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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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der sich zuerst äußerte: „Oh Lena, es tut mir so leid. Ich weiß nicht, wovon wir leben sollen, wenn du zu mir ziehst, falls deine Eltern dich dann nicht weiter unterstützen möchten. Bestimmt gibt es am Anfang irgendwelche Sozialleistungen. Wenn wir die Schule fertigmachen könnten, verdienen wir vielleicht irgendwann beide gut. Aber bis dahin wird es wirklich eng werden. Wir haben eigentlich keine Garantie, dass die Sache mit uns auf die Dauer hält. Es wäre vernünftiger, wenn du nicht von deinen Eltern weggehen würdest.“
    Und dabei schaust du so unglücklich in die Landschaft? Das glaubst du doch selbst nicht. Den Vorschlag, dass wir uns doch wieder trennen sollen, meinst du nicht ernst. Da sage ich lieber gar nichts zu.
    Stattdessen schüttelte Lena sanft den Kopf und lehnte sich an seine Schulter.
    „Tja“, sagte Emily Pilcher nur dazu.
    „Soviel zum Thema Vernunft, oder was ihr dafür haltet“, ergänzte ihr Mann, um sogleich fortzufahren: „Aber wenn ihr mich fragt, ist es vernünftiger, den Versuch zu machen, glücklich zu sein, als den Versuch zu machen, wohlhabend oder reich zu werden. Ich glaube eher nicht, dass ihr ernsthaft hungern müsst, nur weil ihr zueinandersteht. Wenn doch nichts draus werden sollte – und das ist in eurem Alter das Wahrscheinlichste, dann habt ihr beide viel gelernt und könnt einen weiteren Anlauf starten. Für Wohlstand ist vielleicht auch irgendwann der richtige Augenblick gekommen.“
    Mehr wurde zu diesem Thema nicht mehr gesagt, weil der technikbegeisterte Erik unbedingt ein Gespräch über Automechanik mit Emily Pilcher führen musste. Vermutlich spielte dabei auch eine Rolle, dass die Zukunftspläne für Alf und Lena für die Meisten zu schwierige Probleme waren, während sie noch in einem Flugzeugwrack saßen. Es war offen, ob irgendwelche Hilfe kommen würde und wenn ja, wann.
    Irgendwann fiel allen auf, dass Katja und Kapitän Richardson immer noch in der Runde fehlten. Deswegen brach Rolf auf, die Beiden zu suchen. Natürlich war es nicht Rolfs Entschluss, sondern mehr Eriks Auftrag: „Rolf, such doch mal Katja und schau was der Kapitän macht“, der dazu führte, dass Rolf bald mit den Gesuchten im Schlepptau zurückkam.
     
    „Ich habe mich mit Sven ausführlich über unsere Lage ausgetauscht und es ist besser, wenn wir gemeinsam weiter beratschlagen, was zu tun ist.“
    Na klar, das wäre nicht Katja, wenn sie sich nicht den Hauptverantwortungsträger schnappen würde und mit ihm Pläne schmieden würde, wie eine Gleichberechtigte oder Höhergestellte. Und selbstverständlich nennt sie ihn schon beim Vornamen. Außerdem ist es nicht mehr der Kapitän, der hier das Gespräch bestimmt, sondern sie. Genau die gleiche Tour, die sie am argentinischen Zoll abgezogen hat. Wenn das hier wieder den Effekt hat, dass wir erst mal zwei Tage mit einer Staatskarosse hingefahren werden, wo wir wollen und dann von wohlwollenden Sponsoren eine neue Komplettausrüstung gestellt kriegen, soll es mir nur recht sein. Na, zumindest ein paar nette Aufmerksamkeiten von der Fluggesellschaft können wir wohl erwarten, wenn wir so was hier überlebt haben.
    Katja hatte eine längere Pause gemacht und blickte erwartungsvoll in die Runde. Lena registrierte irritiert, dass ihre Freunde nicht einmal nachzudenken schienen. Stattdessen warteten sie ab und starrten Katja an.
    „Also“, fuhr Katja fort. „Sven meint, dass es von hieraus gesehen scheint als läge die Maschine sicher. Er hat auch alle Apparate überprüft. Nichts, was auf Strom angewiesen ist, funktioniert noch, selbst die simpelsten Geräte nicht. Als wir hier notgelandet oder abgestürzt sind, ihr könnt das nennen, wie ihr möchtet, sollte unsere Position an und für sich kurz vor dem Münchner Flughafen sein. Der Kapitän und die Flugsicherung waren sich in dieser Hinsicht einig. Es gibt keinen Grund, warum uns jemand in den Alpen suchen sollte. Ferner haben wir da noch den Sprung in der Tageszeit, der das Ganze selbst dann erschwert, wenn wir doch hier gesucht werden sollten. Wir können nicht einmal sicher sein, dass das hier einfach ….“
    Katja machte eine kurze Pause und zupfte sich am Ohrläppchen. Lena kannte diese Geste, die Katja häufig bemühte, wenn sie überlegte, wie sie sich ausdrücken sollte.
    „… Na ja, sagen wir es so: Wir können nicht wissen, ob das hier ´morgen früh´ ist. Ihr versteht, was ich meine. Es könnte jetzt irgendwann in der Zukunft oder der Vergangenheit sein.
    Sven hat

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