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Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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dennoch einen herben Zug, der ihr einen Schauder über den Rücken jagte.
    Dies war nicht der auf charmante, verführerische Art böse Junge.
    Dies war ein erlesener gefallener Engel, der sich von der Welt fernhielt, die um ihn herum existierte.
    Abby stand langsam auf. Sie stellte fest, dass sie sich nervös über die Lippen leckte, als der Vampir nonchalant zu ihr schlenderte. Der Blick aus seinen mitternachtsschwarzen Augen glitt mit einer enervierenden Intensität über ihren Körper. Erst einen Schritt vor ihr hielt er an.
    »Ah. Abby, nicht wahr?«
    Die dunkle Stimme strömte über sie wie warmer Honig. Es war eine Stimme, die genauso tödlich faszinierend war wie der Rest von ihm. Er fiel in die Kategorie »gefährlich«, und das wurde in diesem Fall mit einem großen G geschrieben.
    Aber Dante hätte sie nicht hier gelassen, wenn er nicht glauben würde, dass sie hier in Sicherheit wäre. Sie mochte zwar nicht viel über den Vampir wissen, der sie gerettet hatte, aber sie wusste, dass er sie nicht absichtlich einem seiner Kumpel als Abendessen überlassen würde.
    Oder?
    »Ja, und ich nehme an, Sie sind Viper?«, murmelte Abby höflich.
    »Sehr scharfsinnig.« Die dunklen Augen glitten über Abbys schmales Gesicht und ihre honigfarbenen Locken. »Und einfach hinreißend.«
    Hinreißend? Abby runzelte leicht die Stirn. War er blind? Oder hatte er etwas Niederträchtiges im Sinn? Sie war nie mehr als ordentlicher Durchschnitt gewesen. Und da war sie nicht mit Dreck bedeckt gewesen und hatte nicht nach schmutzigen Gassen gestunken.
    »Danke... würde ich mal sagen.«
    Seine Lippen verzogen sich zu einem aalglatten Lächeln.
    »Ihr braucht mich nicht mit solchem Misstrauen anzusehen. Ich ernähre mich nie von meinen Gästen. Das ist ziemlich schlecht fürs Geschäft.«
    Was für eine Erleichterung. Abby räusperte sich.
    »Und in welchem Geschäft sind Sie tätig?«
    »Ich bin ein Vermittler von Genuss«, sagte er einfach.
    Abby starrte ihn bei diesen unerwarteten Worten entgeistert an. »Sie sind ein Zuhälter?«
    Sein sanftes Lachen erinnerte sie entschieden an Dante.
    »Es ist nichts so Mondänes«, schnurrte er leise. »Was ich zu bieten habe... o nein, Dante wäre mir nicht gerade dankbar, wenn ich Euch dermaßen schmutzigen Geschichten aussetzen würde. Er ist erstaunlich besorgt um Euch.« Ohne Vorwarnung streifte er leicht mit der Hand ihre Wange. »Und das ist kein Wunder.«
    Sie wand sich unbehaglich. »Wie bitte?«
    »Eine solche Reinheit.« Sein Blick glitt über ihren verkrampften Körper, bevor er wieder zu ihrem blassen Gesicht zurückkehrte. »Ein goldenes Leuchtfeuer in der Dunkelheit.«
    Zuerst hinreißend und nun rein? Der arme Vampir hatte wohl wirklich nicht mehr alle Tassen im Schrank.
    Kein sehr tröstlicher Gedanke.
    »Ich fürchte, Sie verwechseln mich mit jemand anders«, sagte sie langsam, um sicherzustellen, dass er ihren Worten folgen konnte.
    Anscheinend wurde ihm bewusst, dass sie befürchtete, er sei wahnsinnig. »Ich spreche nicht von Keuschheit.« Er vollführte eine elegante Geste mit der Hand. »So eine langweilige Obsession der Sterblichen. Oder sogar des Geistes, den Ihr in Euch tragt. Ich spreche von Eurer Seele, Abby Ihr habt Tragik und sogar Verzweiflung kennengelernt, doch Ihr bliebt unbefleckt.«
    Abby machte vorsichtig einen Schritt nach hinten und wünschte verzweifelt, Dante möge zurückkehren. Dieser Viper hatte etwas sehr Enervierendes.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.«
    »Das Böse, Lust, Gier - die dunkleren Leidenschaften, von denen sich die Sterblichen so leicht in Versuchung führen lassen.«
    »Na ja, ich nehme an, jeder wird in Versuchung geführt.«
    »Ja, und so wenige widerstehen.« Er trat noch näher, und seine Finger strichen erneut über ihre Wange. »Eine solche Unschuld muss eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf diejenigen ausüben, die durch die Nacht wandern. Bosheit sucht stets nach Erlösung, so wie die Schatten nach dem Licht streben.«
    Abbys Kopf begann zu schmerzen, als sie versuchte, den schwer verständlichen Enthüllungen zu folgen. Wow - und sie hatte schon gedacht, Dante spräche in Rätseln.
    »Ah... klar«, murmelte sie und machte einen Schritt nach hinten in ihrem merkwürdigen Pas de deux. »Wo ist Dante?«
    Viper zuckte mit den Achseln. »Er hat mir nicht seinen vollständigen Reiseplan gegeben, aber ich weiß, dass er sich auf die Suche nach Frühstück gemacht hat.«
    Abbys Magen gab unvermittelt ein erleichtertes

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