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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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und es gab unzählige Tote und Verletzte. Die nächsten Verfolger rückten aber immer näher und näher.
    „Dahinter kommen noch einmal mindestens zehn Schiffe!“, meldete der Ausguck gerade in dem Augenblick, als Alf klar wurde, dass es am nächsten Morgen unweigerlich zum großen Zusammenstoß kommen musste. Die Situation schien ihm mehr und mehr aussichtslos. Vielleicht, aber nicht sehr wahrscheinlich, konnte die Catjary ihre Feinde hier besiegen. Mit ihrer Hauptflotte wäre es dann trotzdem ein für allemal vorbei. Dabei hatte ich mir so gewünscht noch Kinder mit Lena zu bekommen. Ob das wohl irgendwann geklappt hätte, wenn wir jetzt nicht sterben würden? Wahrscheinlich eher nicht. Wir haben es lange genug versucht. Na ja. Noch sind wir nicht tot. Wenn uns keine andere Wahl bleibt, drehen wir eben ganz um und machen unsere Verfolger in Entergefechten fertig. Oder wir kommen bei dem Versuch um.
     
    *
    In den Stunden vor der Morgendämmerung ließ Alf alles für einen großen Endkampf vorbereiten. Lena konnte nicht viel mehr tun als aus dem Weg zu gehen. Ihre Angst wuchs.
    Der Ozean hatte andere Pläne mit der Catjary und ihren Verfolgern. Die See wurde zunehmend rauer und der Wind böig und sehr stark. Sowohl die Flachschiffe der Catjary als auch viele der gegnerischen Schiffe des gleichen Typs konnten keine saubere Formation mehr halten. Kurz vor dem Morgengrauen geriet eines der vorausfahrenden Feindschiffe mitten in den Konvoi und zerschellte an einem der robusteren Frachter, den das schwer in Mitleidenschaft zog. Mit dem ersten Tageslicht nahm das Tosen von Wind und Wellen so weit zu, dass man selbst nach den Verhältnissen des Salzwassermeeres von einem ausgewachsenen Sturm sprechen musste. Der Konvoi konnte, um weitere Kollisionen zu vermeiden, nichtmehr dicht beisammenbleiben. Viel machte das nicht aus. Die Gegner kämpften, wie Lena bewusst war, mit den gleichen Problemen. Es gab noch einen kleinen Triumph, als eine der Geschützplattformen in die Nähe der Gegner kam und ihre größte Stärke, die kaum bewegte Lage bei stürmischer See, voll ausspielen konnte. Innerhalb weiniger Minuten waren zwei weitere Feinde, die bei dem Wellengang überhaupt nicht mehr verlässlich zielen konnten, in Stücke geschossen. Allerdings schlug in dieser Phase auch ein Zufallstreffer auf dem Deck der ´Stolz der Balazuma´ ein. Das zersplitternde Steingeschoss krachte durch bis in die untersten Laderäume und blieb dort liegen. Ein Steinsplitter traf den Fechtlehrer Carrf schmerzhaft in die Seite. In den folgenden Tagen bangte Lena zusammen mit Rolf und Alf darum, dass Doktor Benthan in der Lage wäre, ihn trotz der heftigen Bauchverletzung durchzubringen.
    Bald wurden die Gegner für Lena zur zweitrangigen Sorge. Der Sturm wurde so bedrohlich, dass niemandem, selbst den Kapitänen der Geschützplattformen, etwas Anderes übrig blieb, als die Geschosskugeln gut zu sichern und alles zu tun, nicht dem geliebten Feind aller Seeleute, dem Ozean, zum Opfer zu fallen. Donner und Blitze gesellten sich dazu und fuhren, ohne einen Unterschied zwischen Freund und Feind zu machen, dazwischen. Bald ließen sich die Feinde freiwillig zurückfallen, um nicht untereinander den Kontakt zu verlieren. Wie viel das nützte, blieb fraglich. Bald waren alle Verbände weithin versprengt und es gelang nie mehr als ein oder zwei Schiffen, beisammen zu bleiben. Die Überlebenden aller Seiten würden sich später wieder sammeln müssen. Der Sturm toste ohne Unterbrechung und ohne schwächer zu werden, den ganzen Tag und die nächste Nacht noch dazu. Wenigstens konnten wir noch einen Sammelpunkt an der Küste ausmachen, dachte Lena erschöpft.
     
    Der Sammelpunkt lag in einem gut geschützten Fjord. Das war auch notwendig. Die See wollte sich auf viele, viele Tage hinaus nicht wieder beruhigen. Immer wenn sich kurzfristig eine leichte Besserung abzeichnete, schlug der Sturm im Anschluss umso herzloser und grausamer zu. Binnen fünf Tagen sammelten sich immerhin noch dreißig Schiffe der Catjary, dann hielt Lena vergeblich weiter Ausschau.
    „Wir sind nichtmehr allzu weit von H´Cuudim entfernt. Vielleicht sollten wir dort einlaufen. Hier haben wir eine karge Felsküste. Bleiben wir noch länger, werden unsere Vorräte knapp. In H´Cuudim gibt es die besten Docks weit und breit, habe ich gehört. Da können wir alles reparieren lassen, neue Schiffe einkaufen und natürlich, das ist das Wichtigste, unseren Handelsgeschäften nachgehen“,

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