Der Nacht ergeben
Stimme zurück. »Ich habe Feuerkind von Stephen King gesehen. Denkst du, ich will zu einer verdammten menschlichen Fackel werden?«
Dante unterdrückte angesichts ihrer Angst schnell seinen aufflackernden Humor. Trotz all ihres Mutes hing Abbys Verfassung an einem seidenen Faden.
»Liebste, beruhige dich. Du bist keine menschliche Fackel.« Sanft griff er nach einer ihrer Hände und legte sie mitten auf seine Brust. Eine scharfe, glühende Hitze durchzuckte ihn bei ihrer Berührung, aber sie hatte nichts mit der Macht des Phönix zu tun. »Siehst du?«
»Aber...«
»Abby.« Er lehnte seine Stirn gegen ihre und drückte ihre Finger in stummem Trost. »Das ist nichts anderes als deine Fähigkeit, einen Mann mit einem gezielten Tritt aufzuhalten oder diese Nägel als tödliche Waffen einzusetzen. Es ist schlichtweg ein anderes Mittel. Eines, das dich ganz einfach überleben lassen kann.«
Abby blieb eine lange Zeit steif in seinen Armen, aber schließlich kicherte sie unter Tränen. »Gibt es eigentlich irgendwas, was dir wirklich Sorgen macht?«
Dante rückte ein Stück von ihr ab und zeichnete mit dem Finger den Weg der Träne nach, die Abby über die Wange rann. »Das hier macht mir Sorgen. Und es tut mir tief im Inneren weh.«
»Dante.«
Die Verletzlichkeit, die Abbys Gesichtszüge weicher machte, war Dantes Verderben. Er konnte einfach nicht widerstehen und küsste sie sanft auf die Lippen. Es war ein Kuss, der ihm durch Mark und Bein ging.
Langsam schloss er seine Arme fester um ihren zitternden Körper, um sie auf die einzig mögliche Art zu trösten. Zum Teufel, er wollte sie von diesem dämonenverseuchten Durcheinander wegbringen. Natürlich war das ein unmöglicher Wunsch. Bis sie die Hexen gefunden hatten, war alles, was er tun konnte, zu versuchen, sie zu beschützen, und zu hoffen, dass sie die Schrecken heil überstand, die noch kommen würden.
Er streifte ihre Wangen und ihren Kiefer mit seinen Lippen und flüsterte geduldig ermutigende Worte, bis er spürte, dass ihr Zittern nachließ.
»Abby«, murmelte er schließlich und trat einen Schritt zurück, um ihr in das düstere Gesicht zu blicken. »Wir können hier nicht länger bleiben. Ich glaube, wir sollten unsere Sachen zusammenpacken und uns darauf vorbereiten zu gehen. Wir wissen nicht, wie viele andere Zombies noch in der Gegend lauern.« Obschon noch immer blass, hatte Abby erneut ihren eisernen Mut zusammengenommen. Sie hob entschlossen das Kinn. »Wohin gehen wir?« »Wir suchen nach dem Hexenzirkel«, antwortete Dante, ohne zu zögern. »Und das bedeutet, dass ich zuerst mit Viper sprechen muss.« Abby sah ihn erstaunt an. »Er weiß, wo der Hexenzirkel ist?« Dante lächelte leicht. »Nein. Aber er verfügt über das, was wir brauchen, um die Hexen zu finden.« »Und was ist das?« »Das Beförderungsmittel.«
Kapitel 7
Abby brauchte weniger als eine Viertelstunde, um die Kleidungsstücke anzuziehen, die Dante ihr mitgebracht hatte, und ihre Haare zu einem einfachen Zopf zu flechten. Aber das war wirklich nicht weiter überraschend. Es gab nichts Besseres als eine zweimal gestorbene, auf dem Boden liegende Leiche, um bei einer Frau für Eiltempo zu sorgen.
Es war nicht nur ekelhaft, sondern auch der Gestank würde in kurzer Zeit durchdringend sein. Und sie war nicht gerade wild darauf, das mitzuerleben.
Sorgsam darauf bedacht, nicht in den Spiegel zu blicken und das Spiegelbild zu sehen, das nicht länger ihr gehörte, putzte sie sich rasch die Zähne und kehrte in den anderen Raum zurück, wo Dante sie erwartete.
Mit Wehmut durchsetzte Belustigung überkam sie, als sie ihn neben der Tür stehen sah. Während man es ihr ansah, dass sie die letzten beiden Tage damit verbracht hatte, durch Gassen zu stapfen, von Dämonen gejagt und von Zombies angegriffen zu werden, war Dante das perfekte Abbild eines Versace-Models.
Das rabenschwarze Haar war aus seinem schmalen Alabastergesicht gestrichen und fiel ihm über den Rücken. Das schwarze Seidenhemd, das über seinem fein gemeißelten Oberkörper schimmerte, zeigte keine Falte, und eine schwarze Lederhose umschmeichelte seine Beine, was einfach atemberaubend aussah.
Selbst die herrlichen Gesichtszüge waren makellos. Es waren keine Schatten und kein Anflug von Müdigkeit zu erkennen. Nicht einmal ein Stoppelbart.
Während Abby auf Dante zuging, kam sie zu dem Schluss, dass das verdammt ungerecht war. Er hätte wenigstens zerzauste Haare oder schlafverkrustete Augen haben
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