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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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S´Llionias wurden die Piraten späterhin vor Gericht gestellt und zu Strafarbeiten verurteilt. In dem Verfahren konnten genug Beweise zusammengetragen werden, dass die zunehmenden Überfälle zur See auf Initiative der Sirien von Lianta Sintall hin geschahen. Nach Verbüßung der Strafen wurden die gefassten Täter entweder in S´Llionias als neue Bürger willkommen geheißen. Oder man schickte sie in Begleitung von Waldläufern durch den Dschungel zurück in ihre Heimat, obwohl anzunehmen war, dass viele dieser Leute rückfällig würden.
    Die Stadtoberen von S´Llionias rechneten damit, dass die Gefangennahme so vieler Getreuer von Lianta Sintall einen Überfall auf ihre Stadt provozieren könnte. Die Strafarbeiter setzten sie im Wesentlichen zur Errichtung von Hafenbefestigungen ein. So trugen sie dazu bei, diese Gefahr nahezu zu eliminieren.
     
    Der umfassende Erfolg der Catjary war in den nächsten Jahren nichtmehr aufzuhalten. Bald gab es Kontore in vier Städten in der nächsten Umgebung des Hauptsitzes S´Llionias. Diese Ortschaften wurden genauso stark von der neuen Handelsmacht (die auch eine gewisse militärische Stärke entwickelte) in Beschlag genommen. Zwischen dem gewieften Piraten- und Handelskapitän Serak und der Catjary entwickelte sich ein eifriger Wettstreit. Da Serak durch Witz und Verstand statt reine Übermacht immer wieder Erfolge erzielte, wurde ihm dabei letztendlich von der Öffentlichkeit die Heldenrolle zuerkannt.
    Die unblutigen Scharmützel, die er mit Lena und Alf in diesen Jahren ausfocht, wurden schnell zur volkstümlichen Erzählung. Der Absatz der von der Catjary dazu verlegten Romane konnte sich fast mit den auf H´Veredy so beliebten Waldläufergeschichten messen.
    Privat entwickelte sich eine Freundschaft zwischen Lena, Alf und dem verrückten Kapitän. Immer wieder trafen sie sich, - anfangs vor allem auf Initiative Seraks, auf neutralem Boden. Dann lud Serak seine Gegenspieler zum Essen ein und tauschte sich freimütig mit ihnen über seine jüngsten Korsarenstücke gegen die Catjary oder andere Parteien aus. Vielleicht setzte die Catjary auch deswegen niemals zur organisierten Jagd auf den Ganoven an. Ein anderer Grund war freilich die Tatsache, dass Serak mit Vorliebe die Schiffe der Stadt Lianta Sintall überfiel. Diese wurden nämlich zur wachsenden Bedrohung der Seefahrt und der Küsten in der Region.
     
    Lena bedauerte insgeheim, als Cerak ihr bei einer ihrer Zusammenkünfte erklärte, er müsse sich nun eine Weile Geschäften im hohen Norden zuwenden.
    Wir werden uns wieder aneinander messen, Kapitän Cerak! Ich weiß schon, was mein nächster Streich sein wird: Ich werde deinen Meisterkoch entführen! Dann siehst du alt aus und ich kann dich zur Abwechslung zum Essen einladen.“ [53]

Übertritt
     
    Mit den Worten „Verehrte Damen und Herren, ich bitte um Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit!“, wandte sich Tarz Bargon an die ihm unterstellten, versammelten Krieger. „Sie alle haben sich freiwillig gemeldet, zur Bedeckung an einer Expedition der vereinigten Forschungsinstitute teilzunehmen. Sie alle sind informiert, dass diese Mission in eine andere Welt führen soll. Sie sind ganz allgemein über die Risiken in Kenntnis gesetzt worden, wissen dass Ihnen nicht allein der Tod droht, sondern auch Siechtum oder die Gefahr in einer für uns alle fremden Welt zu stranden. Trotzdem sind Sie jetzt hier. Für ihren kurzfristigen Entschluss möchte ich Ihnen danken.
    Ich werde Ihnen jetzt genauere Informationen geben: Unsere Mission besteht darin, den Wissenschaftlern, die wir begleiten sollen, die bestmögliche Rückendeckung für ihren Forschungsauftrag zu geben. Darüber werde ich Sie noch mehr wissen lassen. Wir werden uns in Kürze in die große Halle nebenan begeben. Dort ist ein großes Ritual mit dem Zweck vorbereitet worden, uns in die Welt H´Veredy zu bringen. Was nun haben wir beim Übergang zu erwarten? Genau wissen wir das nicht, jedenfalls nicht in allen Einzelheiten. Bisher hat kein intelligentes Wesen mit dieser Methode die Welten gewechselt. Auf jeden Fall rechnen wir mit starken Luftströmungen und allgemeinen Störungen unseres Wohlbefindens.
    Damit der Übergang sauber funktioniert, wird es von wesentlicher Bedeutung sein, dass Sie sich alle in der richtigen Geschwindigkeit auf dem vorgesehenen Weg durch den Ritualraum bewegen. Wenn Sie hinter mir bleiben, dürfte das weiter kein Problem darstellen. Stolpern, stürzen oder zögern Sie, oder ich mache

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