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Der Milliardaer und die Liebe

Der Milliardaer und die Liebe

Titel: Der Milliardaer und die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne
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an. Verwöhntes Kind , vor allen Dingen! Schmollend fortgestürmt – von wegen!
    Was wollte er ihr damit denn sagen? Schweigend sah sie dabei zu, wie er sich einen weiteren Brandy einschenkte, dieses Mal einen doppelten. Er war kein Trinker, und Maya las an seinem Verhalten ab, wie tief ihn der Verlust seines geliebten Großvaters getroffen hatte. Bei ihr ging er zwar davon aus, dass sie durcheinander sein müsse, aber wie üblich verlor er kein einziges Wort über seine eigenen Gefühle.
    „Giorgio …“ Sie verkrampfte ihre Finger ineinander und wusste nicht recht, wie sie anfangen sollte.
    „Lass es gut sein, Maya“, brummte er und hob den Brandy an die Lippen.
    Ein paar Herzschläge lang blieb sie stumm. „Wie geht es deiner Mutter?“, erkundigte sie sich schließlich.
    Er drehte sich nicht einmal ganz zu ihr um, sondern hob nur eine Schulter. „Natürlich ist sie tief getroffen. Es erinnert sie ohne Zweifel daran, wie mein Vater gestorben ist, aber sie hat ihre Familie im Rücken. Luca, Bronte und die süße, kleine Ella sind bei ihr. Das Kind ist die beste Ablenkung für Mamma – für uns alle, um ehrlich zu sein. Nic will morgen von Monte Carlo aus hierherfliegen. Vermutlich spielt er im Casino, schläft mit irgendeinem Starlet oder sogar beides.“
    „Sein Lifestyle sagt dir nicht zu, was?“, fragte Maya nach einer kleinen Pause.
    Jetzt wandte sich Giorgio doch zu ihr um. „Du findest, ich hätte im Vergleich zu dir immer alle Privilegien und Sicherheiten gehabt, die man sich nur wünschen kann. Das ist richtig, aber glaube nicht, ich wäre nicht dankbar für die Umstände meiner Geburt gewesen. Und Luca musste sehr schnell erwachsen werden, nachdem er fast sein und Brontes Leben ruiniert hat. Nur Nic führt ein rücksichtsloses Leben und muss endlich begreifen, dass sein Verhalten Konsequenzen hat. Er muss Verantwortung übernehmen, und ich glaube, das tut er auch bald.“
    „Ach! Wie kommst du darauf?“
    Finster starrte Giorgio sie an. „Mein Großvater sprach mit mir kurz über seinen Letzten Willen. Einige Punkte werden Nic nicht besonders gefallen, das kann ich dir garantieren. Aber wenn er sich nicht innerhalb eines Jahres den Klauseln des Testaments fügt, wird er enterbt.“
    Schockiert riss Maya die Augen auf. „Das hat Salvatore testamentarisch festgelegt?“
    Giorgio nickte und trank noch einen großzügigen Schluck. „Nic hat sich lange genug die Hörner abgestoßen. Falls er das Testament anfechten will, steht ihm ein langer und teurer Gerichtsstreit bevor. Ich hoffe sehr, darauf lässt er sich gar nicht erst ein. Nicht nur die Medien werden sich wie die Geier auf so eine Geschichte stürzen, es könnte obendrein der Firma schaden, wenn Nic nicht mitspielt.“
    „Ich habe keine Ahnung von solchen Dingen“, erwiderte Maya. „Als meine Mutter starb, gab es keinen Letzten Willen. Sie besaß ohnehin nichts, was sich zu vermachen lohnte, selbst wenn sie einen verfasst hätte.“
    Endlich stellte Giorgio sein Glas an der Bar ab. „Du hast sie bestimmt sehr vermisst, nachdem sie so plötzlich gestorben ist. Du hast kaum darüber gesprochen.“
    Weil Maya versuchte, nicht viel daran zu denken. Sie wollte nicht an ihre einsame Kindheit erinnert werden. Mayas Großtante gab ihrer Nichte ständig das Gefühl, eine unerträgliche Belastung zu sein, und die Kleine sehnte sich vergeblich nach einer Umarmung, einer Ermutigung oder einem Wort des Lobes. Die alte Dame war leider der festen Überzeugung, echte Zuneigung würde ein Kind nur verweichlichen und ihm ein übersteigertes Ego bescheren.
    In der Schule war es noch schlimmer. Wenn Auszeichnungen verliehen wurden, konnten die anderen Kinder darauf zählen, von mindestens einem Elternteil – meistens von beiden – bewundert und belohnt zu werden. Mayas Großtante erschien zu keinem einzigen Schulereignis. Eunice Cornwell interessierte sich nicht für Wettkämpfe und Leistungsvergleiche jeglicher Art. Und als Maya den Schulleitungspreis für Außergewöhnliche Akademische Errungenschaften auf ihrer Abschlussfeier verliehen bekam, war niemand dort, um diesem Triumph beizuwohnen.
    „Es war nicht gerade die beste Zeit meines Lebens“, sagte Maya trocken. „Meine Großtante hasste die Tatsache, dass sie sich um mich kümmern musste. Und ich hasste es, bei ihr zu sein. Deshalb bin ich so schnell ich konnte von dort verschwunden.“
    „Arme kleine Maya“, murmelte Giorgio und kam auf sie zu. „Kein Wunder, dass du dich zu mir und meiner

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