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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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kalt! Mir ist schlecht! Ich will wissen, was hier los ist!“
    Dieser zweite Versuch Lenas, sich Gehör zu verschaffen hatte mehr Erfolg. Er veranlasste Katja, sich ihr zuzuwenden. „Alf, lass Lena bitte Platz zum Luftbekommen! Schön, dass du wach bist, Lena. In der Bordküche gibt es gewiss noch warmen Kaffee. Wenn da jemand nachsehen könnte? Rolf! Ich glaube, davon können wir jetzt alle reichlich gebrauchen. Und irgendwer sollte die Tür zumachen oder was davorhängen. Außerdem brauchen wir Decken für Lena und alle, denen sonst noch kalt ist!“
    Katja wartete nicht ab, ob oder wer sich dieser Aufgaben annehmen würde. Stattdessen begann sie, Lena so klar wie möglich die Situation zu schildern.
    „Also wir sind abgestürzt, wobei ich was an den Kopf gekriegt hab. Dann sind alle andern ausgestiegen, es gab eine Lawine und hat alle getötet, die ausgestiegen sind. Wir sind in den Hochalpen und wissen nicht genau wo. Die Flugzeugelektronik funktioniert nicht, weshalb wir wohl überhaupt erst hier gelandet sind. Was ich nicht verstanden habe, ist, warum wir jetzt schon morgen haben sollen und wir immer noch im eiskalten Flugzeug sitzen und auf die offene Luke starren“, versuchte Lena die Erklärungen mit eigenen Worten zusammenzufassen.
    „Na ja, das trifft es weitgehend“, versuchte Alfred eine weitere Erläuterung. Unwillig schüttelte er den Kopf. „Aber Eddie ist mit ausgestiegen und da draußen gestorben, und dass es plötzlich morgen ist, muss eins von diesen Phänomenen sein. Wir sitzen erst seit ein paar Minuten so doof in der Gegend rum. Wie geht es dir denn jetzt?“
    Scheiße, Eddie, fuhr es Lena durch den Sinn. Aber sie war noch nicht in der Lage diesen oder irgendeinen ernsten Gedanken ihre derzeitige Lage betreffend richtig zu fassen.
    „Na ja, wenn es den Kaffee, von dem Katja gesprochen hat, wirklich gibt, wird es bestimmt besser“, antwortete sie, weniger aus echter Überzeugung, als mehr aus dem Gefühl heraus Alfs Sorgen zerstreuen zu müssen. Sie versuchte sich an einem Lächeln, merkte aber, dass daraus schnell eine Grimasse und dann Tränen werden würden. Daher legte sie Alf stattdessen die Hand auf den Arm. „Du, Alf, wenn wir aus dieser Kiste raus sind, darf ich dann bitte zu dir ziehen? Ich will keine Fernbeziehung, und ich will dich niemals verlieren. Ich weiß es ist nicht vernünftig, wenn ich meine Zukunftspläne für dich über den Haufen werfe, und sicher müssen wir erst mal ziemlich sparsam sein, weil wir nur dein Geld hätten. Aber mir wäre das egal.“
    Das hätte sie besser erst mal nicht laut gesagt, aber sie war einfach nicht in der Lage noch länger zurückzuhalten, was sie sich den ganzen Flug über aufgespart hatte. Ihre Angst, dass Alf unweigerlich Nein sagen müsste, da sie ja nun wirklich noch nicht lange zusammen waren, war allzu groß. Eine zusätzliche Angst konnte sie, nachdem sie gerade von Eddies Tod erfahren hatte und in einer so ungewissen Lage, nicht ertragen. Sie brauchte Trost und der war nur in ihrer Beziehung zu Alfred zu finden.
    Allerdings musste sie feststellen, dass sie auch Alfs Freudenausbrüchen, die Jauchzer, Liebesbeteuerungen, Küsse und Umarmungen einschlossen, nicht standhalten konnte, zumal Alf all dies zur gleichen Zeit versuchte. Zum Glück war Katja mit einer Kotztüte für sie und scharfen Zurechtweisungen für Alf zur Stelle. „Gottverflucht Alf, du musst sie nicht gleich umbringen, weil sie mit dir zusammenleben möchte! Dir ist doch fraglos klar, dass sie eine Gehirnerschütterung hat, oder? Lass sie verdammt noch mal los, damit sie atmen kann!“
    Das wirkte. Alf ließ von ihr ab. Ich habe nie gedacht, dass man gleichzeitig seine Zukunftspläne zerstören, einen Riesenkrach mit seinen Eltern heraufbeschwören, kotzen wie eine Horde Reiher und dabei so glücklich sein kann.
     
    Glücklicherweise beruhigte sich Lenas Magen bald fast vollständig und Schwindel und Kopfschmerzen gingen auf ein erträgliches Maß zurück. Jemand hatte ihr eine Flasche Mineralwasser zum Mundausspülen gereicht. Jetzt schlürften sie alle gemeinsam heißen Kaffee, der in der Bordküche dank guter Thermoskannen noch in großer Menge bereitstand. Der Kapitän war ins Cockpit verschwunden, um dort zu überprüfen, ob doch noch irgendwas funktionierte oder reparabel wäre. Seit sie bemerkt hatten, dass auch ihre Armbanduhren stehengeblieben waren und die Handys tot waren, machten sie sich in dieser Hinsicht wenig Hoffnung. Rolf hatte nach Katjas

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