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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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Nicken gleichkommt.
     
    Eine längere Untersuchung, um den Grund für die unerwartet heftige Kraftentladung festzustellen, erwies sich als unnötig. Die H´Veredykundlerin Maka Neruta gab unmittelbar im Anschluss an dieses Gespräch zu verstehen, dass sie bereits wüsste, was geschehen sei. Sie bitte sich jedoch noch ein Weilchen Ruhe aus, um ihre Gedanken zu ordnen und auch damit, wenn sie bereit sei, alle Wissenschaftler wieder genug hören könnten, um richtig zu verstehen, was sie zu sagen hatte. Daher ordnete Bargon eine Teepause und erst danach eine allgemeine Besprechung an.
    „Zum Zeitpunkt des Unglücks habe ich gerade eine Analyse durchgeführt, um Rückstände der Metamatrizes des Phänomens zu sehen, das wir hier untersuchen sollten. Ich erschrak, als plötzlich ein großer Vogel auf Tarz Arynos herabstieß. Trotzdem war ich besonnen genug, meine Analysematrix aufrechtzuerhalten“, begann Maka Neruta dann ihren Bericht. „Meine Matrix machte für mich einen enormen Kraftausbruch sichtbar, der von Alant Mogun ausging. Primär traf er den herabstürzenden Vogel. Aber er entfaltete auch genug Wucht, um den Kollegen Arynos zu zerfetzen und alle anderen, die etwas weiter entfernt standen, umzuwerfen. Ich selbst wurde von der Druckwelle erfasst und es erging mir nicht besser. Mein erster Gedanke war natürlich, warum Alant Mogun so etwas Schreckliches getan hatte. Dann fragte ich mich, woher er überhaupt nach all den Verausgabungen der letzten Tage, die dazu nötige Kraft genommen hatte. Mir wurde bewusst, was ich ihnen jetzt berichten will: Die Kraft, die von Alant Mogun ausging, verursachte genau die Muster in den allgegenwärtigen Kraftquellen, die wir bei starken Entladungen zu sehen gewohnt sind. Das hätte hier nicht der Fall sein dürfen! Für diejenigen unter Ihnen, die sich mit der Materie nicht auskennen: Es liegt in der Natur der Sache, dass die Quellen der Kräfte für uns normalerweise nicht sichtbar werden. Nur wenn extrem starke Kräfte genutzt werden, können wir an den Interferenzmustern sehen, dass es diese Quellen tatsächlich gibt. Meine Beobachtung bedeutet nicht weniger, als dass auf dieser Welt eben doch Quellen der Kräfte existieren. Da ich vom Fach bin, ist mir natürlich klar, wie unwahrscheinlich diese Interpretation klingt. Immerhin gilt es als eine der am besten gesicherten Erkenntnisse unseres Fachgebietes, dass die Kräfte weder auf der Erde noch auf H´Veredy entstehen können. Meine Beobachtung erklärt aber auch, warum der Alant hier unerwartet viel Kraft zur Verfügung hatte: Er hat sie unbemerkt aus den natürlichen Quellen regeneriert.“
    „Da muss ich Ihnen teilweise widersprechen, Kollegin“, mischte sich Begon Veraz ein. „Es war gesicherte Erkenntnis, dass die Kräfte auf den beiden Welten keine Quelle hatten. Dass so etwas theoretisch unmöglich ist, hat niemand nachgewiesen. Es scheint, als hätte sich an der Verfügbarkeit der Kräfte hier etwas geändert.“
    „Die Anwesenheit der Kräfte würde auch die Modelle der Klassomatrixanalyse beeinflussen“, warf der letzte Vertreter dieser Disziplin ein.
    Tarz Bargon schlug sich zweimal mit der flachen Hand auf den Schuppenpanzer um die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu ziehen. „Ich denke, ich habe fürs Erste genug gehört. Ich möchte hiermit unsere Wissenschaftler bitten, zunächst die nötigen Experimente zur Verifizierung dieser Theorie und eine Wiederholung des Unfallhergangs unter kontrollierten Bedingungen durchzuführen. Im Anschluss erstatten Sie bitte der Basis zu Hause mittels der Foki Bericht. Setzen Sie danach ihre Untersuchungen im Tal nach Begon Veraz Maßgaben fort."
     
    Später trafen sich Tarz Bargon und Begon Veraz noch einmal unter vier Augen, [59] um die veränderte Lage zu besprechen.
    „Wie stehen Sie unter Berücksichtigung der neuen Erkenntnisse zu der Thematik einer Ausweitung oder Beendigung unserer Unternehmung, sehr verehrte Begon Veraz?“
    „Hoch geschätzter Tarz Bargon, kurzum: Ich denke, eine Ausweitung unserer Aktivitäten wird dadurch nur umso notwendiger. Unsere Kontaktleute daheim teilen diese Ansicht. So wie ich Sie inzwischen kenne, nehme ich an, dass Ihnen durchaus bewusst ist, dass das Neuauftreten von Kraftquellen hier die Frage aufwirft, wo dieser neue Fluch oder Segen herkommt? Sie haben sich auch schon selbst eine Meinung dazu gebildet?“
    „Ich bin in diesen Dingen zwar nur ein interessierter Laie, aber ja: Ich nehme an, Sie wollen darauf hinaus, dass die

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