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Der Millionär und die Nanny

Der Millionär und die Nanny

Titel: Der Millionär und die Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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fassungslos zu, wie seine bisher doch so verlässliche Frau die alte Hexe Locke an die Hand nahm und durch die Küche auf die Terrasse führte. Bei dem triumphierenden Lächeln, das ihm Mrs. Locke beim Hinausgehen noch über die Schulter zuwarf, stieg Wut in ihm auf. Genau das hatte er vermeiden wollen. Jetzt war die ahnungslose Annalise diesem Besen ausgeliefert, ohne zu wissen, zu welchen Gemeinheiten die Frau vom Jugendamt fähig war.
    Doch ihm blieb keine Zeit, länger darüber nachzudenken, denn Marie umfasste seine Hand mit beiden Händchen und zerrte ihn in den Flur. Nach einer halben Stunde waren endlich fünf der sechs Welpen wieder eingefangen und in das Hundezimmer gebracht worden. Marie blieb bei ihnen, während Jack sich auf die Suche nach dem kleinen Rüden machte. Schließlich fand er ihn, als der Kleine gerade dabei war, die Küchentür aufzustoßen, um im Garten zu verschwinden. Schnell nahm Jack ihn hoch und blieb dann wie angewurzelt stehen, als ein ihm unbekanntes Lachen von der Terrasse zu hören war. Sollte das etwa Mrs. Locke sein? Die Frau konnte lachen? Wie hatte Annalise das geschafft?
    Doch dann fiel ihm ein, dass sie mit ihrem Charme bisher noch jeden um den Finger gewickelt hatte. Ihn, Marie, die Hausangestellten, den Tierarzt … Sie hatte diesen natürlichen Charme, dem keiner widerstehen konnte. Wahrscheinlich weil sie Menschen liebte und sich ihnen öffnete, obgleich sie sicher auch so einiges an schlechten Erfahrungen gemacht hatte. Doch das hielt sie nicht davon ab, mit offenen Armen auf andere zuzugehen.
    Jetzt verstummte das Lachen, und er hörte, wie Mrs. Locke sagte: „Nun mal ehrlich, Annalise, warum haben Sie Jack Mason geheiratet?“
    Jack erstarrte. Genau das interessierte auch ihn brennend. Was würde sie antworten? Doch leider sprach Annalise so leise, dass er kein Wort verstehen konnte. Schnell trat er auf die Terrasse, immer noch hielt er den Welpen an die Brust gedrückt. Vielleicht konnte er ihrer Miene entnehmen, wie ihre Antwort ausgefallen war? Doch sie lächelte ihn nur freundlich an und wies mit dem Kopf auf das Tier. „Ist das der letzte Ausreißer?“
    „Ja …“ Dem sonst so redegewandten Jack fiel einfach nichts ein.
    „Möchtest du ein Glas Eistee?“
    Er starrte sie an und hatte nur eins im Sinn. Diese Locke musste verschwinden, sofort, damit er seine Frau dazu bringen konnte, das zu wiederholen, was sie eben dieser unerträglichen Person anvertraut hatte. Denn er wollte, ja, er musste erfahren, weshalb sie ihn geheiratet hatte. Hatte sie es nur wegen Marie getan? Oder meinte sie ernst, was sie ihm geschworen hatte, nämlich ihn zu lieben und zu ehren …
    Jetzt hob sie fragend die fein gezeichneten Augenbrauen. „Tee?“
    „Danke. Ja, gern.“ Er trat an ihre Seite und küsste Annalise auf den Scheitel. „Alles in Ordnung?“
    Mit einem warmen Lächeln nickte sie ihm zu. „Ja, alles wunderbar.“
    Jack setzte sich, und sofort machte der kleine Rüde es sich auf seinem Schoß bequem, streckte alle viere von sich und schlief ein, während Jack ihm sanft den Bauch kraulte. „Ist die Fragestunde beendet?“ Er warf Mrs. Locke einen scharfen Blick zu. Das klang aggressiv, und er wusste es. Aber es ging hier um alles oder nichts. Denn er betrachtete Annalise nicht mehr als Maries Nanny oder als Angestellte. Sie war seine Frau, und das in jeder Hinsicht. Er würde alles tun, was in seiner Macht stand, um sie zu schützen.
    „Ja, ich habe meine Daumenschrauben bereits weggepackt“, meinte Mrs. Locke mit einem trockenen Lächeln. „Ich habe nur noch eine Frage, bevor ich mich mit dem Kind beschäftige.“
    Er blieb misstrauisch. „Nur noch eine?“
    „Nur noch eine.“ Mrs. Locke beugte sich vor und stellte ihr Teeglas ab. „Ich weiß, warum Annalise Sie geheiratet hat. Aber nun möchte ich gern von Ihnen wissen, warum Sie Ihre Frau geheiratet haben. War das eine Liebesheirat, oder wollten Sie auf diese Art und Weise nur dem Jugendamt den Wind aus den Segeln nehmen und unsere Einwände entkräften? Wird Annalise bleiben, oder wird sie aus Ihrem und Maries Leben verschwinden, sowie Ihnen das Sorgerecht zugesprochen wurde?“
    Das war sie, die Frage aller Fragen. Doch bevor Jack antworten konnte, kam Sara durch die Küchentür. „Entschuldigen Sie, Mr. Mason. Aber hier ist ein Herr, der Sie unbedingt sprechen möchte. Er lässt sich nicht …“
    Ohne auf eine formelle Einladung zu warten, trat ein großer schlanker Mann durch die Tür und ging auf

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