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Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition)

Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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war immer noch sehr schnell, aber bemerkenswert lang für ein Blinzeln.
    »Diese Hybris!«, sagte er. »Dieser unapologetische Egotismus! Glaubst du wirklich, dass bei allem, was ich sehen kann, diese Welten über Welten, die ich in einem einzigen Blick habe, dass du, ein Staubkorn im aufgewühlten Meer der unendlichen Möglichkeiten, in der Lage sein könntest, mein Interesse auch nur für den kürzesten, flüchtigsten Augenblick zu erhalten?«
    Diana verschränkte die Arme vor der Brust und sah Zap unverwandt an.
    »Ich lege dir nur nahe, dass du die Wunder dieses aufgewühlten Meeres der Unendlichkeit in einer anderen Richtung erblickst. Falls es dir nichts ausmacht.«
    »Oh, in der Tat«, sagte Zap mit einem sarkastischen Zwinkern. »Ja, Sir! Sofort, Sir!« Er salutierte schneidig mit einem Tentakel. »Zu Befehl!«
    »Hör auf damit!«, sagte sie.
    Er stammelte, drehte sich dreißig Grad nach rechts und konzentrierte sich auf eine der Masken, die zurückstarrte.
    Das Peter-Wesen näherte sich. Als der missgestaltete Gastgeber zur Seite trat, tauchte Chuck auf.
    »Neuer Gast. Chuck, das Diana. Apartment fünf. Diana, das Chuck …«
    »Apartment zwei«, unterbrach sie ihn. »Wir kennen uns schon.«
    Das Peter-Wesen klapperte mit den Reißzähnen. »Chuck bringt Kuchen.«
    »Nur eine Kleinigkeit, die ich zusammengerührt habe«, sagte Chuck.
    »Kuchen gut.«
    Das Peter-Wesen war kurz davor, das Mitbringsel zu verschlingen, als Stacey es ihm aus den Händen riss. »Na, na, Schatz! Lass unseren Gästen auch was übrig!«
    Die Kreatur fletschte mit finsterem Blick die schrecklichen Zähne und bog die langen Finger mit den Krallen an den Spitzen.
    Sie gab ihm mit einem Holzlöffel einen Klaps auf die Knöchel. »Wir haben noch einen Rest Karottenkuchen im Kühlschrank. Iss doch was davon.«
    »Hat hier jemand Karottenkuchen erwähnt?«, fragte Vorm aus der Küche und öffnete bereits den Kühlschrank. Das Peter-Wesen stürmte davon, um mit den anderen Monstern um sein Stück zu streiten.
    »Tut mir leid wegen der Jungs«, sagte Diana.
    »Ach, die machen doch keine Mühe«, sagte Stacey mit ihrem unerschütterlichen June-Cleaver-Lächeln. »Es ist einfach nett, Gesellschaft zu haben.«
    Sie ging wieder hinüber, um zu versuchen, Ordnung zwischen die Monster zu bringen. Wenn das jemand konnte, dachte sich Diana, dann war es Stacey. Chuck setzte sich an ein Ende der Couch.
    »Hallo«, sagte Zap und winkte mit einem Tentakel.
    Chuck nickte. »Hi.«
    »So, eine Kennenlernparty also«, sagte Diana ohne jeglichen Gedanken hinter der Aussage. Einfach, um irgendetwas zu sagen.
    »Ja«, antwortete er auf seine eigene unbestimmte Art.
    Sie machte den Mund auf, schloss ihn dann aber wieder. Sie hatte gerade eine Bemerkung über seinen bösartigen kleinen Hund machen wollen und dass er ihn wieder herausgelassen hatte, aber sie dachte sich, er sei es wahrscheinlich leid, darüber zu sprechen.
    Smalltalk erwies sich als schwierig. Jedes Thema erschien ihr entweder dumm oder absurd. Das Problem, wenn man in einer anormalen Lage feststeckte, selbst mit Gesellschaft, war, dass es keine Normalität gab, an der man sich festhalten konnte, um die Dinge auszubalancieren. Ein harmloses Thema war schwer zu finden.
    »In letzter Zeit irgendwelche guten Filme gesehen?«, fragte sie.
    »Nein. Der Hund lässt mich normalerweise nicht so lange aus der Wohnung, und mein Fernseher kriegt nur Hanna-Barbera-Cartoons rein.«
    »Oh. Na ja, Scooby-Doo kann auch lustig sein.«
    » Scooby-Doo krieg ich nicht rein«, sagte er mit saurer Miene.
    » Familie Feuerstein ?«
    Er schüttelte den Kopf.
    » Yogi Bär ?«, versuchte sie es. » Hong Kong Pfui ? Captain Caveman ? Squiddly Diddly ?«
    »Nein. Von denen auch keine.« Er lächelte sie schwach an. »Ich glaube nicht, dass ich schon mal jemandem begegnet bin, der ein solcher Hanna-Barbera-Fan ist.«
    »Ich habe diese Angewohnheit, mir unnütze Belanglosigkeiten zu merken«, erwiderte sie. »Und ja, ich weiß, dass unnütze Belanglosigkeiten ein redundanter Ausdruck ist. Aber manche Belanglosigkeiten sind unnützer als andere, und ich gehe davon aus, dass die Kenntnis fast aller Figuren, die sich das Hanna-Barbera-Studio je ausgedacht hat, wahrscheinlich eher zur unnützen Kategorie gehört.«
    Er lachte.
    »Und welche kannst du dann sehen?«, fragte sie.
    »Das schwankt. Hauptsächlich Wiederholungen von Galaxy Trio und ab und zu eine Folge Speed Buggy . Manchmal, wenn die Sterne genau richtig stehen,

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