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Der mysterioese Zylinder

Der mysterioese Zylinder

Titel: Der mysterioese Zylinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellery Queen
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Meinung dazu hören, bevor Prouty eintrifft.«
Velie stieß barsch einen Befehl aus, und einen Moment später erschien hinter einem Kriminalbeamten ein mittelgroßer Mann in Abendkleidung, mit olivbrauner Gesichtsfarbe und einem dünnen schwarzen Schnurrbart.
»Hier ist er, Inspektor«, sagte Velie.
»Ah, ja.« Queen unterbrach die Untersuchung und schaute zu ihm auf. »Guten Abend, Doktor. Ich hörte, daß Sie die Leiche unmittelbar nach ihrer Entdeckung untersucht haben. Ich erkenne keine offensichtliche Todesursache – was ist Ihre Ansicht?«
»Meine Untersuchung war notgedrungen nur eine sehr oberflächliche«, sagte Dr. Stuttgard vorsichtig, während seine Finger ein nichtexistentes Stäubchen von seinem Satinrevers schnippten. »In dem Halbdunkel und unter diesen Umständen konnte ich zunächst keine Anzeichen eines unnatürlichen Todes feststellen. Wegen der Verzerrung der Gesichtsmuskulatur dachte ich zunächst, es wäre ein einfacher Fall von Herzversagen, aber bei näherem Hinsehen bemerkte ich die Blaufärbung des Gesichts – bei diesem Licht ist sie doch ziemlich deutlich, nicht wahr? Das, zusammen mit dem Alkoholdunst vom Mund her, schien auf irgendeine Form von Alkoholvergiftung hinzudeuten. Eines kann ich Ihnen auf jeden Fall sicher sagen – dieser Mann starb nicht an einem Schuß oder einem Stich. Das habe ich natürlich sofort überprüft. Ich habe sogar seinen Hals untersucht – wie Sie sehen, habe ich den Kragen gelockert –, um sicher zu gehen, daß er nicht erwürgt worden ist.«
»Ja klar.« Der Inspektor lächelte. »Vielen Dank, Doktor. Oh, ehe ich es vergesse«, fügte er noch hinzu, als sich Dr. Stuttgard schon mit einem dahingemurmelten Gruß von ihm abwandte, »glauben Sie, dieser Mann könnte an einer Methanolvergiftung gestorben sein?«
Dr. Stuttgard antwortete sofort. »Unmöglich«, sagte er. »Es war etwas sehr viel Stärkeres und schneller Wirkendes.«
»Können Sie uns das Gift nennen, das den Mann hier umgebracht hat?«
Der Arzt zögerte. Dann sagte er förmlich: »Es tut mir leid, Inspektor; vernünftigerweise können Sie keine größere Genauigkeit von mir erwarten. Unter diesen Umständen …« Seine Stimme verlor sich, und er zog sich zurück.
Queen schmunzelte, als er sich wieder an seine schreckliche Arbeit machte.
Der auf dem Boden hingestreckte Tote war kein angenehmer Anblick. Der Inspektor hob vorsichtig die geballte Hand des Toten an und starrte in dessen verzerrtes Gesicht. Dann schaute er unter den Sitz; dort war nichts. Über die Rückenlehne des Sessels war achtlos ein schwarzes, seidengefüttertes Cape geworfen. Queen leerte die Taschen von Frack und Cape; seine Hände durchstöberten die gesamte Kleidung. Aus der inneren Brusttasche holte er einige Briefe und Papiere hervor. Er untersuchte die Westen-und Hosentaschen und stapelte das, was er fand, in zwei Häufchen
– das eine enthielt Briefe und Papiere, das andere Münzen, Schlüssel und verschiedene andere Sachen. In einer der Seitentaschen fand er eine kleine silberne Flasche mit den Initialen »M.F.«. Er ging mit der Flasche sehr behutsam um, hielt sie am Hals fest und untersuchte aufmerksam die glänzende Oberfläche auf Fingerabdrücke. Kopfschüttelnd wickelte er die Flasche mit allergrößter Sorgfalt in ein sauberes Taschentuch und legte sie beiseite.
Den blauen Kontrollabschnitt der Eintrittskarte mit der Aufschrift »LL32 Links« verstaute er in seiner eigenen Westentasche.
Er hielt sich nicht mit der Untersuchung der einzelnen Gegenstände auf, sondern ging mit seinen Händen über das Futter von Weste und Rock und fuhr rasch die Hosenbeine entlang. Als er die Tasche im Rockschoß abtastete, rief er auf einmal mit leiser Stimme: »Sehr gut, Thomas – hier hab’ ich noch was Nettes gefunden« und zog eine kleine straßbesetzte Damenhandtasche hervor.
Nachdenklich drehte er sie in seinen Händen, knipste sie dann auf, schaute den Inhalt durch und nahm eine Reihe weiblicher Accessoires heraus. In einem kleinen Seitenfach fand er, neben dem Lippenstift liegend, ein winziges Täschchen für Visitenkarten. Wenig später legte er den Inhalt wieder in die kleine Handtasche zurück und steckte das Ganze in seine eigene Tasche.
Der Inspektor hob die Papiere vom Boden auf und überflog sie. Er runzelte die Stirn, als er zum letzten Blatt kam – es trug einen Briefkopf.
»Hast du den Namen Monte Field schon einmal gehört, Thomas?« fragte er und schaute auf.
Velie kniff die Lippen zusammen. »Das will

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