Der Nacht ergeben
murmelte er. Er hielt sich im Schatten, während er Abby vorsichtig näher an das Gebäude heranführte.
»Es wirkt...«
»Ausgestorben?«, beendete er ihren Satz und hielt an, als sie ein großes Seitenfenster erreichten.
»Ja, damit fasst du es ganz gut zusammen«, stimmte Abby mit bebender Stimme zu.
Ein rascher Blick durch die Rauchglasscheiben zeigte, dass Dante mit seinen Worten recht gehabt hatte. Das Blutvergießen war beeindruckend und einer bösartigen Seele würdig, aber Dante sah sich das Ganze nicht lange an.
Niemand im Inneren des Hauses hatte überlebt, um berichten zu können, was geschehen war.
Dante zog sich zurück und ließ seinen Blick über die übrigen Gebäude schweifen.
»Gehst du rein?«, fragte Abby, die hinter ihm stand.
»Nein. Ich kann die Gebäude nicht betreten.«
»Verdammt.«
Er drehte sich um und warf ihr ein schiefes Lächeln zu. »Eigentlich ist das eine gute Sache.«
»Warum?«
»Es bedeutet, dass zumindest ein paar Hexen den Angriff überlebt gaben«, erklärte er. »Sonst wäre die Barriere zerbrochen.«
»Wie bitte?«
Dantes untotes Herz zog sich beim Anblick von Abbys unerträglich zarten Gesichtszügen zusammen.
»Egal. Sie müssen geflohen sein. Ich werde sehen, ob ich ihre Spur aufnehmen kann.«
Abbys Kiefer klappte vor Entsetzen nach unten. »Noch mehr laufen?«
Dante ließ seinen Blick über die Lichtung schweifen. Im Augenblick waren sie allein.
»Du kannst hier auf mich warten. Ich gehe nicht weit weg.«
Sie biss sich auf die Lippe. Ihre große Angst, die sie unter Kontrolle zu halten versuchte, war fast sichtbar, als sie in die Dunkelheit blickte, die sie umgab.
»Deine Definition von >weit< unterscheidet sich erheblich von meiner«, murmelte sie.
Dante wartete, bis sie ihn ansah, und warf ihr dann ein beruhigendes Lächeln zu.
»Du musst nur rufen, dann komme ich angerannt.«
»Versprichst du mir das?«
»Bei meinem Quiche hassenden Herzen«, antwortete er sanft.
Abbys Lippen zuckten, auch wenn ihre Augen dunkel vor Unbehagen blieben. »Das wird wohl reichen.«
Dante nahm ihr Gesicht in beide Hände und presste seine Lippen auf ihre Stirn, bevor er sie mit einem ernsten Ausdruck anblickte.
»Abby.«
»Ja?«
»Ich würde vorschlagen, dass du dich von den Fenstern fernhältst. Im Inneren sieht es schlimm aus. Wirklich schlimm.«
Nachdem er diese Warnung ausgesprochen hatte, drehte Dante sich um, um sich auf den Weg zu den Nebengebäuden zu machen. Wenn einige der Hexen geflohen waren, sollte er eigentlich in der Lage sein, ihrer Spur zu folgen. Vermutlich durfte er nicht darauf hoffen, dass sie sich in den nahe gelegenen Bäumen versteckt hielten.
In mehr als dreihundert Jahren hatten sie noch nie etwas getan, was leicht gewesen wäre.
Sieh nicht hin. Sieh nicht hin. Sieh nicht hin.
Dantes Worte hallten durch Abbys Gedanken.
Sie wusste, er hatte recht. Sie wollte, was auch immer da drin war, nicht sehen. Gott wusste, sie hatte in den vergangenen Stunden so viel gesehen, dass sie mehrere Leben davon zehren konnte. Eine wandelnde Leiche, die sich weigerte, in ihrem Grab zu bleiben, war von all diesen Dingen nicht das geringste gewesen.
Aber allein die Tatsache, dass sie nicht hinsehen sollte, garantierte natürlich, dass ihre Füße sich vorwärtsbewegten und sie ihre Nase gegen das Glas drückte.
Einen Moment lang konnten ihre Augen nichts im Dunkeln erkennen, und ein tiefes Gefühl der Erleichterung überkam sie. Aber als sie sich gerade umdrehen wollte, glitt ihr Blick über eine nahe gelegene Wand, und sie taumelte vor Entsetzen zurück.
So viel Blut...
Es war überall hingespritzt.
Und... Zeug, über das sie nicht einmal nachdenken wollte.
Übelkeit stieg in ihr auf. Sie beugte sich vor und würgte.
»Du musstest einfach hinsehen, oder?«, fragte eine dunkle Stimme gedehnt, während ein starker Arm sich um Abbys Schultern legte und sie näher zog.
»Du hättest mir nicht sagen dürfen, dass ich das nicht tun soll.«
Dante drückte ihren Kopf gegen seine Schulter.
»Irgendwie wusste ich, dass es schließlich wieder mein Fehler sein würde.«
Mehr getröstet, als es eine vernünftige Frau durch die Berührung eines Vampirs eigentlich sein sollte, zwang sich Abby, sich langsam loszureißen.
»Hast du die Spur gefunden?«
Sogar in der Dunkelheit konnte Abby seine Grimasse erkennen.
»Sie führte zum nächsten Nebengebäude, bei dem es sich zufällig um eine Garage handelt.«
Sie verdrehte die Augen. »Sag es nicht. Sie
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