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Der Minus-Mann

Der Minus-Mann

Titel: Der Minus-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Sobota
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Blick von Gesicht zu Gesicht. Eine von ihnen lehnt sich zu mir. Haare, viel zu blond, lang fallend über schmale Schultern. Ich trinke, warte, bis der Ekel vergangen ist. Plötzlich habe ich Hunger. »Willst du mit mir essen?« sage ich.
    Braune Augen hat sie, goldene Flecken darin. Wir gehen.
    Ein verstecktes Restaurant unter blauem Licht. Erste Etage, wir sind allein. Ich schaue dem Servierding auf die Beine. Schwarze Strümpfe, ein kurzer Rock. Himmelarsch, ich muß ein Weib haben. Eine scharfriechende, glitschige Fut, ein Ficktier. Das Ding lacht,
    die Nutte sagt etwas. Bestelle. Salade Nicoise, Crevettes, ein Steak -aber keinen der jämmerlichen Fleischlappen, die sie hier allgemein servieren. Das Ding nickt. Dann Käse und Obst, dazu eine Flasche Beaujolais, Monique heißt meine Nutte. Sie lacht, kleine, weiße Zähne dahinter. Sie redet, legt ihre Hand auf meine Finger, zeigt auf eine Tätowierung. Drei Punkte zwischen Zeigefinger und Daumen. »Hier in Frankreich bedeutet das, daß du im Gefängnis warst«, sagt sie und streicht darüber, als wollte sie die blauen Punkte wegwischen – diese Tätowierung ist aus dem Gefängnis vor vielen Jahren mit der Tusche in die Haut geritzt. Später habe ich die Punkte mit einer Nadel gehoben und keilförmig aus der Haut geschnitten. Entweder waren die Punkte zu tief gestochen, oder ich habe nicht tief genug geschnitten, die Punkte sind noch heute sichtbar. Sie stören mich nicht mehr. – Wir essen schweigend. Das Ding hat ein Tonband eingeschaltet. Lieder von Charles Aznavour, sandiges Timbre, weiches Licht.
    »Das Hotel ist nicht weit von hier«, sagt sie und sieht fragend aus.
    »Du kommst mit mir, mein Hotel ist gleich in der Nähe«, sage ich und den Namen des Hotels dazu.
    »Und wenn ich abgeladen habe, trete ich dich in den Arsch, klar, Püppchen«, sage ich auf Deutsch und sie nickt, eifrig und lieb.
    Dann trinke ich Kaffee, und wir gehen zum Hotel. Der Glattgesichtige blinzelt verschlafen aus seiner Loge. Er grüßt und verschwindet im Halbdämmer der Rezeption. Im Aufzug drückt sich das Mädchen an mich. Ich bleibe starr gegen die Wand gelehnt. Ich schließe das Zimmer auf. Sie geht vor. Ich gehe durch das Zimmer, öffne die Türe zum Balkon.
    Sie steht neben dem Eingang, umklammert ihre Handtasche. »Du bleibst die Nacht hier, egal, was es kostet«, sage ich in ihre Unsicherheit.
    »Cinquante mille Franc – fünfhundert«, sagt sie und sieht geradeaus. Preise hat die Süße, dafür könnte ich vier haben, aber …
    »Okay«, sage ich. Aus einem Packen Noten suche ich einen Fünfhunderter heraus, gebe ihn ihr. Sie sieht den Geldschein genau an, als könnte sie es nicht glauben. Sie steckt ihn in die Handtasche, stellt diese auf den Nachttisch.
    Sie wird zutraulich. Setzt sich auf das Bett, nennt mich zehnmal ›cherie‹, küßt mich auf den Mund. Ich möchte sie in die Schnauze schlagen.
    Sie spreizt die Beine, legt sich zurück. Ich greife hinein, die Spalte ist überraschend feucht. Dann dreht sie sich vom Bett. »Einen Moment«, sagt sie und geht ins Bad. Ich nehme den Geldschein aus ihrer Handtasche und lege ihn mit dem übrigen Geld unter den Bettvorleger. Sie kauert über dem Bidet, wie ich ins Bad komme. Ich verschließe die Wanne, drehe die Wasserhähne auf, dann steige ich ins Wasser. Sie seift mich ein. Die Bewegungen sind langsam, ihr Gesicht ist müde im bleichen Licht. Ich steife mich in ihre Hände, dränge sie dann von mir. Sie spült mich ab. Aus dem Kühlboy holt sie mir ein Bier, dann reibt sie mich trocken. Ich greife in ihr Haar, drücke sie in die Knie. Sie saugt an meinem Schwanz, ihre Finger kneten den Hoden. Ich schiebe sie zur Seite, gehe ins Zimmer und lege mich auf das Bett. Ihre Zunge rutscht um die Eichel. Der Spiegel gegenüber zeigt ihren runden, aufgefalteten Arsch. Sie lutscht rasch an der Eichel. Blut klopft an meinen Ohren, die Flamme zuckt in die Stirne, tief bin ich in ihrem Schlund; Lippen bleiben, saugen die Sehnsucht weg.
    Das Gesicht der Dirne ist leer. Sperma tropft aus dem Mundwinkel. Mit dem Knie schiebe ich ihr Gesicht zur Seite, greife zu einer Zigarette. Sie geht ins Bad, spült den Mund aus. Dann liegt sie neben mir. Große Brüste mit braunroten Warzen. Gedankenlos berühre ich die Haut ihres Rückens. Fremde Haut, fremder Geruch. Durch die offene Balkontüre klingen vereinzelte Fahrgeräusche. »Cherie, cherie …«, flüstert es irgendwo an meinem Körper. Mit beiden Händen streichelt sie die Innenseiten

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