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Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps

Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps

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Autoren: Evelyn Düll
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züchtet
Rosen?“
    „ Ja,
leidenschaftlich. Ziemlich langweiliges Hobby, wenn du mich fragst.“
    „ Hat denn
niemand eine Ahnung, warum er verschwunden ist?“
    „ Nicht dass ich
wüsste.“ Marius schien sich nicht sonderlich für die
Frage zu interessieren – Hauptsache, der „Alte“
blieb noch möglichst lange weg. „Komm, jetzt zeige ich
dir die eigentliche Baumschule. Das hier ist bloß der
Kundenbereich.“
    An der Hecke entlang
führte ein Feldweg bis zu jenem eisernen Tor, das Tom bei der
Anfahrt als erstes gesehen hatte. „Diesen Eingang benutzen die
Mitarbeiter“, erläuterte Marius.
    Sie liefen auf dem
Feldweg, zu ihrer Linken die Hecke, zu ihrer Rechten Pflanzen,
Pflanzen und nochmal Pflanzen. „Das ist unser
Produktionsbereich. Was verkaufsfertig ist, kann von hier aus
schnell in die Schauanlagen gebracht werden. Die Kunden können
sich dort umsehen und sich was aussuchen. Beim Abtransport müssen
sie aber am Büro vorbei.“ Marius lachte wieder. „Der
Alte hat eine Heidenangst, dass ihm jemand was klaut.“
    Gleich hinter dem Tor
endete das Areal an einer weiteren Mauer mit einem langen Carport,
unter dem mehrere Autos standen. „Morgen kannst du das
Mitarbeitertor benutzen und hier parken.“
    „ Stehen dort
sonst auch die Lastwagen?“
    Marius taxierte ihn
einen Augenblick. „Ja, aber um diese Zeit sind alle bei
Außeneinsätzen.“
    Gegenüber den
Parkplätzen, mit dem Rücken zum Produktionsbereich, befand
sich ein weiteres, niedriges Gebäude, das laut Marius
Räumlichkeiten für die Mitarbeiter sowie ein Lager
beinhaltete. „Ach ja, und das hintendran ist ein Kalthaus,
aber das ist vermietet.“
    „ Was ist denn
ein Kalthaus?“
    „ Ein unbeheiztes
Gewächshaus. Herr Burenthal benutzt es für seine Bonsais.
Noch so eine ‚No-go-area’ auf dem Gelände –
in diesem Fall berechtigt.“
    „ Wieso?“
    „ Weil diese
Bonsais ziemlich wertvoll sind.“
    „ Wie wertvoll?“
    „ Die meisten
mehrere tausend Euro, manche sogar über zehntausend. Aber
Burenthal geht es nicht um den Preis. Er war bis vor ein paar Jahren
ein hohes Tier bei einem hiesigen Chemiekonzern. Jetzt ist er
Rentner und Witwer und die Bonsais sind sein ein und alles. Seinen
ganzen Garten hat er damit ‚zugepflastert’. Und glaub’
mir: Das ist ein großer Garten. Als der Platz nicht mehr
reichte, hat er das Kalthaus angemietet.“
    „ Kann mir gar
nicht vorstellen, dass so ein Hobby einen ausfüllt.“
    „ Oh doch. Das
ist eine Wissenschaft für sich. Kannst ihn ja mal fragen. Heute
ist er allerdings ausnahmsweise nicht da.“
    Sie gingen auf das
Kalthaus zu und zum ersten Mal wurde Tom sich des Lärms
bewusst, der aus dieser Richtung zu ihnen drang.

10
    „ Was ist das für
ein Krach“, fragte der Neuling.
    „ Der
Buschhacker“, rief Marius. „Ein großer Schredder
zum Häckseln von Ästen und Zweigen.“
    „ Was bringt
das?“
    Marius sah Tom
belustigt an. „Hast wohl vom Gärtnern keinen blassen
Schimmer, wie?“
    Tom schüttelte
den Kopf. „Deshalb bin ich ja nur Praktikant. Aber ich möchte
lernen.“ Tatsächlich hatte Tom mittlerweile ein gewisses
Interesse an solchen Themen entwickelt. Anders würde er auch
kaum weiterkommen, weder in diesem Job noch in seinem „Fall“.
    Marius blieb stehen
und zündete sich eine zweite Zigarette an. „Okay, dann
erkläre ich es dir. Du weißt, was Kompostieren ist?“
    „ Gartenabfälle
in Erde verwandeln?“
    „ Genau, aber
nicht nur Garten-, sondern alle organischen Abfälle: Obst- und
Gemüsereste, Unkraut, Gras-, Hecken und Baumschnitt, Laub,
verwelkte Blumen, Staudenstängel und verbrauchte Erde aus
Kästen und Kübeln. In den Biomülleimer gehören
auch Eierschalen, Kaffeesatz, Tee, Haare aus dem Kamm
beziehungsweise der Hundebürste oder Papiertücher. Sogar
Zeitungspapier, Pappe und Sägemehl können in geringen
Mengen kompostiert werden, wenn sie angefeuchtet wurden. Nicht auf
den Kompost sollten Dinge, die schlecht oder gar nicht verrotten wie
farbig bedruckte Illustrierte und Prospekte, Glas, Draht, Steine,
Blech, Alufolie und Plastikreste.“
    „ Müll
trennen finde ich eine ziemlich nervige Angelegenheit. Kann man sich
nicht einfach Erde kaufen?“
    „ Klar, aber wer
weiß schon, was da drin ist? In billiger Erde wenn du Pech
hast sogar aufgepeppter Klärschlamm. Außerdem ist
Kompostieren für viele Gärtner ein Hobby. Öko ist
zurzeit ja ‚in’ und durch Kompostieren kriegst du
zuhause einen eigenen kleinen Biokreislauf

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