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Der Mondscheingarten

Der Mondscheingarten

Titel: Der Mondscheingarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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wusste ich, dass du mich befreien könntest.«
    Auf ihre Worte folgte minutenlanges Schweigen. Lilly wischte sich die Tränen von den Wangen und blickte dann zu Gabriel, in dessen Augen es ebenfalls feucht glitzerte.
    Er sah sie eindringlich an, an seiner Miene war zu erkennen, dass ihre Worte ihn sehr bewegten.
    »Ich möchte, dass du etwas weißt«, sagte er, nachdem er einen Moment geschwiegen hatte. »Und zwar, dass nicht nur Peter dich geliebt hat. Sondern dass ich dich auch liebe. Selbst wenn wir heute erst unser erstes wirkliches Date haben, habe ich die starke Vermutung, dass das mit uns et…«
    Weiter kam er nicht, denn Lilly erhob sich, ging zu ihm, und in diesem Augenblick war es ihr egal, ob das gesamte Lokal zusah. Sie barg sein Gesicht in ihren Händen und küsste ihn einfach. »Ich liebe dich auch, Gabriel. Und ja, ich glaube auch, dass aus uns etwas werden kann!«
    Stunden später blickte sie an Gabriels Schlafzimmerdecke und lächelte breit über das, was das Schicksal ihr beschert hatte. Noch immer fiel es ihr schwer zu glauben, dass ihr so etwas passiert war. Doch neben ihr lag Gabriel, sein ruhiger Atem füllte die Stille des Raumes, und ihr Körper brannte noch immer von seinen Küssen, Berührungen und der Be­wegung, die sie beide in lustvollem Einverständnis vollführt hatten. Wie sehr hatte ihr doch der Sex gefehlt! Und wie sehr hatte sie es genossen, Gabriel ganz nah bei sich zu haben, so nah, dass nicht mal eine Feder zwischen sie passte. Er ist es, dachte sie. Er ist der Richtige, das weiß ich nun wirklich.
    Vielleicht hatte ja sogar Peter seine himmlischen Finger im Spiel gehabt. Bisher hatte sie nicht an Kräfte aus dem Jenseits oder Engel geglaubt, aber nun war sie versucht, das zu tun. Egal, wie es war, sie würde Gabriel nicht mehr gehen lassen. Auch wenn ihre Zeit in London bald verstrichen war und sie wieder zurückmusste. Es gab gewiss Mittel und Wege, zusammen zu sein. Irgendwie. Wer sagte denn schon, dass man nur in Berlin Antiquitäten verkaufen konnte?
    Am nächsten Vormittag, nach einem Telefonat mit Sunny, in dem sie erfahren hatte, dass der Film sicher verpackt im Laden auf sie wartete, fühlte sich Lilly wie auf Wolken.
    »Ich werde morgen zurückfliegen«, eröffnete Lilly ihrer Freundin am selben Abend. »Der Film ist fertig, und ich fühle mich so verdammt nahe dran, das Geheimnis unserer Geige endgültig aufzudecken.«
    Ellen nahm sie in ihre Arme. »Dann hoffe ich sehr für dich, dass deine Mutter oder irgendwer sonst den Mann auf dem Video kennt. An ihm hängt jetzt alles.«
    »Ich werde ihn finden, verlass dich drauf. Und wenn ich Bescheid weiß, rufe ich dich sofort an!«
    »Und vergiss nicht, Gabriel Bescheid zu sagen. Der wird dir wahrscheinlich am Flughafen auflauern und dich zum Bleiben überreden wollen.«
    »Ich komme ja wieder«, entgegnete Lilly lachend. »Und er zu mir. Hoffe ich zumindest.«
    Natürlich hatte Ellen bis ins kleinste Detail wissen wollen, wie der Abend gewesen war. Einige Einzelheiten hatte Lilly ihr vorenthalten, doch um zu sehen, dass sie in diesem Augenblick eine der glücklichsten Frauen in ganz London war, brauchte es keine Worte. Ellen hatte dafür einen geschulten Blick.
    »Na endlich! Ich wusste doch, dass du eines Tages wieder jemanden in dein Herz reinlassen würdest. Er ist der Richtige, glaub mir.«
    Und Lilly glaubte das von ganzem Herzen.
    Als der Flieger am nächsten Vormittag in Berlin-Tegel aufsetzte, verspürte Lilly nicht nur gespannte Vorfreude, sondern auch das gute Gefühl, nach Hause zu kommen. Und tiefe Dankbarkeit Ellen gegenüber, was sie ihr bei ihrem Abschied auch deutlich klargemacht hatte.
    »Lass es aber nicht ewig dauern, bis ich dich wiedersehe«, hatte Ellen sie anschließend gemahnt und sie fest umarmt.
    Inzwischen hatten sich die Schneeberge in Matsch verwandelt, aber der kleine Laden sah immer noch so aus, wie Lilly ihn verlassen hatte.
    Die Ladenhüter standen noch da, aber einige Stücke fehlten, Sunny hatte sie offenbar verkauft. Beim Eintreten, während die Dienstbotenglocke über ihr bimmelte, fand sie die Studentin am Tresen, über einem dicken Haufen Bücher und Kopien.
    »Lilly!«, schreckte sie auf. »Du bist hier!«
    »Ja, das bin ich«, entgegnete sie. »Nach unserem Telefonat hat für mich festgestanden, dass ich keine Zeit mehr verlieren darf. Ich möchte das Video noch heute meiner Mutter zeigen.«
    Lilly entging nicht, dass Sunny sie verwundert ansah.
    »Du siehst gut aus, warst du auf

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