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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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konkrete Möglichkeiten in Gedanken durchgespielt. Ich vermute, ich muss etwas ausholen, wenn ich damit zu Ihnen durchdringen soll. Für uns ist es eine bekannte Tatsache, dass unsere Welt Teil eines stabilen phänotyrischen Systems ist, zu dem auch ´The World´ und ´H´Veredy gehören ….“
    Damit wiederholte Reev nun wirklich nur die selbstverständlichsten Tatsachen. Seiner Natur entsprechend, ließ er sich von dem genervten Aufstöhnen seines Kollegen Maran nicht davon abbringen im gleichen Stil fortzufahren. Für Maran wurde es erst gegen Ende der Ausführungen des älteren Phänotyrikers Reev interessanter: „Für uns ist das selbstverständlich. Auf H´Veredy haben über die Äonen zumindest einige Gelehrte so viel begriffen, dass ihre eigene Welt immer wieder Objekte und Lebewesen aus einer Anderen dazubekommt. Die größeren Zusammenhänge hat dort aber, soviel wir wissen, noch niemand auch nur geahnt und das bisschen Wissen, was es gibt, ist tief in den ältesten Bibliotheken vergraben. Noch rückständiger sind sie auf ´World´. Dort haben sie erst in jüngerer Zeit erkannt, dass es tatsächlich solche Phänomene gibt, aber es fehlt ihnen jedes Konzept. Wenn ich diesen Leuten berichten würde, dass all das daher rührt, dass die elastische Natur des phänotyrischen Systems das sanfte Zusammenstoßen der Welten ermöglicht, dass also all diese Dinge daher kommen, bräuchten sie sicherlich eine Weile, das als Erklärung zu akzeptieren. Richtig?“
    „Ja, richtig“, seufzte Maran resigniert. „Den Bewohnern dieser Welt ist eine solche Borniertheit zuzutrauen.“
    „Ich bin froh, dass Sie es so formuliert haben!“, rief Reev triumphierend aus. „Wenn ich Sie jetzt mit meiner neuen Hypothese vertraut mache, dass eben nicht länger nur diese drei Welten eine Rolle spielen, sondern dass ein weiteres phänotyrisches System von dem wir bisher nicht einmal geahnt haben, dass es existiert, hinzukommt und an das unsere stößt, - dann werden Sie sicher nicht so borniert sein, wie diese primitiven Anderweltler und mich ernst nehmen ….“
    „Tarz Reev, wie immer fehlen Ihnen Belege für Ihre gewagten Konstruktionen. Aber ich muss zugeben, dass Ihre gewöhnungsbedürftige Idee einiges erklären könnte. Ich werde einmal einen jungen Klassomatrixanalysten bitten, in seiner freien Zeit ein Rechenmodell zu entwickeln, das auf dieser Annahme basiert. Sollte es gelingen etwas zu entwerfen, welches die vergangenen Ereignisse erklären könnte, müssen wir noch schauen ob es für die Vorhersage der Zukunft oder bisher nicht analysierter, vergangener Phänomene taugt. Sollte das der Fall sein, muss ich Ihnen wohl nicht erklären, was das für uns bedeuten könnte. Ich will Sie aber bitten, die Angelegenheit vertraulich zu behandeln, bis wir mehr wissen.“
    „Aber natürlich weiß ich, was das bedeuten würde, Herr Kollege Tarz Maran!“, antwortete Reev mit einem süffisanten Grinsen, das sich über seine gesamte Stirn zog. „Es bedeutet, dass Sie gewaltigen Ärger mit dem Lakorr Tarz Bargon bekommen dürften. Diese militärischen Sicherheitsleute können unangenehm werden, wenn sie herausfinden, dass man ihnen voreilig versichert hat, alles sei in Ordnung. Das müssten Sie dann wohl etwas korrigieren. Wie wäre es mit: Sehr verehrter Lakorr Tarz Bargon, alles ist weiterhin vollkommen in Ordnung. Sollten Sie dennoch erleben müssen, wie Sie selbst und alles was Sie kennen über Zeit und Raum und ein paar Welten mehr als wir vor ein paar Phasen noch für existent gehalten haben zerrieben werden, können wir Sie beruhigen, dass das mit unseren neuen Hypothesen absolut vereinbar wäre ….“
    Tarz Maran, der eher an die mit einer solchen Entdeckung verbundene Steigerung seiner Reputation als Forscher gedacht hatte, konnte sich dem ironischen Lachen seines Kollegen Reev nicht recht anschließen. „Bisher kennen wir noch nicht genug Details, um solche Horrorszenarien zu erdichten“, erwiderte er knapp, wobei er freilich offenließ, ob er damit einen ungehaltenen Lakorr oder die Vision eines Weltuntergangs meinte.
    Da Letzteres, auch wenn Reevs gewagte These sich im allgemeinen Bewahrheiten sollte, immer noch unwahrscheinlich blieb, konzentrierte er seine Sorge lieber auf die viel realere, erste Möglichkeit.

Ungeliebte Prinzessin
     
    Barwarin beobachtete ´Raubtiere´. Bei diesen Exemplaren konnte er dicht herangehen, obgleich sie Junge hatten. Sie wirkten nicht aggressiv. Diese hier waren insofern interessant,

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