte er frische Luft atmen und den Sonnenschein auf seiner Haut spüren. Seit fast zwei Wochen hielt ihn die Hanse vom Schössling getrennt. Er hatte keine Nachrichten mehr von Theroc empfangen und dort auch niemandem mitteilen können, was mit ihm geschehen war. Er war abgeschnitten.
    Hier konnte der grüne Priester wenigstens Zeit mit den Blumen und Farnen verbringen, die zwischen den Skulpturen von Helden und stilisierten Darstellungen wuchsen. König George hatte diesen Garten angelegt und damals einen Wettbewerb unter Bildhauern ausgerufen, wobei als

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