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Der Monstrumologe - Der Monstrumologe - The Monstrumologist

Der Monstrumologe - Der Monstrumologe - The Monstrumologist

Titel: Der Monstrumologe - Der Monstrumologe - The Monstrumologist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Yancey
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seufzte und lachte dann lange, leise und bitter. »›John J. J. Schmidt‹! Weißt du, WillHenry, ich glaube auch nicht, dass Kearns sein richtiger Name ist.«
    Er hielt jedoch Wort, ganz gleich, wie sein richtiger Name lautete. Eine Stunde nach unserem Abendessen, als der Vollmond sein silbriges Haupt über die Wipfel erhob, kam er zurück, zog sich ohne ein Wort für uns beide auf sein Zimmer zurück, bloß um kurz darauf in frischen Kleidern die Treppe herunterzutrampeln, den Reiseumhang übergeworfen, die Taschen in der Hand.
    »Nun, Pellinore, ich bin dann mal weg«, verkündete er. »Das Ganze hier war ein prima Spaß, aber ich möchte Ihre Gastfreundschaft nicht überstrapazieren, was ich, wie ich vermute, seit mindestens einem Tag schon getan haben könnte.«
    »Seit mehr als einem, John«, erwiderte Warthrop trocken. »Was haben Sie mit Jonathan Peterson gemacht?«
    »Mit wem?« Er wirkte ehrlich verwirrt. »Ah! Der Lakai des alten Knackers! Ja. Der. Wieso fragen Sie das?«
    »Wo ist er?«
    Er schüttelte traurig den Kopf. »Niemand scheint ihn finden zu können, Pellinore. Es ist eine tragische Angelegenheit.«
    Warthrop sagte einen Moment lang nichts und dann ernst: »Ich beabsichtige nach wie vor, die Behörden zu informieren.«
    »In Ordnung, und ehrlich, ich kann es Ihnen nicht verübeln, deshalb will ich auch nicht mehr an Ihre Vernunft appellieren.« Er kicherte dem Doktor in die versteinerte Miene. »Wissen Sie, warum ich Sie so sehr mag, Warthrop? Sie sind so verdammt aufrichtig .«
    Er richtete das Wort an mich. »Und du, Will Henry! Du bist mir doch nicht böse wegen dieses bedauerlichen Zwischenfalls in den Höhlen, hoffe ich; es war wirklich nicht anders zu machen. Nicht dass ich das würde, aber sollte ich jemals irgendjemand von deiner Todesverachtung im Kampf erzählen, man würde mich für einen Lügner halten. Du wirst eines Tages einen hervorragenden Monstrumologen abgeben, falls du dieVormundschaft von Warthrop hier überlebst. Auf Wiedersehen, Will!«
    Er schüttelte mir die Hand und zerzauste mir das Haar. Der Doktor fragte: »Wo geht’s als Nächstes hin, Kearns?«
    »Also wirklich, Pellinore, erst drohen Sie damit, mich anzuzeigen, und anschließend erkundigen Sie sich nach meinem Aufenthaltsort? Ich bin schließlich kein kompletter Idiot, kein Bobby Morgan. Übrigens, wie um alles in der Welt haben Sie ihn dazu überredet, Sie nicht ins Gefängnis zu werfen?«
    Warthrop versteifte sich und sagte: »Robert ist ein alter Freund von mir. Er versteht die Wichtigkeit meiner Arbeit.«
    »Sie weiter jagen zu lassen macht New Jerusalem sicherer? Erzählen Sie das dem guten Reverend Stinnet und seiner Gemeinde!«
    »Ich dachte«, sagte der Doktor gelassen, »Sie wollten uns verlassen?«
    »Das tu ich auch! Im Ernst, ich glaube, ich habe wirklich einen schönen, langen Urlaub nötig. Eine gemächlichere Art von Jagd, eine weniger beängstigende Beute, die mich in Anspruch nimmt, insbesondere da mir die unentbehrlichen Dienste Master Will Henrys hier nicht zur Verfügung stehen werden.«
    »Noch eine Sache, die ich nicht vergessen habe«, entgegnete der Doktor düster. »Sie sollten aufbrechen, Kearns, bevor ich beginne, zu lange darüber nachzudenken.«
    Unter Beherzigung des Rates des Doktors nahm er auf der Stelle Abschied, und am nächsten Morgen löste Warthrop sein Versprechen ein und meldete den Mord den Behörden, obschon meines Wissens nie etwas dabei herauskam. Eine einzige Meldung erschien in der Zeitung hinsichtlich des mysteriösen Verschwindens von Jonathan Peterson, aber sonst meines Wissens nichts; seine Leiche wurde nie gefunden.
    Nach jenem Frühjahr 88 sprachen wir nicht viel über John Kearns. Das Thema schien den Doktor moralischen Dilemmas auszusetzen, mit denen er sich nicht belasten wollte.
    Im Spätherbst jenes Jahres jedoch kam der Gegenstand auf Umwegen zur Sprache. Ich war im Esszimmer mit dem Polieren des Familiensilbers beschäftigt, als ich aus der Bibliothek einen lauten Schrei hörte und das Geräusch von etwas Schwerem hörte, das auf den Boden fiel. Beunruhigt eilte ich in den Raum und rechnete damit, den Doktor zusammengebrochen auf einem Haufen vorzufinden. (Er hatte tagelang sehr hart gearbeitet, ohne zu schlafen oder etwas zu sich zu nehmen.) Stattdessen entdeckte ich ihn, wie er hin und her ging und einen Pfad in den Teppich trat, sich mit der Hand unablässig durchs Haar fuhr, das längst überfällig für einen Schnitt war, und ärgerlich vor sich

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