Der Milliardär und die Braut
dicht neben Jades Ohr. „Nic hat von Natur aus einen super Draht zu Kindern.“
Jade wurde bei diesem Gedanken ganz warm ums Herz. Hastig sah sie sich um, ob irgendwelche Journalisten in der Nähe waren, bevor sie antwortete. „Du weißt doch genau, dass diese Verbindung keinen Bestand hat“, flüsterte sie Bronte zu. „Nic und ich lassen uns nur so lange aufeinander ein, bis wir haben, was wir wollen.“
Brontes blaue Augen wirkten seelenruhig. „Vor allem weiß ich, wie viel er dir bedeutet. Auch wenn du es nicht zugeben willst.“
Verlegen biss Jade sich auf die Lippe und starrte in ihr Champagnerglas. „Da irrst du dich, Bronte. Ich verabscheue ihn so sehr, wie er mich verabscheut.“
„Das glaube ich nicht“, widersprach ihre neue Schwägerin. „Ich habe früher auch geglaubt, ich würde Luca hassen, aber so war es gar nicht. Es ging von Anfang an um Liebe. Du und Nic, ihr seid wie füreinander geschaffen. Das kann jeder sehen, der Augen im Kopf hat. Leider seid ihr beide extrem stur, und keiner will als Erster nachgeben.“
„Ich kann mir kaum vorstellen, dass Nic sich irgendjemandem gegenüber ernsthafte Gefühle eingesteht“, seufzte Jade. „Er war nie der Typ, der über seine Gefühle spricht. Außerdem hüpft er ständig von einem Bett ins nächste. Seine längste Beziehung hat meines Wissens nicht einmal einen Monat gedauert.“
„Luca erzählte mir, du hättest früher schon für Nic geschwärmt. War er dein erster Freund?“
Auf dem Absatz drehte sich Jade zu Lucas reizender Gattin um. Sie verstand noch immer nicht, warum Luca Bronte damals verlassen hatte, aber die Hauptsache war, die beiden fanden wieder zueinander und wurden glücklich. Jade beneidete sie glühend darum. Sie beneidete auch Giorgio und Maya, die sich heute ansahen, als gäbe es für sie niemand anderen mehr auf der Welt – außer ihrem entzückenden Sohn. Eine solche Liebe wünschte Jade sich auch für ihr eigenes Leben.
„Es ist ziemlich kompliziert“, gestand Jade. „Du kennst Nic ja. Er mag sich nicht fest binden oder irgendwo niederlassen. Eine Ehe ist für ihn eher eine einzige Qual. Sobald die obligatorische Zeit abgelaufen ist, wird er sich wieder aus den Fesseln befreien.“
„Hat er dir das etwa gesagt?“, fragte Bronte mit gerunzelter Stirn.
Jade sah zu Nic hinüber, der mittlerweile Marco, das Baby von Bronte und Luca, in den Armen hielt. „Mehr oder weniger“, murmelte sie und wandte sich wieder ihrer Schwägerin zu. „Ich bin nicht die richtige Frau für ihn, Bronte. Keine Ahnung, was Salvatore sich dabei gedacht hat, als er dieses hirnrissige Testament verfasste. Ich könnte Nic doch niemals glücklich machen. Ich habe es gar nicht in mir, eine gute Ehefrau zu sein. Schon gar nicht für einen Mann, der so rastlos und schwierig zufriedenzustellen ist wie Nic. Ich kann mich nicht mit Supermodels und dergleichen messen.“
Aufmunternd drückte Bronte ihr den Arm. „Ich finde, du stellst dein Licht ganz schön unter den Scheffel. Dabei bist du eine der schönsten Frauen, die mir jemals begegnet sind, und damit meine ich nicht nur dein Aussehen. Mir ist aufgefallen, wie toll du mit Marco und Matteo umgegangen bist, und ich sah, wie du Ella eine Blüte von deinem Bouquet ins Haar gesteckt hast. Sie liebt dich jetzt schon und hält dich für eine echte Prinzessin. Und du siehst auch tatsächlich wie eine Prinzessin aus, ganz nebenbei! Mir ist noch keine bezauberndere Braut über den Weg gelaufen. Aber das Schönste an dir sind dein liebes Wesen und deine Ausstrahlung.“
„Das ist wirklich nett von dir“, bedankte Jade sich voller Aufrichtigkeit. Sie mochte Bronte ausgesprochen gern, und ihr Lob bedeutete ihr sehr viel.
„Wie du weißt, habe ich Salvatore nicht besonders gut kennengelernt“, fuhr Bronte fort. „Aber er war sicher kein Dummkopf. Wenn er es für den richtigen Weg hielt, dich und Nic mit einer Zweckehe aneinander zu binden, ist an dem Plan auch etwas dran. Viel wichtiger: dann hat er es aus Liebe, nicht aus Bosheit getan. Salvatore hat dich sehr geliebt. Luca erzählte mir, er hat nie auch nur ein schlechtes Wort über dich verloren. Ganz gleich, was die Presse alles über dich geschrieben hat.“
Konzentriert betrachtete Jade den Inhalt ihres Glases. „Wie gehst du damit um?“, erkundigte sie sich. „Ich meine, mit den Medien. Mittlerweile bin ich ziemlich daran gewöhnt, aber manchmal wird es mir immer noch zu viel. Findest du es nicht belastend, nachdem du in
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