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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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einzelnen Mosaiksteine zusammenzusetzen. Klikiss? Einer seiner Soldaten machte von einer Sprengladung Gebrauch, und die Explosion ließ eine aus zementartigem Material bestehende Mauer einstürzen. Die abgemagerten Pym-Siedler drängten durch die Öffnung, wankten schluchzend und schreiend in Richtung Freiheit. Sie sahen aus, als hätten sie seit Tagen nichts mehr gegessen.
    Schließlich kamen keine Soldaten mehr von Rheindic Co, was bedeutete: Sie konnten durch das Transportal zurückkehren. »Voller Rückzug!«, rief Lanyan. »Bringt diese Leute fort von hier. Zurück zur Basis.«
    Die Soldaten brauchten keine Extraeinladung. Einer von ihnen aktivierte die richtige Koordinatenkachel an der Steinwand. »Das Transportal ist offen!«
    TVF-Kämpfer nahmen die taumelnden Kolonisten an den Armen und führten sie rasch zum Tor. Lanyan stellte eine Gruppe zusammen, die den Rückzug deckte, und er feuerte mit seinen Waffen, bis er innehalten und nachladen musste. Beide Waffen waren heiß geschossen. »Durch das verdammte Tor! Setzt eure Ärsche in Bewegung.«
    Mit grimmigen Mienen hoben die Soldaten verletzte und tote Kameraden hoch und eilten mit ihnen zum Portal. Die Klikiss bewegten sich im gleißenden Sonnenschein mit der Geschwindigkeit riesiger Kakerlaken und begannen mit einem neuen Angriff. Kolonisten und Soldaten zogen sich durch das Transportal zurück, eine Gruppe nach der anderen. Lanyan bemerkte vier Klikiss-Krieger, die sich von der Seite näherten und versuchten, seinen Leuten den Weg zum Portal abzuschneiden. Er brüllte Befehle, und Waffen fauchten und knallten. Aber immer mehr Insektenwesen kamen.
    Als alle überlebenden Siedler von Pym fortgebracht waren, ging dem General die Munition aus. Er ließ beide Waffen fallen und sah sich nach einer anderen um. Überall lagen getötete Klikiss, doch immer mehr von ihnen strömten aus den unversehrten Türmen.
    Lanyan stellte fest, dass sich die meisten seiner Soldaten in Sicherheit gebracht hatten, und daraufhin eilte er selbst zum Transportal. »Schneller, verdammt!« Die letzten Männer und Frauen traten zusammen mit ihm durch die Trapezwand.
    Auf der anderen Seite des Transportals fand sich Lanyan in den Höhlen von Rheindic Co wieder. Seine Uniform hatte sich voll Salzwasser gesogen; Blut und Schleim von den Klikiss klebten an ihm.
    Es lief ihm kalt über den Rücken, als er plötzlich begriff, dass sie an diesem Ort keineswegs in Sicherheit waren. Ganz und gar nicht. Sie hatten den Zorn der Insektenwesen geweckt, und die Klikiss konnten ihnen jederzeit durch das Transportal folgen.

50 SIRIX
    Die Rückkehr der Klikiss änderte Sirix' Pläne. Nach der Flucht von Wollamor wurde es Zeit für ihn, die restlichen Roboter und die im neuen Komplex auf Maratha konstruierten Kriegsschiffe zu sammeln. Sie sollten zu der Streitmacht werden, die er sich schon vor Jahrtausenden vorgestellt hatte. Sirix und seine Roboter mussten die verhassten Schöpfer auslöschen. Noch einmal. Der Subschwarm, der durch das Transportal von Wollamor gekommen war, gehörte vermutlich zu einem größeren Schwärm. Wenn die Klikiss zu ihren alten Welten zurückkehrten, würden sie überall erscheinen, voller Entschlossenheit, Rache zu nehmen. Dann würde es viele Brüterinnen geben.
    Sirix musste seine militärische Macht möglichst schnell erweitern. Er brachte seine Kampfgruppe nach Maratha im Raumgebiet des Ildiranischen Reichs, wo die größte Robotergruppe den wichtigsten Stützpunkt gebaut hatte. Vor langer Zeit hatte Sirix die zur einen Hälfte kalte und zur anderen heiße Welt als Schauplatz für eine große Schlacht gegen die Klikiss gewählt. Es empörte ihn, dass die Ildiraner Maratha zu einem Urlaubsplaneten gemacht hatten.
    Konnte es sein, dass die Ildiraner durch die Verfälschung ihrer eigenen Geschichte vergessen hatten, was damals geschehen war? Die schwarzen Roboter hatten jene Welt ohne größere Problem übernommen, und inzwischen sollte es ihnen gelungen sein, Maratha in eine uneinnehmbare Festung zu verwandeln.
    Doch er fand nur Trümmer.
    Die beiden ildiranischen Städte Prime und Secda lagen zum größten Teil in Schutt und Asche. Die neuen Kriegsschiffe waren zerstört worden, zusammen mit Hunderten von Robotern.
    Sirix starrte fassungslos auf die Bilder und konnte den angerichteten Schaden nicht einmal abschätzen. Fast ein Drittel seiner Roboter war hier versammelt gewesen! Er rejustierte die Sensoren des Molochs und suchte nach einem Fehler oder zumindest einer

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