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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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schienen auch den Leichen, die sie trugen, kaum Bedeutung beizumessen.
    Davlin wusste, dass er etwas unternehmen musste, um zu verhindern, dass sich so etwas wiederholte. Es durften keine weiteren unschuldigen Menschen getötet werden. Er musste ihnen eine Perspektive geben, eine Möglichkeit, sich zu verteidigen. Mit Margarets Informationen war er in der Lage, einen Plan zu entwickeln.
    Er hatte mit den Kolonisten gesprochen und im Geist eine Liste ihrer Fähigkeiten und Fachkenntnisse zusammengestellt. Es waren talentierte Bauern, Bergleute und echte Pioniere. Nur wenige stammten aus der Terranischen Verteidigungsflotte, und ehemalige Elitesoldaten befanden sich nicht unter ihnen. Die Menschen, die sich von dem geringen Startkapital im Rahmen der Kolonisierungsinitiative hatten anlocken lassen, waren überwiegend Leute, die im Leben keine andere Chance sahen.
    Die ursprünglichen Llaro-Kolonisten und internierten Roamer wussten nicht, mit welchen Waffen die TVF-Soldaten vor dem Abbruch ihrer Kasernen durch die Klikiss ausgerüstet gewesen waren. Davlin hoffte, dass der paranoide Vorsitzende die Truppe gut ausgestattet hatte.
    Der TVF-Hangar und die Wartungsschuppen befanden sich außerhalb der Mauer und waren so weit von der fremden Stadt entfernt, dass die Klikiss sich nicht darum gekümmert hatten. Aber wenn der Schwärm weiter so schnell wuchs, würden ihm jene Gebäude bald im Weg sein. Davlin begriff, dass es keine Zeit zu verlieren galt.
    Er wartete, bis der pastellfarbene Himmel dunkel wurde, machte sich dann mit einer kleiner Taschenlampe auf den Weg und benutzte sie nur, wenn es notwendig wurde. Davlin konnte gut sehen und hatte einen ausgezeichneten Orientierungssinn, und so gelang es ihm, die TVF-Gebäude zu erreichen, ohne auf Klikiss zu treffen. Dort entriegelte er die Schlösser mit den Prioritätscodes der Hanse, die er sich vor langer Zeit eingeprägt hatte.
    Drinnen fand er fünfzig Waffen, hauptsächlich Schrotflinten und Schockstäbe, für den Einsatz gegen Aufständische bestimmt - vermutlich hatten sie dazu dienen sollen, die Roamer unter Kontrolle zu halten. Hinzu kamen explosive Projektile, Granaten, Jazer-Werfer und altmodische Rauchbomben. Ein anderer Raum enthielt Sprengstoff, für Arbeiten in Bergwerken oder beim Bau bestimmt. Davlin wusste nicht, was er mit all diesen Dingen anfangen sollte, beschloss aber, sie an einem sicheren Ort unterzubringen. Früher oder später konnten die Kolonisten sie bestimmt gut gebrauchen.
    Im nächsten Gebäude entdeckte Davlin drei Fässer mit normalem Treibstoff - damit konnten die Remoras innerhalb des Sonnensystems fliegen, allerdings ohne das Potenzial des Sternenantriebs. Davlin schlich weiter, betrat den Hangar und leuchtete dort mit der Taschenlampe. Einer der TVF-Remoras war beim Erscheinen der Faero-Feuerkugeln am Himmel über Llaro beschädigt worden. Bei einem anderen hatten Wartungstechniker das Triebwerk auseinandergenommen, um es zu reinigen und zu überholen. Davlin fluchte lautlos. Er wusste nicht, ob es auf Llaro noch jemanden mit genug Sachverstand gab, um diesen Remora wieder in einen flugfähigen Zustand zu versetzen.
    Der dritte Remora hatte einen vollen Tank und erwies sich als startbereit. Damit stand Davlins Plan fest.
    Während der nächsten Nächte verließ Davlin immer wieder die abgesperrte Siedlung, wich Klikiss-Patrouillen aus, suchte die TVF-Gebäude auf und brachte Sprengstoff, Waffen und die drei Treibstofffässer fort. Er versteckte alles an fünfzehn verschiedenen Orten, die er unauffällig markierte und auf mehreren Karten verzeichnete.
    Später traf er sich mit Bürgermeister Ruis, Roberto Clarin und einigen hochrangigen Roamern, unter ihnen Crim und Maria Chan Tylar. Davlin erläuterte, was er gemacht hatte und wo sie die Waffen finden konnten, wenn sie gebraucht wurden. »Die Siedler sollten sich nach und nach in Gruppen von hier fortschleichen. Dieser Ort ist nicht zu verteidigen, wenn die Klikiss beschließen sollten, gegen uns vorzugehen.«
    »Halten Sie das wirklich für möglich?«, fragte Ruis besorgt. »Wir haben nicht vor, sie zu provozieren.«
    »Ich behaupte nicht, die Käfer zu verstehen«, sagte Clarin. »Aber es scheint mir keine gute Idee zu sein, Leute einfach durch die Gegend wandern zu lassen. Denken Sie an die von den Klikiss zurückgebrachten Leichen: hilflose Bauern, die im Freien erwischt wurden. Wenn unsere Leute die Siedlung verlassen ... Wie sollen sie dort draußen überleben, selbst wenn die

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