Der Millionär und die Nanny
glücklicher als jemals zuvor in meinem Leben“, gab sie zu. „Aber unsere Beziehung ist noch sehr frisch und nie auf die Probe gestellt worden. Du kennst mich doch kaum.“
„Vielleicht noch nicht.“ Er lächelte überlegen, setzte sich auf sie und hielt sie an den Handgelenken fest. „Aber das ist ja das Gute an einer Ehe. Man hat viel Zeit, nach und nach die Persönlichkeit des anderen zu entdecken.“
„Und wenn dir nicht gefällt, was du herausfindest?“
Wie kam sie denn auf die Idee? „Das ist ausgeschlossen“, sagte er sehr entschieden.
„Nein, Jack, das ist es eben nicht.“ Sie befeuchtete sich kurz die Lippen, und er konnte geradezu sehen, wie sehr es in ihrem Kopf arbeitete, während sie nach Argumenten suchte. „Was wird zum Beispiel geschehen, wenn das Jugendamt sich gegen dich entscheidet und dir Marie wegnimmt?“
Wie konnte sie so etwas fragen? „Dann werden wir um sie kämpfen, das ist doch klar. Wir werden beweisen, dass wir das Kind lieben, und alles dafür tun, um ihm das bestmögliche Zuhause zu bieten.“
Doch Annalise war immer noch nicht zufriedengestellt. „Ich meine, was geschieht dann mit uns? Wir haben aus einem einzigen Grund geheiratet, nämlich dem, Marie ein stabiles Zuhause zu schaffen. Aber wenn Marie nicht mehr bei uns ist, was geschieht dann mit unserer Ehe?“
„Meinst du, dass ich dich dann nicht mehr begehre?“
„Ja.“
„Das wird nie passieren.“
„Bist du dir da so sicher?“ Nachdenklich sah sie ihn an. „Möchtest du unsere Ehe fortsetzen, auch wenn sie uns Marie wegnehmen?“
„Willst du das nicht auch?“
Ihr Blick sagte sehr eindeutig Ja, aber dann schlug sie die Augen nieder und wandte den Kopf ab. Irgendetwas hielt sie davon ab, spontan zuzugeben, was sie empfand, etwas, das er schon bei ihrer ersten Begegnung bemerkt hatte. Was verbarg sie vor ihm? Doch bevor er sie fragen konnte, sprang die Tür auf, und Marie und Madam stürzten herein, gefolgt von einem Rudel kleiner quiekender Welpen.
Er wandte sich um und sah die Kleine streng an. „So etwas tut man nicht, Marie. Man stürzt nicht in anderer Leute Schlafzimmer, ohne vorher anzuklopfen. Und auch dann wartet man, bis man hereingebeten wird.“
Das Kind senkte schuldbewusst den Kopf, dann drehte es sich um und trottete hinaus. Die ganze Menagerie folgte ihr. Sowie sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, stieg Jack aus dem Bett, warf Annalise ihr Nachthemd zu und zog sich schnell eine Jogginghose über.
„Ich glaube, du bist mir noch eine Antwort schuldig.“
„Ja …“ Annalise schien mit ihren Gedanken ganz woanders zu sein. „Aber nicht gerade jetzt.“
„Dann heute Abend?“
Unschlüssig sah sie ihn an, dann seufzte sie leise. „Okay, heute Abend. Wenn es denn sein muss.“
Als sie nur widerwillig zustimmte, durchlief es ihn eiskalt. Was mochten das für schwerwiegende Geheimnisse sein, die sie quälten? Dennoch war Jack fest entschlossen, um seine Ehe zu kämpfen. In den letzten Wochen hatte er erfahren, wie schön das Leben sein konnte. Und keinesfalls würde er sich aus diesem Paradies vertreiben lassen.
Ein schüchternes Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken. Vor der Tür stand Marie und sah ihn betreten an. Aber als Jack lächelnd die Arme ausbreitete, flog sie juchzend hinein. Sofort folgte Madam gemessenen Schrittes, wie es einer sechsfachen Mutter zukam, wurde aber fast überrannt von ihren übermütigen Nachkömmlingen.
„He, was ist das denn?“ Im Nu war Jack von sechs quirligen Hundchen umgeben, gegen die er sich lachend zur Wehr setzte.
In den sechs Wochen seit ihrer Geburt hatten die Welpen sich prächtig entwickelt, der Tierarzt war sehr zufrieden. Drei der Kleinen hatte Jack bereits bei Geschäftsfreunden untergebracht, und er war sicher, dass er auch mit den anderen keine Probleme haben würde. Allerdings hatte er sich entschieden, den Kleinsten, einen Rüden, zu behalten, der besonders furchtlos und aufgeweckt zu sein schien. Annalise und Marie wussten noch nichts davon, und Jack freute sich jetzt schon auf ihre begeisterte Reaktion.
Doch erst einmal mussten die herumwuselnden Welpen wieder eingefangen und zusammen mit der Mutter in den Extraraum verfrachtet werden, der als Hundezimmer eingerichtet worden war. Während des Frühstücks rutschte Marie unruhig auf ihrem Stuhl hin und her. Und sowie das Frühstück beendet war, stand sie auf, drückte Jack einen Kuss auf die Wange und rannte wieder nach oben zu ihren Spielgefährten. Jack sah
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