Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
Vom Netzwerk:
Dante. »Und da wir gerade von Berühren sprechen...«
    Die drohende Schärfe in der weichen Stimme war nicht zu überhören, aber Viper lachte nur.
    »Man kann einen Vampir nicht dafür verurteilen, eine solche Reinheit zu bewundern. Sie ist sehr... berauschend.«
    »Dann solltest du vielleicht etwas frische Luft schnappen, damit dein Kopf wieder klar wird«, warnte ihn Dante.
    »Stets der Krieger.« Viper ergriff Abbys Finger und zog sie an seine Lippen. »Wenn Ihr Euch entscheiden solltet, dass Ihr einen Dichter bevorzugt, verlangt nach mir.«
    »Viper«, knurrte Dante.
    Mit dem gleichen mysteriösen Lächeln wie vorher verbeugte sich Viper vor dem anderen Vampir, bevor er zur Tür ging.
    »Ich werde euch beide verlassen, damit ihr euch ausruhen könnt. Ihr braucht nicht zu befürchten, dass ihr belästigt werdet.
    Ich verspreche, euch die Wölfe, oder in diesem Fall die Dämonen, vom Leib zu halten.«
    Als sie allein waren, wartete Dante einen Augenblick, bevor er Abbys Hand ergriff, die Viper noch vor so kurzer Zeit liebkost hatte.
    »Du musst meinem Freund vergeben«, meinte er mit einem ironischen Lächeln. »Er glaubt, er wirke auf Frauen unwiderstehlich.«
    Abby unterdrückte den Drang, mit der Hand Dantes Gesicht zu berühren, und zuckte geistesabwesend mit den Achseln.
    »Er ist ziemlich faszinierend.« Sie hatte das Gefühl, das zugeben zu müssen. Sicherlich würde nicht einmal ein brabbelnder Schwachkopf glauben, dass dieser wunderschöne gefallene Engel sie vollkommen kaltließ.
    »Du findest ihn attraktiv?«
    »Auf eine untote Art und Weise.«
    Sein Gesicht nahm einen verschlossenen Ausdruck an.
    »Ich verstehe.«
    »Aber er macht mir auch Angst. Ich glaube, er würde alles und jeden auf seinem Weg vernichten, wenn es seinen Zwecken dienen würde.«
    Ein Lächeln glitt über Dantes Lippen. »Er wird dir nichts tun. Nicht, solange ich in deiner Nähe bin.«
    »Wo warst du?«
    Dante drückte Abbys Finger leicht. Dann ging er zu dem Koffer zurück, den er auf dem Sofa hatte liegen lassen, und öffnete ihn.
    »In Selenas Haus, um ein paar Habseligkeiten zu holen, die wir vielleicht brauchen können.« Er zog mehrere Jeanshosen und legere Baumwollhemden heraus, die früher Abbys Arbeitsgeberin gehört hatten. »Sie passen vielleicht nicht perfekt, aber sie sollten genügen.«
    Abby seufzte erleichtert bei dem Gedanken an saubere Kleidung. Ein kleines Stück vom Paradies.
    »Vielen Dank«.
    Dante griff wieder in den Koffer und zog einen kleinen Plastikbehälter heraus. »Und ich habe dir auch das hier mitgebracht.«
    »Was ist das?«
    »Etwas, wovon ich glaube, dass du es bald brauchen wirst.«
    Wider alle Vernunft hoffend, dass es ein Schokoladeneisbecher war, nahm Abby den Behälter entgegen und öffnete langsam den Deckel. Sie rümpfte die Nase angesichts des fauligen Geruchs, der aus der klebrigen grünen Masse drang, bei der es sich mit ziemlicher Sicherheit nicht um Schokoladeneis handelte.
    »Igitt, das ist dieses scheußliche Zeug, das Selena immer getrunken hat.«
    »Du wirst davon satt werden.«
    Hastig stellte Abby den Behälter auf einen Tisch in ihrer Nähe. »Von einem Cheeseburger und Pommes ebenfalls, und bei denen gibt es keinen ekelhaften grünen Nachgeschmack.«
    »Abby.« Sonderbarerweise drehte sich Dante um, um durch den großen Raum zu wandern, wobei seine Finger rastlos durch seine Haare strichen. »Es gibt da etwas, was du wissen musst.«
    Abby lief es eiskalt den Rücken herunter, als sie seine raue Stimme vernahm. Sie wusste vielleicht überhaupt nichts über Vampire, aber sie kannte diesen Tonfall. Er bedeutete immer Ärger.
    »Was denn?«
    Langsam drehte er sich um, um sie mit einem ernsten Gesichtsausdruck prüfend anzusehen.
    »Als Selena starb, hat sie dich berührt.«
    Widerstrebend rief sich Abby diese furchtbaren Momente in Selenas verkohltem Schlafzimmer in Erinnerung. Sie hatte eigentlich versucht, sie aus ihrem Kopf zu bekommen.
    Dann nickte sie. »Ja, ich erinnere mich. Ihre Finger haben sich bewegt, und dann packte sie mich am Arm. Es tat weh.«
    »Der Grund ist, dass sie dir ihre Kräfte übertragen hat.«
    »Ihre... Kräfte?«
    »Den Geist des Phönix«, erklärte Dante. »Er wohnt jetzt in dir.«
    Abby taumelte zurück, als sie auf die Pointe dieses kranken Scherzes wartete. Es musste doch eine Pointe geben, oder? Denn wenn das nicht der Fall war, dann meinte Dante seine Worte ernst. Und das würde bedeuten, dass irgendeine entsetzliche Kreatur ihr Lager in ihr

Weitere Kostenlose Bücher