Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition)
kommt auch Fangface rein.«
» Fangface war eine Ruby-Spears-Produktion«, sagte Diana. »Nicht Hanna-Barbera.«
»Junge, das war kein Witz mit den unnützen Belanglosigkeiten, oder?«
»Jeder hat irgendein Talent.«
»Tu mir nur einen Gefallen«, sagte er. »Sag das nicht meinem Fernseher. Fangface ist vielleicht nicht der Hit, aber ich würde ihn ungern verlieren.«
Sie legte einen Finger an die Lippen. »Kein Wort darüber.«
»Ich hatte immer eine Vorliebe für Grape Ape «, sagte Zap.
Hinter ihr ergriff die unsichtbare Stimme das Wort. »Ich finde es kriminell, dass Wait Till Your Father Gets Home fast in Vergessenheit geraten ist.«
Sie zuckte zusammen. Es war keine große Reaktion, aber Chuck bemerkte es.
»Das ist nur Keith«, sagte Chuck. »Er existiert nicht.«
»Das habe ich mir schon sagen lassen.«
Er tippte sich mit dem Finger an die Schläfe. »Es hilft, nicht zu viel darüber nachzudenken.«
Sie imitierte die Geste. »Wird erledigt.«
Sie lächelten sich an. Diana neigte gewöhnlich nicht zu romantischen Phantasien, aber jetzt spürte sie doch eine Verbindung, einen Funken. Sie bemerkte es, weil sie es vorher so selten erlebt hatte. Hier lief etwas. Etwas Undefiniertes, aber Vielversprechendes.
Vorm kam herüber, ließ sich zwischen Diana und Chuck aufs Sofa fallen und zerstörte den Moment.
»Und was macht ihr zwei verrückten jungen Leute hier drüben?«, fragte er.
»Flirten, glaube ich«, sagte Zap. »Faszinierendes Ritual, wirklich. Ich bin nicht mit den Gepflogenheiten vertraut, aber ich vermute, sie waren gerade dabei, Geschlechtsverkehr anzubahnen.«
»Macht ruhig weiter«, sagte Vorm. »Ich wollte euch nicht unterbrechen.«
»Um genau zu sein«, sagte Smorgaz, »findet eine Paarung nur statt, wenn das Weibchen so berauscht ist, dass sein Urteilsvermögen beeinträchtigt wird, allerdings ohne die unmittelbare Bedrohung, Erbrechen herbeizuführen.«
Chuck entschuldigte sich und ging ins Bad.
»Vielen Dank, Jungs«, sagte Diana.
»Haben wir etwas falsch gemacht?«, fragte Vorm.
»Vergesst es. Kein Problem.«
Sie erwischte Zap wieder dabei, wie er sie anstarrte. Er verschränkte die Tentakel und richtete sein Riesenauge in Richtung Decke.
Stacey und das Peter-Wesen kamen mit einem Teller Gurkensandwiches herüber.
»Benehmen sich auch alle hier drüben?«, fragte Stacey mit warmherzigem Lächeln.
»Imbiss, Imbiss«, sagte das Peter-Wesen.
»Von mir aus gern!« Vorm schnappte sich zwei Hände voll und verschlang sie mit einem einzigen Haps. Ein Sandwich war übrig – er pflückte es vorsichtig vom Tablett und führte es mit einem abgespreizten pelzigen kleinen Finger zum Mund. »Äh ... möchte jemand das letzte?«, fragte er.
Niemand wollte.
»Lecker«, sagte er. »Absolut köstlich. Ihr müsst mir unbedingt das Rezept geben.«
»Ist ein altes Familiengeheimnis«, sagte Stacey. »Meine Lippen sind versiegelt.«
»Gurken und Mayonnaise«, sagte das Peter-Wesen.
Sie drohte ihm mit dem Finger, und er wich zurück.
»Na, na, Peter, warum tust du so etwas Schlimmes? Ich glaube nicht, dass ich dir das je verzeihen werde!«
Das Peter-Wesen schmollte. Tränen stiegen ihm in die großen roten Augen.
»Tut mir leeeeeiiiid.«
»Oh, du weißt doch, dass ich nie böse auf dich sein kann, du dummer Junge!«
Grinsend beugte er sich vor, und Diana nahm an, er sei gerade dabei, ihr den Kopf abzubeißen. Stattdessen küssten sie sich, und das Fledermaus-Ding wechselte den Wirt, als sich ihre Lippen berührten.
Trotz aller Mühe, nicht darüber nachzudenken, überlegte Diana, wie das Paar die Sache mit dem Sex wohl hinbekam. Sie konnte es sich vorstellen, schaffte es aber durch schiere Willenskraft, nicht bei den Bildern zu verweilen, die ihr durch den Kopf gingen.
»Entschuldigt uns bitte«, sagte Peter.
Als sich das Stacey-Wesen umdrehte, versetzte er ihm einen Klaps aufs Hinterteil. Das Ding wechselte wieder den Wirt, und Stacey kicherte.
»O Peter, du schlimmer Junge!«
Diana lächelte. Das Paar machte ihr Angst, aber sie waren auch irgendwie süß. Wenn man die Fledermaus-Kreatur abzog, die einer von ihnen immer sein musste, dann hatten die beiden wahrscheinlich die beste Beziehung, die sie seit Langem gesehen hatte. Sie schienen die Gesellschaft des anderen jeweils zu genießen und machten das Beste aus einer schwierigen Lage. Das hatte etwas Besonderes. Abgefahren zwar, aber besonders.
Sie stand auf und erwischte Chuck, als er gerade aus dem Bad kam.
»Hey, tut
Weitere Kostenlose Bücher