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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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einen derartigen Fehler, können wir nicht voraussehen, ob Sie wegen dieses Lapsus einfach nur hier bleiben oder vielleicht auch zwischen den Welten in Stücke gerieben werden. Laufen Sie bitte gleichmäßig und hampeln Sie nicht herum, wenn Ihnen an all ihren Armen und Beinen liegt.
    Unseren Ankunftsort können wir leider nicht mit Genauigkeit bestimmen. Daher haben wir uns entschieden, zu versuchen, eine Position ein bis zwei Schritt über einem See anzupeilen, um Sicherheitsspielraum zu gewinnen. Die Ankunft wird trotzdem kritisch. Jeder von Ihnen könnte genausogut mehrere Schritt höher auftauchen, was bedeutet, dass Sie sich aus vollem Lauf heraus plötzlich mit einem Sturz von bis zu zehn Schritt konfrontiert sehen würden. Umgekehrt könnten Sie es mit der gleichen Abweichung in die andere Richtung zu tun bekommen. In diesem Fall wäre auftauchen das Gebot der Stunde.
    Sie, jeder Wissenschaftler und jedes Ausrüstungsstück werden mit Schwimmkörpern ausgestattet sein. Es ist durchaus möglich, dass jemand das Bewusstsein verliert und sofort Hilfe benötigt. Außerdem konnten wir kaum sichere Informationen über den Übergangspunkt gewinnen. Es könnte dort gefährliche Wesen aller Art geben. Ihre allererste Aufgabe wird sein, alle fünfundvierzig Expeditionsteilnehmer und jedes Ausrüstungsteil sicher ans Ufer zu bringen und dort den Brückenkopf zu sichern. Haben Sie zu dem, was ich bisher ausgeführt habe, noch irgendwelche Fragen oder Anmerkungen? Ja, Tarz Retwon?“
    „Lakorr, ich habe mehrere Fragen. Erstens: Ist bekannt, ob der See tief genug ist? Wenn nein, wäre es vorzuziehen, einen tieferen Sturz zu riskieren. Wäre die Wassertiefe zum Beispiel fünf Schritt, könnten wir es durchaus verschmerzen, aus bis zu fünfzehn Schritt Höhe hineinzufallen. Fünf Schritt unterhalb des Seebodens zu erscheinen, wäre dagegen tödlich. Zweitens: Welche taktischen Informationen können Sie uns über das Ufer geben? Wie weit ist es entfernt? Wie ist die Uferbeschaffenheit? Drittens: Mit welchen Fähigkeiten können wir bei den Zivilisten rechnen? Gibt es jemanden unter ihnen, auf den in irgendeiner Hinsicht besonders zu achten ist? Viertens: Können Sie irgendwelche Angaben über die Wesen machen, mit denen wir dort zu rechnen haben?“, fragte Retwon.
    „Wir haben, zumindest nach dem Maßstab transweltlicher Betrachtungen, recht genaue Informationen über die allgemeinen Eigenschaften des Sees. Das Gelände wurde genau untersucht. Zum Zeitpunkt der betreffenden Studien betrug die Mindestwassertiefe an der Landestelle über zwanzig Schritt. Das nächste Ufer war zwischen hundertfünfzig und zweihundert Schritt entfernt. Die größten Wesen im See waren ein Stückchen größer als Sie und ich, ihre genaue Natur wurde nicht bestimmt. Wir wissen von H´Veredy allgemein, dass es dort von Raubtieren und Gifttieren nur so wimmelt. Zum Zeitpunkt der Beobachtungen reichte in einigen Bereichen dichter hoher Dschungel bis an das Ufer heran. Leider sind die ´Beobachtungen´, von denen ich spreche, hundertfünfzig Jahre her. [54] Das Einzige was wir heute mit Gewissheit sagen können, ist, dass es den See überhaupt noch gibt. Leider würden wir, wollten wir zunächst unser Wissen auf den neuesten Stand bringen, aufgrund der aufwendigen Verfahren das mögliche Zeitfenster für einen Übergang verpassen. Die zivilen Teilnehmer sind alle jünger als ich selbst, und gute körperliche Verfassung war eines der Auswahlkriterien für die Mission. In dieser Hinsicht gibt es nichts Besonderes zu beachten. Die fünfzehn Zivilisten gehören fünf unterschiedlichen Forschungsbereichen an. Jeder dieser Bereiche kann und soll am Ziel bestimmte Fragen beantworten helfen. Das Leben jedes Einzelnen von ihnen ist missionsrelevant. Weitere Fragen? Sie heißen Tegun, richtig?“
    „Jawohl. Alant Tegun, Lakorr. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich scheue kein Risiko, würde aber trotzdem gern mehr darüber wissen, wie die Chancen stehen, dass der Übergang funktioniert. Inwiefern wurde das Verfahren getestet? Warum besteht überhaupt ein Grund zu so großer Eile? Warum werden wir nicht wenigstens einige Tage für diese Mission geschult? Und warum gehen wir das Risiko ein, gleich beim ersten Versuch so viele von uns zu gefährden? Das ist kaum das übliche Verfahren.“
    „Alant Tegun. Sie haben noch nicht unter mir gedient und kennen mich daher nicht. Ich kann Ihnen versichern, dass Sie sich in meiner Einsatzbesprechung nicht für kritische

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