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Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps

Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps

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Autoren: Evelyn Düll
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wie gar nicht.“
    „ Kommst du jetzt
nach Hause?“
    „ Nein, ich sehe
mich noch ein bisschen um. Gehöre immerhin ab morgen zur
Belegschaft.“
    „ Falls in der
Baumschule wirklich ein Mord geschah, solltest du den Täter
mithilfe einer alten kriminologischen Regel leicht überführen
können.“
    „ Was für
eine Regel?“
    „ Der Mörder
ist immer der Gärtner.“
    „ Sehr witzig.“

8
    „ Sie kommen
zurecht?“
    Tom wirbelte herum. In
seiner Aufregung während des Telefonats hatte er gar nicht
gemerkt, dass ein Mann den Parkplatz betreten hatte. „Verdammt“,
dachte er. Wenn der Unbekannte etwas von dem Gespräch
mitbekommen hatte, war seine Tarnung womöglich schon
aufgeflogen.
    „ Äh, ja,
das heißt ich bin neu hier. Erstmal als Praktikant.“
    „ Oh.“ Der
Fremde schien überrascht. Er war mittelgroß und
schätzungsweise 40 Jahre alt. Wirre blonde Haare, ein
Dreitagebart, eine lässig im rechten Mundwinkel baumelnde
Zigarette und ein schlabberiger Gärtner-Look ließen ihn
verwahrlost wirken. Doch die blauen, leicht geröteten Augen
hatten einen warmen und freundlichen Ausdruck. „Freut mich.
Ich heiße Marius Falk. Sag’ einfach Marius. Wir duzen
uns hier alle – mit Ausnahme vom Alten.“
    „ Tom Sauer.“
Die beiden Männer gaben sich die Hand. „Mit ‚dem
Alten’ meinen Sie, sorry, meinst du Herrn Landgraf?“
    „ Ja. Wusstest
du, dass er seit ein paar Tagen verschwunden ist? Seine Tochter muss
dich eingestellt haben. Stan ist ja gerade nicht hier.“
    Tom nickte. „Ja,
vorhin erst.“
    „ Hm.“
Marius machte ein nachdenkliches Gesicht. „Das dürfte dem
Alten kaum gefallen und Stan auch nicht. Die Platzhirsche lassen
sich nicht gerne die Butter vom Brot nehmen. Andererseits steht die
Saison vor der Tür und wir brauchen einfach Leute. Wann fängst
du an?“
    „ Morgen um acht.
Vorher wollte ich mich noch ein bisschen umsehen.“
    „ Oh, ich kann
dich gerne ein wenig herumführen.“
    „ Danke, das ist
wirklich sehr nett. Aber ich will dich nicht von der Arbeit
abhalten.“ Eigentlich hatte Tom überhaupt nicht das
Gefühl, dass es Marius aus seiner Zigarettenpause zurück
an die Arbeit drängte.
    „ Ach was. Ich
muss sowieso nach hinten zum Kompost und schau’n, wie Lech
vorankommt. Lech Katowicz ist eine unserer polnischen Saisonkräfte.“
    „ Wie viele Leute
arbeiten denn hier?“ Tom nahm sich vor, Marius gründlich
auszuquetschen, nicht zuletzt um unbequemen Fragen seinerseits
vorzubeugen.
    „ Also da sind
der Alte und Stan, seine rechte Hand. Die beiden sowie meine
Wenigkeit bilden sowas wie die Stammbelegschaft. Der Rest sind
Saisonkräfte: Lech wie gesagt, die Fabrycy-Zwillinge –
ich kann sie nie auseinanderhalten –, Luis –
ausnahmsweise kein Pole, sondern ein Portugiese – und
schließlich Sven Kramer, ein Deutscher. Nicht vergessen werden
dürfen freilich unsere zwei ‚Unkraut-Frauen’, Heidi
Pfennig und Irmgard Müller. Die sind allerdings nur Teilzeit
da.“
    „ Und was ist mit
Elfi?“
    „ Die hat noch
nie richtig mitgearbeitet – bis der Alte verschwand.
Eigentlich dachte ich, sie sei nett, aber seit sie den Boss
markiert, lässt sie den harten Hund raushängen. Na ja, der
Apfel fällt nicht weit vom Stamm.“
    „ Du scheinst
Herrn Landgraf nicht sehr zu mögen.“
    „ Nö.
Ziemlich kauzig, der Alte.“
    Tom wunderte sich, wie
freizügig Marius gegenüber jemandem, den er kaum kannte,
über seinen Chef herzog. Aber es beruhigte ihn, dass der
Gärtner sich nicht besonders für seine Person zu
interessieren schien. Hatte er doch nichts von dem Telefonat
aufgeschnappt?

9
    Die beiden hatten
jetzt das Büro passiert und gingen über einen Platz voller
kleiner „Inseln“ mit verschiedenen Pflanzenarrangements.
„Schauanlagen“, erklärte Marius. „Derzeit
sieht alles aus wie Kraut und Rüben. Das muss rechtzeitig zu
Saisonbeginn in Ordnung gebracht werden. Viel Arbeit für Heidi
und Irmgard und wahrscheinlich auch für dich.“ Tom
glaubte, eine Spur von Häme in Marius’ Stimme
wahrzunehmen.
    Der Platz lag zwischen
der Hecke, welche die Baumschule von der Kreisstraße
abgrenzte, und einer hohen Mauer, hinter der der Wald begann. „Was
ist das für ein Gebäude“, fragte Tom und zeigte auf
einen niedrigen Bau, der sich an das Wohnhaus mit Büro sowie an
die Mauer anschmiegte.
    „ Streng geheim.“
Marius lachte. „Das ist das Heiligtum des Alten: ein
Gewächshaus für die Rosenzucht. Niemand außer ihm
darf da rein.“
    „ Er

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