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Der mysterioese Zylinder

Der mysterioese Zylinder

Titel: Der mysterioese Zylinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellery Queen
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Er hat mich angefallen, und ich habe mich gewehrt.«
»So, so!« murmelte Queen. »So kommen wir nicht weiter …«
Die Tür flog plötzlich auf, und Detective Johnson stand auf der Schwelle. Er nahm den Inspektor beiseite. »Velie hat mich erst vor kurzem hierher geschickt, falls Sie mich brauchen sollten, Inspektor … Und als ich gerade kam, sah ich diesen Burschen hier. Ich konnte mir nur vorstellen, daß er hier rumschnüffeln wollte, und da bin ich ihm nachgegangen.«
Queen nickte zustimmend. »Ich bin froh, daß du gekommen bist – ich kann dich hier brauchen«, brummte er, gab den anderen ein Zeichen und begab sich mit ihnen ins Wohnzimmer.
»Nun, mein Lieber«, sagte er barsch zu dem großgewachsenen Eindringling, »die Vorstellung ist zu Ende. Wer sind Sie, und was machen Sie hier?«
»Mein Name ist Charles Michaels – Sir. Ich bin Mr. Monte Fields Diener.« Der Inspektor kniff die Augen zusammen. Die ganze Haltung des Mannes hatte sich auf unmerkliche Weise verändert. Sein Gesicht war ausdrucksleer wie vorher, und sein Verhalten schien gleich geblieben zu sein. Trotzdem nahm der alte Mann eine Verwandlung wahr; er warf einen Blick zu Ellery hinüber und fand die Bestätigung für seinen Gedanken in den Augen seines Sohnes.
»Stimmt das?« hakte der Inspektor nach. »Diener, eh? Und woher kommen Sie zu einer so frühen Stunde mit dieser Reisetasche?« Er zeigte auf einen Koffer, ein billiges, schwarzes Etwas, das Piggott in der Diele aufgehoben und ins Wohnzimmer getragen hatte. Ellery ging ganz plötzlich in die Diele hinüber. Er bückte sich, um etwas aufzuheben.
»Sir?« Michaels schien durch diese Frage aus der Fassung gebracht. »Das ist meiner, Sir«, teilte er ihnen mit. »Ich wollte heute morgen auf Urlaub gehen und hatte mit Mr. Field vereinbart, vor meiner Abreise herzukommen, um meinen Lohn abzuholen.« Die Augen des alten Mannes funkelten. Das war’s! Michaels’ Aussprache und seine normale Haltung waren unverändert; aber seine Stimme und seine Ausdrucksweise hatten sich bemerkenswert gewandelt.
»Sie hatten also vereinbart, Ihren Scheck heute morgen bei Mr. Field abzuholen?« murmelte der Inspektor. »Das ist etwas merkwürdig, jetzt, nach allem, was passiert ist.«
Michaels erlaubte seinen Gesichtszügen, für einen Moment Erstaunen zu zeigen. »Wieso, wo ist Mr. Field?« fragte er.
»Oh, in der kalten Erde liegt der Herr begraben«, kicherte Ellery vom Foyer her. Er kam zurück ins Wohnzimmer und schwenkte die Zeitung, die Michaels bei seinem Zusammenstoß mit Piggott fallengelassen hatte. »Aber wirklich, alter Knabe, das ist ein bißchen viel verlangt, nicht wahr. Hier ist die Morgenzeitung, die Sie bei sich hatten. Und das erste, was ich sehe, als ich sie aufhebe, ist die schöne schwarze Schlagzeile, die Mr. Fields kleinen Unfall beschreibt. Über die ganze Titelseite geschmiert. Und der Artikel ist Ihnen nicht aufgefallen?«
Michaels blickte starr auf Ellery und die Zeitung. Aber dann schlug er die Augen nieder, während er leise sagte: »Ich hatte noch keine Gelegenheit, heute morgen die Zeitung zu lesen, Sir. Was ist mit Mr. Field passiert?«
Der Inspektor schnaufte. »Field ist ermordet worden, Michaels, und Sie haben das die ganze Zeit gewußt.«
»Das habe ich nicht, glauben Sie mir, Sir«, entgegnete der Diener respektvoll.
»Hören Sie auf zu lügen!« fuhr Queen ihn an. »Erzählen Sie uns, warum Sie hier sind, oder Sie werden Zeit genug haben, hinter Gittern zu plaudern!«
Michaels sah den alten Mann geduldig an. »Ich habe Ihnen die Wahrheit erzählt, Sir«, sagte er. »Mr. Field hat mir gestern gesagt, ich solle heute morgen kommen, um meinen Scheck abzuholen. Das ist alles, was ich weiß.«
»Sie sollten ihn hier treffen?«
»Ja, Sir.«
»Warum haben Sie dann vergessen zu läuten? Sie haben einen Schlüssel benutzt, als hätten Sie nicht erwartet, jemanden hier vorzufinden, mein Lieber«, sagte Queen.
»Geklingelt?« Der Diener riß erstaunt die Augen auf. »Ich benutze immer meinen Schlüssel. Ich störe Mr. Field nicht, wenn sich das verhindern läßt.«
»Warum hat Ihnen Mr. Field den Scheck nicht schon gestern gegeben?« schnauzte der Inspektor.
»Ich nehme an, er hatte sein Scheckheft nicht zur Hand, Sir.«
Queen spitzte die Lippen. »Sie haben nicht einmal eine besonders große Vorstellungskraft, Michaels. Wann haben Sie ihn gestern zuletzt gesehen?«
»Ungefähr um sieben Uhr, Sir«, antwortete Michaels prompt. »Ich wohne nicht hier in der Wohnung. Sie ist zu

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