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Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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Knurren von sich. Sie konnte sich nicht einmal mehr an ihre letzte Mahlzeit erinnern. Was bedeutete, dass sie viel zu lange her war.
    »Gott sei Dank, ich verhungere schon fast. Ich hoffe, er bringt...« Die köstlichen Bilder von Pfannkuchen, Eiern und Schinkenspeck verloren plötzlich ihren Glanz, als sie daran dachte, was Dante bei seinem Mahl vor dem Morgengrauen zu sich nehmen würde.
    Viper hob bei Abbys unverkennbarem Schauder eine goldene Augenbraue.
    »Macht Euch keine Sorgen, hinreißende Abby. Er befindet sich nicht auf der Jagd.« Er bewegte sich mit faszinierender Anmut, als er ein völlig unauffälliges Holzpaneel in der Wand öffnete, um einen kleinen Kühlschrank zu präsentieren, der mit dunklen Flaschen gefüllt war. »Das hier ist das Zuhause eines Vampirs. Ich verfüge stets über einen stattlichen Vorrat an synthetischem Blut. Das Frühstück ist für Euch bestimmt.«
    Lächerlich erleichtert darüber, dass Dante dort draußen nicht glücklosen Fußgängern das Leben aussaugte, atmete Abby tief aus.
    »Oh, das ist gut.«
    Der Vampir schloss das Paneel und lächelte auf mysteriöse Weise, während er zu ihr zurückkehrte und sich vor ihr aufbaute.
    »Ihr wisst es nicht, oder?«
    Abby sah ihn erstaunt an. »Wissen - was?«
    »Seit Dante von den Hexen gefangen wurde, ist er nicht mehr in der Lage, Blut von einem Menschen zu trinken. Es ist ein Element des Zaubers, der ihn an den Phönix bindet.«
    »Oh, ich... verstehe.«
    »Nein, ich glaube ganz und gar nicht, dass Ihr es versteht«, entgegnete der Vampir leise. »Das Leid, das Dante in den vergangenen über dreihundert Jahren erdulden musste, ist unermesslich groß. Er wurde von jenen gefangen und an die Leine gelegt, die kein Mitgefühl besitzen, keine Fähigkeit, ihn als mehr zu betrachten denn als Monster.«
    Abby wurde ganz still. Lieber Himmel. Sie war so von ihren eigenen Ängsten erfüllt gewesen, dass sie sich nie auch nur einen Moment Zeit genommen hatte, um darüber nachzudenken, was Dante in all diesen endlosen Jahren hatte erleiden müssen. Er war ein Gefangener gewesen, für alle Zeiten an Selena gekettet. Es war ein Wunder, dass er das wehleidige Etwas namens Abby nicht in den nächsten Rinnstein befördert und als Dämonenfutter zurückgelassen hatte.
    »Er ist kein Monster«, gab sie scharf zurück.
    »Es besteht keine Notwendigkeit, mich zu überzeugen, meine Liebe.« Er sah ihr tief in die Augen. »Ich kann nur hoffen, dass Ihr sein Leiden verstehen und alles tun werdet, was möglich ist, um ihm seine Bürde leichter zu machen.«
    »Ich?«
    »Ihr besitzt nun die Macht.«
    Abby blinzelte und schüttelte leicht den Kopf. »Und ich dachte schon, Dante sei geheimnisvoll. Ich will Sie ja nicht beleidigen, aber Vampire sind schon wunderliche Kreaturen. Nicht so wunderlich wie dieser Haiford oder die Höllenhunde, aber definitiv wunderlich.«
    Er lachte leise und streckte die Hand aus, um ihre Locken zu berühren. »Wir sind uralte Wesen. Wir haben die Geburt und den Niedergang ganzer Nationen miterlebt. Wir waren Zeugen von endlosen Kriegen, Hungersnöten und Naturkatastrophen. Bestimmt sind uns ein paar exzentrische Verhaltensweisen gestattet.«
    Und was fiel ihr dazu ein?
    »Oder wenigstens ein Verwundetenabzeichen.«
    Vipers Augen nahmen augenblicklich einen Ausdruck an, der möglicherweise Belustigung darstellte. »Es gibt auch Freude, Genuss unerwarteter Schönheit. Einer Schönheit wie Eurer.«
    »Ein exquisiter Geschmack wie immer, Viper«, erklang eine samtweiche Stimme aus der Türöffnung.
    Erstaunt über die Unterbrechung drehte Abby den Kopf und erkannte Dante, der langsam auf sie zuging. Lässig warf er den Koffer, den er in der Hand hielt, aufs Sofa, ohne innezuhalten.
    Erleichterter über seine Rückkehr, als sie zugeben wollte, ließ Abby den Anblick des blassen, verführerischen Gesichtes auf sich wirken. So lächerlich es auch sein mochte, das zu akzeptieren, aber es fühlte sich beinahe so an, als habe während seiner Abwesenheit ein Teil von ihr selbst gefehlt. Ein Teil, der sich jetzt wieder vollständig anfühlte.
    Sie war sich kaum dessen bewusst, dass Viper nun hinter ihr stand und seine Hände leicht auf ihren Schultern ruhten.
    »Also kehrst du endlich zurück, Dante«, sagte Viper. »Wir haben uns schon Sorgen gemacht.«
    Die silbernen Augen verengten sich, als Dante scharf die Hände anblickte, die auf vertrauliche Weise Abbys Schultern umfassten.
    »Deine Besorgnis berührt mich sehr, Viper«, entgegnete

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