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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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fürchteten fortwährend, dass doch eine Schurkerei H´Cuudims hinter den Angriffen der vergangenen Tage steckte. Falls dem so war, konnte man davon in der Stadt nichts erahnen. Die Anmeldung bei der Hafenmeisterei, wo Lena einen Sturm und einen Piratenangriff meldete, ohne sich zu Details oder dem Ausmaß zu äußern, und auch das Abführen der Zölle verlief in selbstverständlicher Routine. Der Hafenmeister zeigte sich sogar erfreut, endlich wieder ein neues Schiff begrüßen zu können. Wegen anhaltender schwerer Stürme im gesamten nördlichen Salzwassermeer war der Seehandel beinahe zum Erliegen gekommen.
    „Und was nu?“, fragte Rolf in die Runde.
     
     
     
     

Die Verschwörung
     
    „Sieh dir doch bitte diese Aufstellung an, Caingu und sag mir dann, dass ich spinne!“, forderte Konstantin seinen Partner auf.
    „Nicht nötig. Du spinnst. Können wir jetzt endlich was Essen gehen?“, erwiderte dieser frech, sah sich dann aber natürlich doch noch an, was Konstantin skizziert hatte.
     Bald runzelte sich seine Stirn und kleine Schweißtropfen im Gesicht schienen zu keinem anderen Zweck zu existieren, als deutlich darauf hinzuweisen, wie angestrengt er nachdachte.
    „Du hast die bekannten überführten Umstürzler danach sortiert, wie lange sie sie unseres Wissens nach schon dabei waren, um den Grad ihrer Verstrickung abschätzen zu können, richtig?“, vergewisserte er sich.
    Konstantin bejahte und er verfiel erneut ins Grübeln, mit dem kleinen Unterschied, dass er diesmal Passagen aus Konstantins Tabelle vor sich hin murmelte. Schließlich kam er zu einem Urteil: „Was du hier aufgezeigt hast, ist zweierlei. Der erste Punkt wäre folgender: Aus beschlagnahmten Briefen, Tagebucheintragungen und den Zeugenaussagen lässt sich ableiten, dass diejenigen, die seit Langem zu diesem Geldadelsclub gehörten, häufiger irgendeinen Bezug zu Lianta Xintall hatten. Man könnte sogar so weit gehen, zu behaupten, dass einiges auf direkte Kontakte über Agenten hindeutet. Es gibt sporadisch Andeutungen in dieser Richtung. So etwas wäre nicht verwunderlich. Einerseits wollten die ernsthafteren Verschwörer eine Art Adelsherrschaft nach dem Vorbild dieser fürchterlichen Stadt errichten. Da ist es nur natürlich, wenn sie entsprechende Verbindungen haben. Andererseits wäre eine solche Verschwörung zum Vorteil Lianta Xintalls. Selbst wenn ein Umsturzversuch kläglich scheitert, schafft er doch Unruhe. Dass die Xirien hier ihre Agenten in der Stadt haben, soviel können wir wohl voraussetzen. Wir sollten diese Hinweise ernstnehmen, auch wenn wir keineswegs von Beweisen sprechen können.“
    „Gut, ich werde mit Corthovrin reden, dass wir diesen Punkt berücksichtigen wollen“, entschied Konstantin. „Weiter!“
    „Die zweite Spalte finde ich da schon seltsamer, jedenfalls bei genauerer Betrachtung. Da hast du versucht, Kontakte der Verurteilten zu Militär und Suchergilde und so weiter aufzuführen. Wenn man das so aufgelistet vor sich hat, kommt man schon ins Grübeln. Die Verbindungen zu hohen Positionen im Militär erscheinen marginal. Es sieht ganz und gar nicht aus, als wären Söldnertruppen angeworben worden. Das passt nicht zu einem bevorstehenden Umsturz! Man könnte meinen, diese Leute seien ein reiner Stammtisch gewesen. Doch dazu hast du viel zu viele ungewöhnliche Kontakte gelistet: ein Schmied, ein Torwächter, ein Alchemist, ein Händler und so weiter und so fort. Wir bringen diese Dinge nur mit der Verschwörung in Verbindung, weil die Unterlagen aus denen wir davon wissen, versteckt gehalten wurden. Für mich passt diese Liste aber, wenn überhaupt, eher zu einem Schmuggelring.“
    „Willst du andeuten, dass wir es tatsächlich nur mit einem Klub von Maulhelden zu tun hatten, die untereinander herumgetönt haben, wie viel besser es sei, wenn sie als Geldadel herrschen könnten? Meinst du, diese Leute haben sich damit zufriedengegeben, in Wahrheit einfach nur einen gemeinsamen Schmuggel aufzuziehen und noch ein wenig reicher zu werden?“, hakte Konstantin nach.
    „Das ist nicht unmöglich. Auch dieses Verbrechen wäre groß genug gewesen, um zu seiner Vertuschung Morde in Auftrag zu geben. Aber so ganz uneingeschränkt kann ich es nicht glauben“, erwiderte Caingu.
    Konstantin kratzte sich nachdenklich an der Nase. „Ich glaube, wir sind wieder ein Stück weitergekommen, Caingu. Als mir die Art der Kontakte der Verschwörer hier und die Verbindung der Umstürzler, die länger dabei

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